Der Pfad - Die Geschichte einer Flucht in die Freiheit von Rüdiger Bertram

Rüdiger Bertram Der Pfad - Die Geschichte einer Flucht in die Freiheit

Über schmale, steile Pfade in die Freiheit – die Flucht eines Jungen vor den Nazis

»Gut oder böse?« ist mehr als nur der Name eines Spiels, mit dem sich Rolf und sein Vater die Zeit auf der Flucht vertreiben. Als deutsche Flüchtlinge, die von der Gestapo gesucht werden, sind sie immer wieder auf die Hilfe anderer angewiesen. Ihr Ziel ist New York, doch der einzige Weg in die Freiheit ist ein steiler Pfad über die Pyrenäen. Hirtenjunge Manuel soll sie über die Berge führen. Als Rolfs Vater festgenommen wird, beginnt für die Jungen eine gefährliche und abenteuerliche Reise.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: lies-geschichte.de

    Flucht zerreißt Familien, sie bedeutet den Verlust aller Sicherheit, egal wann und wo. Das ist einer der Gründe, warum „Der Pfad“ ein tolles, lesenswertes Jugendbuch ist. Der andere: Rüdiger Bertram erzählt von der Flucht vor der Judenverfolgung durch die Nationalsozialist*innen und damit von einem Ereignis, über das nicht oft genug gesprochen werden kann. Wir lernen Rolf und seinen Vater in Marseille kennen und erfahren nach und nach, dass sie als Juden auf der Flucht sind – die Mutter, eine Tänzerin, ist bereits in den USA und wartet auf Rolf, ihren Mann aber auch ihren Hund. “Adi”, so heißt der Terrier als Dauerwitz, ist Glück und Unglück dieser Familie zugleich. Die drei sind jedoch in der Klemme: Sie kommen nicht mehr legal raus aus Frankreich, nötige Papiere hin oder her: Die Nazis haben das Land im Griff. Und so machen sich Rolf und sein Vater, geführt von Manuel, einem Hirtenjungen, auf den Weg durch die Pyrenäen nach Spanien, um von dort aus weiter zu kommen. Über Manuel und seine Eltern erfahren wir auch mehr über die Resistance und Netzwerke des Widerstands. Bertram gelingt es, Leichtigkeiten des Alltags genauso wie Momente der größten Verzweiflung zu vermitteln. „Der Pfad“ hat nur ein halbes Happy End, ist gleichzeitig erträglich zu lesen und lässt einen doch mit dem Wissen über die Grausamkeiten der nationalsozialostischen Ideologie und Verbrechen. Dass Rüdiger Bertram abschließend über die Entstehung des Buches berichtet, ist spanned und gibt tolle Einblicke. Allerdings wären Tipps zum Weiterlesen natürlich toll gewesen. Trotzdem: Absolut lesenswert! Sprache 4/5 weiterführende Tipps 2/5 Handlung 5/5 Rüdiger Bertram: Der Pfad. Die Geschichte einer Flucht in die Freiheit. Mit Illustrationen von Heribert Schulmeyer. Cbj 2019 [Hardcover 2017]. Ab 12 Jahren. ISBN Taschenbuch: 978-3-570-31277-3. € 8,99.
  • Von: Katja Büscher

    Rolf und sein Vater Ludwig sind auf der Flucht vor den Nazis. Von Marseille steht nun noch der lange Fußmarsch über die Pyrenäen an. Danach wollen sie mit dem Schiff nach New York übersetzen. Dort wartet bereits Rolfs Mutter sehnsüchtig auf die beiden. Bei ihrer Flucht werden sie von dem Hirtenjungen Manuel, ungefähr in Rolfs Alter, unterstützt. Er soll die beiden über die Pyrenäen führen. Als Rolfs Vater auf der Flucht festgenommen wird, müssen sich die beiden Jungen alleine weiter durchschlagen. Große Schuldgefühle plagen Rolf, denn er gibt sich die Schuld an der Festnahme des Vaters. Die Geschichte beruht auf historischen Fakten. Unzählige Menschen flohen während des zweiten Weltkrieges vor dem Naziregime über die Pyrenäen nach Spanien, um dann ihre Flucht weiter nach Südamerika oder in die USA fortzusetzen. Ein großartiges, fesselndes, bewegendes und trauriges Buch und doch ist es gepaart mit einer Prise Humor. Die Geschichte hat mich nachhaltig noch beeindruckt und mich auch gedanklich nicht wieder losgelassen. Was habe ich mit den beiden Jungen mit gefiebert, gehofft und gebangt. Das Buch ist sowohl für Jugendliche, als auch für Erwachsene geeignet. Ich würde empfehlen, Jugendliche während des Lesens zu unterstützen und zu begleiten, denn es wird garantiert Gesprächsbedarf geben. Rüdiger Bertram ist es gelungen Jugendlichen, auf besonders einfühlsame, spannende Art und Weise die Brutalität und Gefährlichkeit des zweiten Weltkrieges näher zu bringen. Eine wirklich tolle Idee ist es, die Geschichte mit einem Comic zu beginnen und enden zu lassen. Zudem hat es mir persönlich sehr gut gefallen, dass „Der 35. Mai“ von Erich Kästner - einer meiner absoluten Lieblingsautoren - sich wie ein roter Faden durch das Buch schlängelt. Ich kann dieses Buch wirklich wärmstens und von Herzen empfehlen. Glückwunsch an Rüdiger Bertram für diese beeindruckende Geschichte.
  • Von: Gela

    Bis nach Marseille haben es der 12-jährige Rolf und sein Vater im Jahr 1941 geschafft. Die Überfahrt nach New York zur wartenden Mutter ist greifbar nah. Doch es fehlen die wichtigen Ausreisepapiere. Ihr letzter Ausweg führt über die Pyrenäen. Trotz Verbot des jungen Fluchthelfers Manuel nimmt Rolf heimlich seinen geliebten Terrier Adi mit auf den beschwerlichen Weg. Eine tragische Entscheidung, die sein Leben für immer verändern wird. Rüdiger Bertram hat mit diesem Jugendbuch und der daraus resultierenden Vorlage zum Kinofilm eine berührende Geschichte während des 2. Weltkrieges über zwei Jungen auf der Flucht über die Pyrenäen geschildert. Während des Lesens war dieses beklemmende Gefühl, was mich begleitet hat, nur auf die damaligen Verhältnisse beschränkt. Inzwischen ist das Wort "Flucht" tagesaktuell und fehlt in keiner Nachrichtensendung. Ob Menschen 1941 oder 2022 auf der Flucht waren und sind, spielt keine Rolle, denn es geht immer um furchtbare Einzelschicksale, die unbegreiflich und traurig sind. Wer dieses Buch liest, bekommt vielleicht ein wenig Hoffnung und glaubt daran, dass auch nach schweren Schicksalsschlägen das Leben weitergehen kann und muss. Rolf ist ein quirliger Junge, der mit seinem Vater in Marseille auf die Überfahrt nach New York wartet. Als Autor von den Nazis verfolgt, hat sein Vater nur die Chance, sein Leben im Exil weiterzuführen. Geschickt hat er seinen Sohn auf die gefährliche Reise vorbereitet. Mit dem Spiel "Gut oder böse?" beobachten die beiden bei ihren täglichen Aktivitäten andere Passanten. So lernt Rolf die Menschen genauer anzuschauen und sie einzuschätzen. In diesen schwierigen Zeiten eine Fähigkeit, die über das Überleben entscheiden kann. Der Hirtenjunge Manuel und das Stadtkind Rolf sind in den Pyrenäen allein auf sich gestellt. Ihre anfängliche Abneigung wandelt sich nach und nach zu einer engen Freundschaft und zeigt, dass sich auch die unterschiedlichsten Menschen verstehen, wenn sie sich aufeinander einlassen und die Sicht des anderen respektieren. Besonders schön fand ich die Annäherung der Jugendlichen über das Buch "Der 35. Mai" von Erich Kästner. Rolf hat dieses Buch direkt vom Autor geschenkt bekommen und hütet es wie seinen Augapfel. Täglich liest er darin und fühlt sich ein wenig geborgen und an sein Zuhause erinnert. Er liest Manuel daraus vor und gemeinsam können sie dem gefährlichen Alltag ein wenig entfliehen und über die Texte lachen. Ich kannte Kästners Werk bisher nicht und muss dieses quirlig bunte Kinderbuch unbedingt lesen. "Schon auf der Straße werden Onkel und Neffe von dem rollschuhlaufenden Zirkuspferd Negro Kaballo angesprochen." (Erich Kästner - Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee) Obwohl das Thema sehr ernst ist und auch die ein oder andere Träne beim Lesen fließt, gibt es unterhaltsame und fröhliche Momente. Die Sprache ist einem Jugendbuch angemessen und leicht verständlich. Die Kriegssituation wird deutlich herausgearbeitet, bleibt aber sprachlich auf einer ruhigen Ebene, die ohne grausige Details auskommt. Da es sich um einen Roman zum Film handelt, findet man farbige Filmfotografien und eine Erklärung des Autors im Nachwort, warum Film und Roman ein wenig voneinander abweichen. Das Schicksal dieser beiden Jungen hat mich bewegt und sehr nachdenklich zurückgelassen. Die Nähe zu plötzlich aktuellen Geschehnissen lässt meine Gedanken an gerade flüchtende Kinder nicht los. Ich werde mir den Film zum Vergleich anschauen, auch wenn ich sicherlich vom Buch mehr angetan sein werde, da ich Kopfkino einfach lieber mag.
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