Jetzt ist alles, was wir haben von Amy Giles

Amy Giles Jetzt ist alles, was wir haben

Sei die Beste. Und wenn nötig, sei unsichtbar.

Hadley McCauley hat gelernt, in ihrer Familie zu überleben, sprich ihren Vater bei Laune zu halten: durch Höchstleistungen auf allen Gebieten und die Fähigkeit, sich wenn nötig unsichtbar zu machen. Denn hinter der makellosen Fassade der McCauleys verbirgt sich ein hässliches Geheimnis. Um ihre kleine Schwester Lila davor zu schützen, tut Hadley alles. Doch dann trifft sie Charlie Simmons und diese große Liebe gibt Hadley fast etwas wie Hoffnung. Als unterdessen zu Hause die Gewalt eskaliert, muss Hadley sich fragen, wie lange sie noch schweigen kann.

Jetzt bestellen

€ 10.00 [D] inkl. MwSt. | € 10.30 [A] | CHF 14.50 * (* empf. VK-Preis)

Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: ivy.booksbaum

    Hadley geht noch zur Highschool, spielt dort Lacrosse und ist alles andere als glücklich. Sie spielt nur Lacrosse, weil ihr Vater es will. Geht jeden Morgen sehr früh mit ihm Joggen, weil er es so will. Nimmt Flugstunden, weil er es so will. Ihr ganzes Leben wird nur von ihrem Vater bestimmt und das auch gewaltsam. Das alles ändert sich bis sie und Charlie sich näherkommen. Er findet raus was bei zu Hause abgeht und will helfen, doch ob es das besser macht? Ich weiß gar nicht so wirklich wo ich anfangen soll. Dieses Buch war krass, unglaublich, schrecklich, schmerzhaft, mitreißend und so vieles mehr. Ich habe tatsächlich recht lange zum Lesen gebraucht, weil es einfach kein Buch für mal Zwischendurch ist. Es behandelt ein sehr extremes und ernstes Thema. Gewalt ist immer schrecklich, IMMER! Aber Gewalt am eigenen Kind? Ist für mich einfach noch mal doppelt schlimm, einfach unbegreiflich für mich! Deswegen habe ich auch recht lange zum Lesen gebraucht, ich musste nach den extremeren Kapiteln Pausen einlegen und erst einmal verdauen. Das Buch ist sehr gut und in meinen Augen auch realistisch geschrieben, soweit ich das beurteilen kann. Zum Glück habe ich selbst nie so etwas durchmachen müssen wie Hadley. Es ist ausschließlich aus ihrer Sicht geschrieben und es gibt „damals“ und „jetzt“ Kapitel. Teilweise konnte ich den Gedankengängen und Dialogen nicht ganz folgen, aber das hat dem ganzen keinen großen Abbruch getan. Hadley ist eine unfassbar starke junge Frau, die so viele Jahre so viel eingesteckt hat und nie etwas gesagt hat um ihre kleine Schwester zu schützen. Ob es nun Glück ist nichts zu sagen ist natürlich nochmal was ganz anderes, man sollte immer etwas sagen, aber ich kann verstehen warum sie es nicht getan hat. Auf ihr lastet so viel. Neben all den Problemen zu Hause kommen auch noch typische Probleme auf sie zu, die viele in ihrem Alter haben. Die erste Liebe, das erste Mal, Probleme mit der besten Freundin…. Ihre Eltern sind beide durch und durch schrecklich, ich konnte beiden absolut nicht abgewinnen. Der Vater so gewaltsam und die Mutter „guckt“ nur dabei zu. Direkt zuschauen tut sie dabei nie, damit sie nicht genau sieht was passiert. Hadley kleine Schwester Lila ist eine Frohnatur und hat oft einen frechen oder frühreifen Spruch parat. :-D Charlie ist ein Schatz! Er tut Hadley wirklich gut. Er gibt ihr so viel ohne etwas von ihr zu verlangen. Er ist wirklich einfach nur toll. Durch die beiden hatte man hier und da dann auch mal was zum Lächeln, was bei den ganzen negativen Sachen auch mal ganz schön war. Ich kann das Buch nur empfehlen, aber seid gewarnt, es ist teils echt harte Kost und mit Sicherheit nicht für jeden etwas!
  • Von: lex

    Dass der Schein oft trügt, weiß Hadley nur zu gut. Die 17-jährige führt – auf den ersten Blick – das perfekte Leben: Reiche Familie, beste Noten, Spitzensportlerin, tolle Freunde. Was wünscht man sich mehr? Aber Hadleys Leben ist alles andere als perfekt. Ihr Alltag wird dominiert vom sadistischen Vater, der Hadley nicht nur psychisch zusetzt, sondern auch körperlich. Als Hadley sich in Charlie verliebt, beginnt ihre Fassade zu bröckeln. Bei diesem Jugendbuch hatte ich teilweise einen dicken Kloß im Hals und eine riesige Wut im Bauch. Amy Giles beschreibt die Geschichte eines Missbrauchsopfers und zeigt gleichzeitig, dass Gewalt in der Familie nicht zwischen sozialem Status, Hautfarbe oder Religion unterscheidet. Obwohl man sich auf eine bedrückende Thematik einlässt, die mit einzelnen Szenen wirklich bis ins Mark trifft, hat sich die Autorin um einen hoffnungsspendenden Rahmen bemüht, indem sie Hadleys Schicksal in eine zärtliche, fast schon märchenhafte Lovestory einbettet, der sie einen Großteil des Buches widmet. Für meinen Geschmack geht dem Roman dadurch ein wenig an Intensität verloren, zugunsten des Mainstreams. Aber zweifelsohne lässt sich mit einem guten Schuss „Liebe“ und „Leichtigkeit“ ein größeres Publikum erreichen – auch mithilfe kleiner Thrillerelemente, die der insgesamt ruhig erzählten Geschichte zu mehr Spannung verhelfen. Etwa der gleich anfangs erwähnte Flugzeugabsturz, bei dem Hadley die einzige Überlebende ist und dessen Umstände sich auf zwei Zeitebenen (jetzt und damals) nach und nach aufdröseln. Demgegenüber kommen Hadleys Szenen in der Jugendpsychiatrie (im Jetzt) fast schon zu knapp und klischeehaft daher. Ebenso wie Hadleys Vater, der als arg stereotyper Bösewicht gezeichnet wird. Ich denke, man kann der Zielgruppe durchaus mehr Grautöne zumuten. Unterm Strich lässt sich „Jetzt ist alles, was wir haben“ jedoch wunderbar lesen. Das Buch sensibilisiert für ein hartes Thema und gibt viele Denkanstöße. Amy Giles erzählt feinfühlig und spannend, teilweise beunruhigend realistisch. Gleichzeitig balanciert die Autorin die Problematik „Gewalt in der Familie“ durch eine harmonische Liebesgeschichte aus, was fraglos zu dem großen Echo innerhalb der jugendlichen Zielgruppe beigetragen haben dürfte. Lobend erwähnen möchte ich das Nachwort der Autorin, in dem sie Ratschläge für Missbrauchsopfer auflistet. Denn was Hadleys Geschichte vor allem zeigt ist, wie schwierig es für Betroffene ist, sich aus dysfunktionalen Familienstrukturen zu lösen, Schuldgefühle abzulegen und aktiv Hilfe zu suchen und auch zu bekommen.
  • Von: buecherschmuck

    Nachdem mir dieses Buch die Realität knallhart um die Ohren gepfeffert hat, lässt es bei mir eines absolut sicher zurück: Ein riesiges, riesiges Gefühlschaos. Ich bin geschockt. Ich bin erschüttert. Ich bin verwirrt. Mein Herz weint, es schreit, es blutet. Schmerzen ertragen - physisch sowie psychisch - hält ein Mensch auf Dauer nicht aus. Das, was die Protagonistin durchmachen muss, müssen so, so viele Menschen auf dieser Erde - und das schlimme ist, dass man nichts tun kann. Sie ertragen den Schmerz, leiden still, verstecken das Leid so gut, dass man es gar nicht bemerkt. Aber wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen, bis er endgültig zerbricht? Wie lange müssen wir dabei zusehen, bis sich etwas ändert? Wann werden tabuisierte Themen angesprochen, gehört, angegangen statt stillschweigend dabei zuzusehen? Jeder, der nur zusieht, nicht handelt, ist Täter. Häusliche Gewalt - aus Liebe ertragen, aus Angst verschwiegen, aus Hass gerächt. Dieses Buch sollte man nur lesen, wenn man sich dazu bereit fühlt. Berührungspunkte sensibilisieren, sie schmerzen, lassen leiden. Wann haben wir den Mut, das auszusprechen, was uns schon so lange auf der Seele liegt? Eine Person muss hinter die Fassade schauen. Danach liegt es an dir selbst - lass dir die Hand geben. Es gibt immer einen Ausweg - und damit meine ich einen, der eine glückliche Zukunft verspricht.
Mehr laden