Unter dem Schnee von Katrin Burseg

Katrin Burseg Unter dem Schnee

Schloss Schwanenholz, Ende Dezember 1978: Fünfzig Jahre führte Luise von Schwan die Baumschule auf dem Gut an der Ostsee mit strenger Hand. Nun wird die Gräfin beerdigt. Doch als die Trauerfeier beginnt, fegt ein heftiger Schneesturm über das Land. Bevor das Familienanwesen von der Außenwelt abgeschnitten wird, trifft ein ungebetener Gast aus Frankreich ein. Wer ist die geheimnisvolle Frau, die behauptet, Luises Tochter zu sein? Und hat Luise tatsächlich während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter auf dem Gut ausgebeutet? Fünf Tage, in denen die Familie mit verborgenen Wahrheiten konfrontiert wird. Fünf Tage, die das Schweigen beenden, das sich jahrzehntelang über alles senkte wie Schnee.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: wal.li

    Nachdem sie die Baumschule fünfzig Jahre lang wohl überlegt geführt hat, ist Luise von Schwan Ende des Jahres 1978 verstorben. Am 28. Dezember 1978 soll sie bestattet werden. Allerdings macht der heraufziehende Wintersturm dies unmöglich. Die Anteilnehmenden aus dem Dorf schaffen es gerade noch nach hause und die Familie macht sich auf den Weg zum Gut. So eng aufeinander saß die Familie schon lange nicht mehr. Klementine, Luises jüngere Schwester, deren Söhne Carl und Jo, Carls Frau, Caroline, Jos Tochter und Isa, die alte Vertraute und Haushälterin von Luise. Doch das enge Beisammensein kommen auch Themen zur Sprache, über die sonst geschwiegen wird. Das Schicksal der von Schwans seit Gründung der Baumschule, aber hauptsächlich während und nach dem zweiten Weltkrieg, ist ein Hauptthema dieses Romans. Vor dem Hintergrund des großen Winterunwetters über den Jahreswechsel 1978/79 entfalten sich die familiären Beziehungen der Familie. Als am Abend plötzlich der Pastor mit einer jungen Frau auf dem Gut auftaucht, müssen sich die Familienmitglieder auch den letzten Geheimnissen stellen. Das Schweigen muss gebrochen werden. Die junge Generation hat ein Recht darauf, auch das von den Älteren zu erfahren, was diese gerne für sich behalten würden. Von Verlusten geprägt ist das Leben der von Schwans und nicht nur das, auch Schuld haben die Älteren auf sich geladen. Auch wenn einige irgendwann vielleicht erkannt haben, dass unter dem Regime des dritten Reiches nichts Positives entstehen konnte, so haben sie doch bis zu einem gewissen Grad mitgemacht. Und nicht jeder sieht etwas ein. Auch die folgende Generation mit ihrem sich einfügen oder sich auflehnen, ist von der Kriegszeit geprägt. Kann unter diesen Voraussetzungen eine Entwicklung zum Besseren einsetzen? Möglicherweise entsteht erst in der Enkelgeneration die Kraft zum Neuanfang. Mit bewegenden Worten berichtet die Autorin von einer Zeit, die die meisten wahrscheinlich nur in Teilen miterlebt haben, und für die etliche zu jung sind. Dieser zeitgeschichtliche Roman bietet neben einer spannenden und aufwühlenden Familiengeschichte, auch einen Anreiz über den Hintergrund der eigenen Familie nachzudenken und sich in Erinnerung zu rufen. Auch da gab es möglicherweise Schuld, Verlust und Flucht und doch auch einen Neustart, der aber nie die Erinnerung überdecken sollte. Ein überraschend klares Buch, das zu lesen sich lohnt.
  • Von: Cathi

    Leider bin ich nur sehr schlecht in das buch gekommen und hatte bis zum schluss Schwierigkeiten am Ball zu bleiben! Das muss nicht bei jedem so sein aber bei mir war es jetzt leider so
  • Von: Buecherseele 79

    Luise von Schwanenholz ist verstorben. Jahrelang führte sie das Unternehmen des Vaters durch schwere und leichte Zeiten. Im tiefsten Schneegestöber findet die Trauerfeier statt bis eine Unbekannte an der Tür läutet und mit einer unglaublichen Geschichte die Gäste durcheinander bringt. "Aber sie hätte ihr gern noch gesagt, was sie nun wusste: dass die Wahrheit auf den Tisch musste. Immer. Man löste keine Probleme, indem man sie versteckte. Eine schmerzliche Wahrheit war besser als eine Lüge." (Seite 369) "Unter dem Schnee" verbreitet eine tolle Stimmung die Neugier werden lässt. Das Cover ist zum Gesamteindruck sehr gut gewählt. Auf Schloss Schwanenholz findet die Trauerfeier statt. Gräfin Luise hinterlässt eine Baumschule die neue Ideen und Führungsqualitäten benötigt. Während dieser Feier tritt nicht nur ein Schneesturm auf, auch betritt ein unbekannter Gast den Raum. Die Kapitel, überhaupt ist der ganze Schreibstil, packend und mitreißend. Dieser Wintersturm spiegelt das Eingeschlossen sein sehr gut wieder, auch ist die Familie eingeschlossen und es wird schnell klar dass die Fronten verhärtet sind. Jedes Kapitel hat daher den Namen des Protagonisten über sich stehen und gemeinsam mit der Familie setzt man die Puzzleteile zusammen. An sich ist die Thematik Zweiter Weltkrieg sowie Zwangsarbeit aber auch Flucht sehr authentisch und vor allem bewegend dargestellt. Aber hier und da war mir die Auflösung und auch der Weg dorthin zu leicht, unvollständig und eher hier und da schnell angefertigt. Ich hätte gerne mehr zu der Zeit erfahren als Gräfin Luise mit den Nazis zu tun hatte, auch über die Zwangsarbeit, das Miteinander zur damaligen Zeit, das fehlte mir in dieser Geschichte ein wenig. Trotzdem - wer sich für diese Thematik interessiert wird hier sehr spannend und mit einem tollen Setting versehene Geschichte vorfinden.
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