Das Haus am Gordon Place von Karina Urbach

Karina Urbach Das Haus am Gordon Place

Ein Mord in Londons teuerster Wohngegend, Spionage im Wien der Nachkriegszeit und ein berühmter Filmdreh als Tarnung

Wien, 1948: Daphne Parson, eine britische MI6-Agentin, arbeitet in einem Abhörtunnel unterhalb der geteilten Stadt. Um unbemerkt in den sowjetischen Sektor Wiens zu gelangen, schließt sie sich einer Filmcrew an. Eine Mission, die tödliche Konsequenzen hat.

London, 2024: Der Historiker Professor Hunt lebt in Daphne Parsons ehemaliger Wohnung am Gordon Place. Als hier ein Mord geschieht, beginnt für Hunt eine verstörende Reise in die Vergangenheit.

Ein verwobenes Spiel auf mehreren Zeitebenen, basierend auf wahren Begebenheiten.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Nil_liest

    Der Titel und das Cover haben mich ehrlicherweise so gar nicht angesprochen, aber als Katharina Mahrenholtz es in eat.read.sleep vorgestellt hat, wurde ich neugierig. Denn dieser Krimi ist von einer Historikerin geschrieben, die in diesem Krimi „Das Haus am Gordon Place“ echte Fakten eingearbeitet hat. So was lieb ich ja sehr. Wenn es spannend ist UND dabei noch geschichtlich dazulerne! Also, hier nun 1948 Wien. Es geht um einen Abhörtunnel unter der damals geteilten Stadt. Selbst das war mir nicht so recht geläufig, dass auch Wien in Sektoren unterteilt war, genauso wie Berlin. Und dann noch ein Tunnel zum Passieren! Spannend und wie erwähnt, historisch verbirgt, denn geschrieben von Karina Urbach, eine Professorin für Geschichte! Sie schrieb bereits zahlreiche andere Publikationen und einiges auch sehr erfolgreich verfilmt. Allerdings eher im Dokubereich. Zurück nach Wien, es geht um eine MI6 Agentin, Daphne Parson. Diese ist einem SS Mann und geraubtem Nazi-Gold auf der Spur. Hierzu nutzt sie den besagten Tunnel um im sowjetischen Teil der Stadt bei Dreharbeiten dabei zu sein um ihm auf die Spur zu kommen. Zugleich springen wir nach London in der Gegenwart und lernen den Professor der Geschichte Hunt kennen, der zufällig in der Wohnung wohnt, in der auch viele Jahrzehnte zuvor Daphne Parson lebte! Was fehlt? Genau, der Mord! Und der kommt und dann in dieser Londoner Wohnung und das Ganze nimmt rasant Fahrt auf. Auch wenn der Mord in London in der Gegenwart spiel und der Titel eher in diese Richtung geht, die Haupthandlung passiert im Wien des Jahres 1948. Mächtig spannend, super geschrieben. Selbst wer kein Krimifan ist, aber historisches spannend findet: Lesen!
  • Von: Birgit Rehaag

    Wien und London als Setting, da muss der Plot schon echt schlecht sein, damit ich nicht dabei bleibe 😉 Sowieso kein Thema bei diesem Buch hier, denn das hat es geschafft, mich von Anfang an zu fesseln. Nicht auf eine psychothrillermäßige „Fingernagelabkau-Weise“, sondern auf eine angenehm spannende, im Bauch kribbelnde „Ichwillweiterlesen-Art“. Seinen Ausgang nimmt die Geschichte in New York (einer dritten Lieblingsstadt von mir, aber hallo!), wo wir als Lesende den britischen Geschichtsprofessor Hunt begleiten, der auf Recherchereise in die USA einreisen will, aber am Flughafen stecken bleibt. Wegen einer flapsigen Bemerkung dem amerikanischen Zollbeamten gegenüber hat man ihn zur Deeskalation in eine Arrestzelle gesteckt. Das britische Konsulat schickt Emma Spencer, um ihn da wieder rauszuholen und innerhalb kürzester Zeit ist klar, Hunt wurde nicht wegen seines kleinen sozialen Ausrasters aus der Warteschlange gezogen, sondern weil bei ihm zu Hause in London, leider genau in seiner Wohnung, ein Mord geschah. Emma Spencer ist auch keine Mitarbeiterin des britischen Konsulats, sondern des MI6, also des britischen Geheimdienstes. Als möglicher Tatverdächtiger darf Hunt nicht in die USA einreisen, sondern muss direkt wieder zurück nach London fliegen, was ihn nicht gerade einnimmt für Emma Spencer … Schnell zeigt sich, dass Hunt als potentieller Mörder ausgeschlossen werden kann, da der Mord zu einem Zeitpunkt geschah, als der Professor friedlich dösend im Flugzeug gen New York saß. Seine historische Neugier ist jedoch geweckt und sein wissenschaftlicher Ehrgeiz angestachelt, denn schließlich ist der Nachbar Gerald Fraser in seiner Wohnung getötet und ein Teil der Fensterbank im Wohnzimmmer aufgebrochen worden – ganz offensichtlich, weil dort etwas Wichtiges versteckt worden war, was nun verschwunden ist. Musste der alte Mann sterben, weil er diesen Gegenstand aus der Wohnung holen wollte oder hatte er vielleicht jemanden beim Einbrechen gestört und dies mit seinem Leben bezahlt? Vieles deutet auf Verbindungen in die Vergangenheit, denn die Wohnung, in der Hunt lebt, hatte früher einer wichtigen MI6-Agentin namens Daphne Parson gehört und in ihrem Umfeld muss zu ihrer aktiven Agentenzeit etwas vorgefallen sein, was den Tod Gerald Frasers nach sich gezogen hat. Karina Urbach lässt geschickt zwei Zeitstränge nebeneinander herlaufen, der eine spielt in der heutigen Zeit in London, in dem Emma Spencer und Professor Hunt die Vergangenheit zu rekonstruieren versuchen, der andere im Wien der späten Vierzigerjahre des letzten Jahrhunderts, kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. In diesen historischen Strang packt Karina Urbach ihr ganzes Wissen über die Geheimdienste und ihre Arbeitsmethoden, das sie als Historikerin im Lauf der Zeit durch ihre Arbeit in Deutschland, Großbritannien und den USA angesammelt hat. Sehr fundiert, atmosphärisch dicht und emotional packend beschreibt sie die Vorgeschichte dessen, was schließlich zur Ermordung Gerald Frasers führte. Neben vielen spannenden Fakten über das Nachkriegswien kriegen wir Lesende hier auch interessante Protagonisten mit unterhaltsamen sozialen Beziehungen. Diesen Krimi im Agentenmilieu würde ich allen als Reiselektüre empfehlen, die Urlaub in Wien oder London planen, da er die jeweiligen Städte schon vor dem inneren Auge entstehen lässt, was sehr atmosphärisch wirkt, auch wenn es das Wien der Nachkriegszeit und das London mit einem fiktiven Platz (Gordon Place könnt Ihr lange suchen, den gibt es nicht) so nicht (mehr) gibt. Dann würde ich es allen Freunden der gepflegten Krimiunterhaltung ohne Thriller-Elemente ans Herz legen und dann noch all den Fans des Filmklassikers „Der dritte Mann“ von Graham Greene, denn der spielt hier im letzten Drittel des Buches eine entscheidende Rolle! Fazit: Ein gelungener Krimi mit historisch verbrieften Facts und viel Atmosphäre.
  • Von: Ingeborg Rosen

    Ich muss vorausschicken, das die Hauptkompetenz meiner Mitleser* eigentlich weder bei Krimi- noch Spionageromanen liegt, vielen sind die Organisationsgeflechte und Aktionen zu unübersichtlich und kompliziert. Aber da das bei einer ausgewiesenen Historikerin wie Karina Urbach nicht zu erwarten war haben wir eine Ausnahme gemacht. Und zu Recht, wie wir festgestellt haben. Wir waren von dem spannenden Plot (unglaublich - sogar die Dreharbeiten zu “Der dritte Mann” sind eingearbeitet) gefesselt, u.a. besonders durch die Darstellung auf zwei Zeitebenen. Dabei wird das Wien der Besatzungszeit ohne jeden “Schmäh”,von Angst und Misstrauen geprägt, als idealer Nährboden für Spionage beschrieben. Und der Roman würde nicht “Das Haus am Gordon Place” heissen, wenn nicht eine andere Ebene der Handlung eben dort spielen würde…und ohne eine Liebesgeschichte gehts auch nicht!
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