Das Mädchen von Stephen King

Stephen King Das Mädchen

»Ich habe keine Angst. Überhaupt keine Angst. Der Wanderweg ist gleich dort vorn. Es ist wirklich ganz unmöglich, sich hier zu verlaufen …«

Ein Mädchen irrt durch die Wälder, allein, vom Weg abgekommen. Noch hat niemand bemerkt, dass sie verschwunden ist. Nur sie weiß, dass niemand sie hier beschützen kann – vor Hunger und Durst, vor Mücken und wilden Tieren, vor Einsamkeit und Dunkelheit. Vor allem nicht vor dem, was sich in den Wäldern aufgemacht hat, die Neunjährige heimzusuchen …

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Aleshanee, Weltenwanderer

    Dieses Buch von Stephen King hab ich etwas vor mir hergeschoben, da es allgemein keine so große Begeisterung ausgelöst hat bei der Leserschaft. Tja, danach sollte man halt nicht immer gehen und sich lieber eine eigene Meinung bilden: Denn ich fand es wirklich bis auf kleine Kritikpunkte sehr gut! Ein Mädchen verirrt sich in den weitläufigen Wäldern von Maine. Das ist alles. Oder auch nicht. Denn King erzählt hier wieder mal mit Bravour, denn dieses Horrorszenario, sich zu verlaufen, mitten im Wald und das auch noch alleine, ist wirklich eine schreckliche Vorstellung - und hier betrifft es auch noch ein kleines Mädchen. Was ich meinen Kindern IMMER gesagt habe als sie klein und wir unterwegs waren: wenn wir uns verlieren sollten: bleib stehen. Bleib wo du bist und geh nirgends anders hin, damit wir dich finden können. Ein Grundsatz, den Trishas Mutter wohl übersehen hat. Denn sie macht viele Ausflüge mit ihren beiden Kindern, und bringt ihnen auch viel bei - aber man hat das Gefühl, eher um sich selbst nach der Scheidung als "gute Mutter" zu fühlen. Diese wenigen Details bekommt man am Anfang präsentiert als Rahmen, um sich Trishas Situation vor Augen halten zu können und wie es dazu kam, dass sie sich während eines dieser Wanderausflüge verirrt. Und das kann ganz schön schnell gehen. Es war faszinierend zu beobachten, wie Trisha versucht, ihre aufkommende Panik zu unterdrücken als sie merkt, dass sie tatsächlich völlig vom Weg abgekommen ist und versucht, logische Konsequenzen zu ziehen, was sie zu tun hat. Anstatt an Ort und Stelle zu bleiben geht sie leider davon aus, beim Weitergehen irgendwann doch auf Menschen oder Weg zu stoßen, was sich als fataler Irrtum herausstellt. Die Ängste und die Hoffnungen wechseln sich ab, während sie versucht, in ihre Phantasie zu flüchten und sich immer wieder selber anspornt, zurückzufinden - oder gefunden zu werden. Der Bezug zu dem Spieler Tom Gordon von den Red Sox, in den sie heimlich verliebt ist, hilft ihr - sie stellt sich vor ihn zu treffen, mit ihm zu sprechen, und dessen Stärke und Mut für sich zu beanspruchen. Diese Überzeugungskraft war greifbar und zeigt, wie sehr sie sich auf unseren Willen auswirken kann! Völlig in der Einsamkeit kommen natürlich Gedanken auf: an die Eltern und ihre gescheiterte Beziehung, an ihren Bruder Pete und an ihre beste Freundin. Aber auch böse Gedanken tauchen auf, Zweifel diese Sache lebend zu überstehen, vor allem, wenn ihr Missgeschicke passieren. Man spürt regelrecht, wie sie sich immer mehr verliert. Dazu kommen natürlich auch Hunger und vor allem der Durst. Denn auch wenn sie einen Rucksack mit ihrer Brotzeit dabei hat, reicht das nicht für lange. Die Kraftreserven schwinden und damit auch der Bezug zur Realität. Unheimliche Gefühle kommen auf und gaukeln ihr Trugbilder vor, die sie ängstigen und während sie ihre Entschlossenheit aufrecht erhält, geht ihr Verstand auf Reisen. Ein sehr intensives Erlebnis, das mich total gepackt hat. Der Mut dieses jungen Mädchens, nicht aufzugeben und wie jemand, der in völliger Isolation, mit Hunger und Durst, ums Überleben kämpft, immer weiter abdriftet war psychisch ein Meisterstück. Das einzige was mich etwas gestört hat waren die vielen Bezüge zu dem Baseball Spieler Tom Gordon, dem Helden von Trisha. Etwas, woran sie sich festklammern konnte, was mich persönlich jetzt aber einfach nicht so angesprochen hat.
  • Von: Julinybooks

    In diesem King begleiten wir Trisha, ein neunjähriges Mädchen, dabei, wie sie sich bei einer Wanderung mit ihrer Familie im Wald verirrt und alles gibt, um wieder herauszufinden. Doch natürlich ist das gar nicht so leicht, wenn die Dunkelheit einbricht, das Wetter einem zu schaffen macht oder jedes noch so kleine Geräusche einem Angst einflößt. Dank dem Heyne-Verlag durfte ich dieses Buch als Rezensionsexemplar lesen, vielen Dank an dieser Stelle dafür! In "Das Mädchen" begeben wir uns in eine düstere und schaurige Kulisse, die für den ein oder anderen Erwachsenen schon eine Zumutung wäre, für eine Neunjährige, die zum ersten Mal komplett auf sich allein gestellt ist, zu einer der schlimmsten Erfahrungen in ihrem Leben wird. Trisha verläuft sich nämlich im Wald. Während sie anfangs noch recht positiv war, schnell wieder herauszufinden, muss sie schnell feststellen, dass irgendwann alles gleich für sie aussieht und sie vollkommen die Orientierung verloren hat. Es wird immer dunkler, Essen und Trinken hat sie auch nur sehr wenig und mit einbrechender Dunkelheit wird alles noch schauriger, kälter und einsamer. Trishas Reise steigert sich klimatisch, ihre Umstände werden immer schlimmer, sie verirrt sich immer tiefer und sie hat keinerlei Gesellschaft außer sich selbst. Dementsprechend bekommt man einen immer tieferen Einblick in Trishas Psyche, die mit verschiedenen Techniken wie zum Beispiel Baseball - da sie selbst ein großer Baseballfan ist - versucht, nicht vollständig durchzudrehen und Ruhe zu bewahren. Und das macht Trisha auch wirklich gut, sie benimmt sich für neun Jahre so viel reifer für ihr Alter und ist gar nicht mal so schlecht dabei, was Überlebensstrategien betrifft. Auch wenn sie immer kurz vor dem Aufgegeben steht und es ihr absolut schlecht geht, macht sie dann doch weiter! Und das für eine ziemlich lange Zeit. Das Buch hat mich wirklich von sich beeindruckt, zum einen wie stark Trisha ist, zum anderen, wie die Spannung gesteigert wurde und man von dem düsteren Wald gepackt wurde. Irgendwann hat Trisha das Gefühl beobachtet zu werden und gerade dieses Gefühl ist auch beim Leser zum Greifen nah. Auch mit diesem Buch schafft Stephen King es, einen zu packen, auch wenn man selbst nicht wirklich Horror erwarten kann, sondern eher, wie viel die menschliche Psyche unter besonderen Umständen aushalten kann. Manchmal hatte es leider auch ein paar Längen, aber ingesamt bin ich einfach nur fasziniert worden. FAZIT Bei "Das Mädchen" handelt es sich um einen Überlebensroman im Wald, der sich sehr mit der Psyche eines neunjährigen Mädchens beschäftigt. Besagtes Mädchen zeigt viel Ausdauer, Klugheit und Reife, sodass ich am Ende von ihm ziemlich beeindruckt bin. Zugleich schafft Stephen King eine grandiose und düstere Kulisse im Wald, die einem dabei hilft, Trishas Gefühle sich selbst gut vorstellen zu können. Einzig ein paar Längen hatte es, ansonsten war ich rundum begeistert. Ich vergebe 4,5/5 Sterne.
  • Von: Lines Books

    Dieses Buch hatte ich bereits in der Verlagsvorschau entdeckt und für mich stand ziemlich schnell fest dass ich es einfach lesen muss. Der Klappentext klang einfach zu gut und ich hoffte auf einen weiteren spannenden Stephen King Roman. Das Cover gefällt mir auch richtig gut. Der Einstieg ins Buch fiel mir super leicht, bereits nach wenigen Seiten war ich vollends in der Story versunken. Stephen King schafft es immer wieder mich bereits nach wenigen Seiten zu fesseln, so auch hier. Innerhalb kürzester Zeit habe ich dieses Buch inhaliert, ich konnte und wollte es nicht mehr aus den Händen legen. Stephen Kings Schreibstil ist wie immer sehr detailliert und bildhaft, außerdem schreibt er einnehmend und fesselnd. Er nimmt sich wie immer Zeit und schildert das ganze eindringlich und flüssig. Die Thematik des Buches empfand ich als sehr interessant. Ich war gespannt wie King das ganze umsetzten würde. Er schaffte es wieder, das perfekte Grauen zu erschaffen, denn man muss sich mal die Situation vorstellen. Das Ganze ist schon ziemlich beängstigend doch damit nicht genug.... Man spürte förmlich dass etwas in der Luft lag, man spürte deutlich dass etwas Geschehen wird aber man bekommt es nicht zu fassen. Das Ganze baut sich langsam aber stetig auf und das finde ich immer wieder erstaunlich. Ich persönlich liebe ja diesen leisen Horror und Stephen King schafft es wie kein anderer diesen zu erschaffen. "Das Mädchen" ist in meinen Augen der perfekte Roman zum Gruseln. Das ganze wurde überaus realistisch umgesetzt und hat mir regelrecht Gänsehaut beschert. Das Ende kam aber leider wieder viel zu schnell. An sich passte dieses Ende aber perfekt zur Story. Ich für meinen Teil bin restlos begeistert und kann euch dieses Buch nur empfehlen. ➡ Fazit: Mit "Das Mädchen" gelingt Stephen King ein einnehmender, spannender und unvorhersehbarer Roman der mir Gänsehaut bescherte. Bitte mehr davon!
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