Das zweite Geheimnis von Titus Müller

Titus Müller Das zweite Geheimnis

Wer fliehen will, kann niemandem trauen. Nicht mal der eigenen Familie.

Zwölf Jahre nach dem Mauerbau führt Ria Nachtmann ein weitgehend angepasstes Leben in Ostberlin. Niemand würde vermuten, dass sie einst als Spionin für den Bundesnachrichtendienst aktiv war. Nur eines hat die Jahre überdauert: ihre Liebe zu Jens, einem westdeutschen Journalisten. Doch Verbindungen mit dem Klassenfeind sind streng verboten. Als Ria ein geheimes Treffen arrangiert, wird sie bereits beobachtet. Ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt ...

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: der Michi

    ... doch nur wenige erzählen aus dem Inneren des Ostblocks. Häufig sind es idealistische West-Agenten, die in die Fänge unmenschlicher sozialistischer Geheimdienste geraten und die Ideale von Freiheit und Völkerverständigung hochhalten. Schon deshalb ist die Spionin-Reihe lesenswert, eben weil sich die Protagonistin im ersten Band nicht bequem in den Westen absetzt sondern unter anderem aus Verantwortung gegenüber ihrer Familie in der DDR bleibt, trotz drohender Gefahr und der frisch errichteten Mauer. Langeweile kommt schon deshalb nicht auf, weil die Handlung des zweiten Bands in einer neuen Epoche spielt. Die Welt ist im Jahr 1973 eine andere als noch 1961: Die Blockstaaten haben sich konsolidiert, Bürger in Ost und West sind mehr oder weniger an die deutsche Teilung gewöhnt und in der DDR greift der Erste Sekretär des ZK der SED nach der Macht - ein gewisser Erich Honecker. Dann gibt es auch noch Gerüchte um einen ostdeutschen Spion im engsten Umfeld des beliebten Bundeskanzlers Willy Brandt und die Stasi will die "Weltfestspiele der Jugend" für ihre eigenen Zwecke nutzen. Genug zu tun also für Ria Nachtmann - und doch kommt vieles anders als erwartet. Einmal mehr stehen sich Rias Doppelleben als (Ex-)Spionin und ihre privaten Angelegenheiten im Weg. Eine verbitterte Stasi-Agentin der alten Garde hat sich an ihre Fersen geheftet - das Katz-und-Maus-Spiel der beiden sorgt in weiten Teilen für die spannenden Szenen, ebenso wie der Handlungsstrang um Rias Schwager Henning, der seinen Dienst an Waffe und Grenze nicht länger mit seinem Gewissen vereinen kann. Stark, dass Titus Müller neben der Meta-Ebene der rivalisierenden Großmächte auch den Menschen ein Gesicht gibt, die sich bewusst gegen das System stellten, wohl wissend, dass es sie das Leben kosten kann. Wie so oft sorgen die unzähligen, hervorragend recherchierten Details und geschickt erzählten Szenen der historischen Ereignisse für die nötige Atmosphäre, ohne dass sich die Geschichte in ausufernden Nebenhandlungen verlieren würde. Im Gegenteil, als häufiger Leser historischer Romane ahnt man, dass andere Autoren allein aus den in diesem Band beschriebenen Ereignissen eine mehrbändige Saga konzipiert hätten, inklusive unnötig ausgewalzter Techtelmechtel und noch tieferer menschlicher Abgründe. Beides gibt es hier zwar, doch immer im Dienste der Geschichte, der Effekt wird nie zum Selbstzweck. So vergehen die gut vierhundert Seiten wie im Flug und dank der Gastauftritte von Persönlichkeiten wie Willi Brandt (beim Urlaub in Norwegen) oder Erich Honecker (beim Beinahe-Krach mit Gattin Margot) lernt man sogar noch einiges über die politischen Vorgänge hinter den Kulissen. Ob es nun genauso war oder hätte sein können ist letzlich egal, denn es harmoniert perfekt mit den Erlebnissen der fiktiven Figuren. Und jetzt Band drei, bitte! Bonusmaterial: historische Anmerkungen, Literaturverzeichnis
  • Von: Dani Gu

    Titus Müller schreibt über Ria Nachtmann , ihre Familie und ihr Leben in der DDR Zeit ab 1973. Ria arbeitet als Sekretärin der KoKo für den Leiter Herr Schalk. Über diese Tätigkeit und ihre alten BND Kontakte versucht sie in den Westen, zu ihrer Liebe Jens, zu kommen. Doch die Stasi legt ihr einige Steine in den Weg, der sehr hart für Ria und für ihre Tochter Annie wird. Weiterhin erhalten wir einen Einblick in die Spionageaffäre des Ehepaares Guillaume und in die in Berlin stattfindenden Weltfestspiele der Jugend. Der Spionagethriller von Titus Müller hat mich von Seite 1 an ins Geschehen hineingezogen und nicht mehr losgelassen. Das Buch liest sich flüssig und beschreibt die Protagonisten sehr gut. Es machte mich neugierig und nachdenklich in Bezug auf die DDR. Dieses Buch knüpft an den 1.Band "Die fremde Spionin " an. Es können aber beide Bücher unabhängig voneinander gelesen werden. Der 3.Band erscheint 2023.
  • Von: Anna-Lena

    Der erste Teil der Spionagereihe („Die fremde Spionin“) hat den Leser mit ins Jahr 1962 genommen. Im zweiten Teil der Reihe „Das zweite Geheimnis“, befinden wir uns im Jahr 1973. Auf den dritten und letzten Teil („Der letzte Auftrag“) dürfen wir uns in 2023 freuen. Worum geht es? Die ehemalige Spionin Ria Nachtmann arbeitet mittlerweile relativ angepasst im Ministerium für Außenhandel, kann ihre große Liebe Jens, einen westdeutschen Journalisten, aber nicht vergessen. Da sie im Osten blieb, treffen sich die beiden heimlich – in Albanien. Ein Fluchtversuch ihres Schwagers Henning scheitert und die Familie gerät ins Visier der Stasi. Ein spannender und lebendiger Einblick in jüngere deutsche Geschichte. Die DDR habe ich nur am Rande mitbekommen, in Berlin stolpere ich heutzutage aber fast jeden Tag über Relikte dieser Zeit. Umso interessanter fand ich es, mehr über diese Zeit zu erfahren und ein Gefühl für das Leben damals bekommen zu haben. Das war vor allem möglich, da der Autor sehr lebendig und nahbar den Alltag in der DDR beschreibt und dabei viel Wert auf Details und historische Genauigkeit legt. Beeindruckend, wie gekonnt Autor Titus Müller seine fiktive Geschichte mit wahren Hintergründen und Ereignissen verwebt. Besonders gefallen hat mir, wie viel Wert der Autor auf den Geschichtsaspekt legt. Einmal in der Story selbst (die einen großartigen Spannungsbogen hat), aber auch im Nachwort werden die historischen Ereignisse noch einmal aufgegriffen und dem Leser Quellen für die eigene Recherche gegeben. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!
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