Der Mongole - Kälter als der Tod von Ian Manook

Ian Manook Der Mongole - Kälter als der Tod

Wenn der Nordwind über die verschneiten Steppen der Mongolei fegt, hört niemand, wenn du stirbst …

Die mongolische Steppe im Winter ist ein erbarmungsloser Ort. Eisige Winde und meterhohe Schneeberge beherrschen die karge Natur. Doch die Leiche, die unter einem gefrorenen Yak-Kadaver gefunden wird, scheint nicht der Kälte, sondern einem Mörder zum Opfer gefallen zu sein. Und es ist nur der erste in einer Reihe seltsamer Funde, die Kommissar Yeruldelgger beschäftigen. Die Spur führt ihn aus der Kälte der Mongolei nach Frankreich und zu einem grausigen Fund in einem Schiffscontainer. Er ahnt nicht, dass er mit seinen Untersuchungen in ein Wespennest aus politischen Verwicklungen und persönlichen Rachefeldzügen sticht – und er mitten in dessen Zentrum steht.

Die unabhängig voneinander lesbaren Romane um Kommissar Yeruldelgger:

Der Mongole. Das Grab in der Steppe

Der Mongole. Kälter als der Tod

Der Mongole. Tod eines Nomaden

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Kristall86

    Mongolei. Die kalte Steppe ist ein erbarmungsloser Ort. Unter einem toten weiblichen Yak wird eine Leiche entdeckt und schnell steht fest: das war kein Kältetot! Kommissar Yeruldelgger wird gebeten sich diesem Fall anzunehmen. Auch er muss raus in die kalte und eisige mongolische Steppe. Aber eine Spur führt ihn auch nach Frankreich. Leider weiß Yeruldelgger noch nicht, in welchen Dinge er da herumstochert und was damit alles verbunden ist - er lebt in großer Gefahr! Ian Manook hat seinem Debüt um Kommissar Yeruldelgger durch einen Nachfolger erweitert. Auch ohne den ersten Teil gelesen zu haben, gelangt man sehr gut in die Geschichte. Manooks Schreibstil ist detailreich und flüssig. Durch bildhafte Beschreibungen bekommen wir Leser schnell, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Bild von der Landschaft und von den Morden. Manook hat ein gutes Händchen immer einen gewissen Spannungsbogen zu bauen, aber, das ist mein kleines Manko, er verlangt vom Leser schon ein genaues und gewissenhaftes lesen ab. Hier ist kein flüchtiges lesen oder querlesen erlaubt, da man dann den Verlauf schnell verliert. Man benötigt schon etwas Zeit und Gefühl sich auf diese Genauigkeit einzulassen - kurzum, dieser Krimi ist anspruchsvoll. Die Wege, die Manook für seinen Ermittler aufnimmt, sind alle im ersten Schein nachvollziehbar aber der Leser kommt nicht im geringsten auf den richtigen Lösungsweg. Manook zieht eine recht lange Perlenschnur durch diesen Krimi und verwirrt den Leser oft und das ist auch gut so. Ein lesenswerter Krimi in einer außergewöhnlichen Gegend mit einem sehr besonderen Ermittler - 4 von 5 Sterne dafür!
  • Von: ulrike rabe

    Es ist ein bizarrer Fund mitten in der mongolischen Steppe. Ein Mann und sein Pferd liegen beide erschlagen unter einer toten Yakkuh. Dieses Ereignis ist das erste in einer Reihe von absonderlichen Vorkommnissen. Der harte und vom Leben gezeichnet Kommissar Yeruldelgger sowie seine Ermittlerin Oyun stehen vor vielen Rätseln. Aber auch persönlich werden die beiden tief in die Ereignisse hineingezogen. Der Mord an einer Prosituierten, die Yeruldelgger kannte, soll ihm angelastet werden. Und Oyun wirft sich Hals über Kopf in eine Affäre mit dem jungen Soldaten, der ihr zur Unterstützung bereitgestellt wurde. Alle losen Fäden laufen in einen Fall von Menschenhandel über die Grenzen von der Mongolei über Russland bis nach Frankreich zusammen. Eigentlich ist es kaum zu glauben, was in der unwirtlichen Einöde der Mongolei so alles los ist: Kühe, die vom Himmel fallen, Kadaverhaufen, die in Brand geraten, Leichen, die in Gletscherspalten stecken, Zeugen, die in Tod getrieben werden. Und alle Hinweise zielen auf Yeruldegger oder sein Umfeld. Klingt nicht wirklich glaubwürdig. Yeruldelgger hat hier wirklich alle Hände voll zu tun, sowohl sich selbst vom Verdacht zu befreien, als auch einen enormen Sumpf aus Korruption, Habgier und Niedertracht trocken zu legen. Dazu kommt, dass Ian Manook seinen Protagonisten wirklich nichts erspart. Zu Oyun war er schon im Vorgänger wahrlich nicht gut, aber dass die Frau jetzt zum hormongesteuerten Sexmäuschen wird, das hat sie nicht verdient, das ist ihrer unwürdig. Da kann die Mongolei noch so Neuland im Krimigenre sein, und die der Zwiespalt zwischen der alten Nomadentradition und dem (vom USA Fernsehen geprägten?) westlich modernen Denken dargestellt werden, ich kann mich Art und Stil dieser Reihe nicht anfreunden. Die kaltschnäuzige auf betont lässig getrimmte Sprache bewirkt bei mir eher das Gegenteil von Coolness und fühlt sich nur aufgesetzt an. Der Schluss kommt überhaupt holterdipolter. Ich hatte da schon längst den Faden verloren.
  • Von: Elisabeth B.

    Zum zweiten Mal entführt Ian Manook Leserinnen und Leser mit „Der Mongole. Kälter als der Tod“ mitten hinein in die unwirtliche, winterliche Steppe der Mongolei. Erschienen ist dieser 560-seitige Kriminalroman im Januar 2020 bei blanvalet. Es herrscht ein harter Winter in der Steppe der Mongolei, als Kommissarin Oyun zu einem außergewöhnlichen Leichenfundort gerufen wird: Unter einem eingefrorenen Yak-Kadaver wird der Leichnam eines unbekannten Mannes gefunden. Doch soll dieses nicht der einzige Leichenfund bleiben. Auch ihr Kollege Yeruldelgger wird mit mehreren Leichenfunden konfrontiert und gerät schließlich selbst unter Mordverdacht. Als er dann noch auf das Verschwinden von Kindern aufmerksam wird, ermittelt er auf eigene Faust und verfolgt eine Spur, die über Russland bis hin ins französische Le Havre führt. Fast zu spät stellt er fest, dass er sich in ein Wespennest gesetzt hat aus politischer Korruption und privaten Intrigen. Um es vorweg zu sagen: Es braucht einiges an Konzentration und wahrscheinlich Vorwissen, um dem Romangeschehen problemlos folgen zu können. Die Zahl der Charaktere ist groß, immer wieder wird auf Ereignisse aus dem ersten Band Bezug genommen, die uns eher fremden Namen tragen ihr Übriges dazu bei, um für Verwirrung zu sorgen. Die Handlung an sich ist sehr komplex, es geht um Menschenhandel und Korruption, private Rachlust und politische Intrigen, und durchzogen von abrupten Szenenwechseln. Dieses ist definitiv kein Kriminalroman, den man einfach mal so nebenbei liest. Lässt man sich allerdings auf das Buch ein, bereitet es einige fesselnde Lesestunden. Anfangs scheint es zwischen den einzelnen Fällen keinen Zusammenhang zu geben, doch kristallisiert sich nach und nach ein Schema heraus, wenn die einzelnen Ermittelnden ihre „Ergebnisse“ miteinander abgleichen. Am Ende ergibt sich, nach einem fulminanten Showdown mitten in der eisigen mongolischen Steppe, ein in sich geschlossener Fall. Beginnt der Roman zwar spannend, aber dennoch mit teils makabrem Humor, gewinnt nach und nach die Brutalität die Oberhand. Als Leser/in sollte man diesbezüglich nicht allzu zart besaitet sein. Teils rührt die Brutalität aus der Natur, teils aus dem Handeln der Menschen. Doch auch Einblicke in das Leben und die Traditionen der mongolischen Nomaden sorgen das eine oder andere Mal für eine Gänsehaut. Bestechen kann dieser Roman zweifelslos durch seine Einblicke in ein Land, das den meisten Leser/innen eher unbekannt sein dürfte. Mit imposanten, eindrucksvollen Bildern versetzt der Autor seine Leserschaft mitten hinein in den mongolischen Winter – mit Schneestürmen, Eiseskälte, wilden und domestizierten Tieren, uns fremden (religiösen) Traditionen und Lebensweisen. Die Probleme, mit denen dieser Staat auf dem Weg zu einer modernen Gesellschaft zu kämpfen hat, werden nicht verhehlt. So stoßen immer wieder Althergebrachtes und westliche Haltungen aufeinander, und ebenfalls die kommunistische Herrschaft der Sowjetunion wirft noch immer ihre Schatten auf das asiatische Land. Besonders eindrücklich wird dieses durch eine Reise in die Stadt Mardai, in der einst Uran gefördert wurde, oder nach Kransokamensk in Sibirien, ebenfalls berühmt für seinen Uranabbau und sein Straflager. Insgesamt präsentiert Ian Manook mit „Der Mongole. Kälter als der Tod“ einen teils vielleicht zu verwickelten Kriminalroman, der jedoch eindeutig durch sein ungewöhnliches, neugierig auf die Mongolei machendes Setting und seine intensiven Eindrücke punkten kann. Mich jedenfalls hat diese Lektüre alles in allem angesprochen, und mit dreieinhalb von fünf Lesepunkten empfehle ich sie gern weiter. Bei Gelegenheit werde ich auf jeden Fall zum ersten Band dieser Reihe greifen.
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