Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht begehren von Michel Bergmann

Michel Bergmann Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht begehren

Wo steckt Galina Gurewitz?

Galina Gurewitz ist verschwunden. Seit drei Wochen ist die Weltklasse-Schwimmerin wie vom Erdboden verschluckt. Dennoch weigert sich ihre Mutter standhaft, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Genau wie Galinas Gatte, der zum Jähzorn neigende Geschäftsmann Semjon Gurewitz. Werden sie womöglich erpresst? Kommissar Berking von der Frankfurter Polizei hat leider keine Handhabe für offizielle Ermittlungen. Aber er hat seinen Freund, den kriminalistisch begabten Rabbi Henry Silberbaum, der sich einfach mal ganz informell in der russisch-jüdischen Gemeinde umhört. Dabei kommt er einer unglaublichen Geschichte auf die Spur …

Jetzt bestellen

€ 12.00 [D] inkl. MwSt. | € 12.40 [A] | CHF 17.50 * (* empf. VK-Preis)

Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: lesetipps_von_matthias

    📘 Galina Gurewitz, Olympiaschwimmerin und junge Ehefrau des zwielichtigen russischen Geschäftsmanns Semjon Gurewitz, verschwindet und niemand scheint ernsthaft besorgt zu sein, am allerwenigsten ihr Ehemann. Als Rabbi Henry Silberbaum davon erfährt, stellt er eigene Erkundigungen an und zieht seinen Freund Kommissar Berking ins Vertrauen. Gemeinsam durchleuchten sie dubiose Machenschaften und Verbindungen. 📚 „Du sollst nicht begehren“ ist der zweite Teil der Reihe „Der Rabbi und der Kommissar“. Teil 1 „Du sollst nicht morden“ erschien 2021, Teil 3 „Fremde Götter“ ist für Oktober 2023 angekündigt. ⭐️⭐️⭐️💫 Rabbi Silberbaum und Hauptkommissar Berking sind zwei äußerst sympathische Figuren und ihr freundschaftliches Miteinander inklusive Sticheleien, sind ein Lesespaß. Vom Krimi selbst hätte ich mir ein bisschen mehr Raffinesse gewünscht, mehr Überraschung, gerade bei der Auflösung des Falles. 👍 Ich bin direkt mit Teil 2 eingestiegen und hatte keinerlei Probleme mich in die Geschichte einzufinden. ✍️ Michel Bergmann (*1945) ist als Produzent, Regisseur und Drehbuchautor tief im Film verwurzelt. Nach seinem Studium und der Ausbildung war er zunächst als freier Journalist tätig. Seit über zehn Jahren ist der Schweizer als Romanautor aktiv. Mit seiner Reihe um den Rabbiner und den Kommissar betritt er auch das Krimigenre. 🏠 „Du sollst nicht begehren“ ist 2022 im Heyne Verlag erschienen. 💡 274 Seiten Roman und 9 Seiten ergänzendes Glossar.
  • Von: tinaliestvor.de

    Henry Silberbaum ist kein gewöhnlicher Rabbi. Er ist jung, belesen und stets up-to-date. Seine on-off Beziehung zu seiner New Yorker Freundin hält ihn auf dem Boden der Tatsachen, wenn er sich mal wieder in etwas verrennt. Im Altenheim herrscht derzeit etwas traurige Stimmung. Die junge Olympionikin Galina Gurewitz ist spurlos verschwunden. Seitdem gibt es keine Wassergymnastik mehr und das hinterlässt Spuren bei den Seniorenheimbewohnern. Henry kommt es sehr seltsam vor, dass sich ihr Ehemann, ein mysteriöser russischer Geschäftsmann darüber überhaupt keine Sorgen macht. Selbst Galinas Mutter erwähnt das Verschwinden ihrer Tochter mit keiner Silbe. Kommissar Berking, Henrys alter Bekannter aus seinem letzten „Fall“ und mittlerweile guter Freund guckt ein wenig hinter die Kulissen der Familie Gurwitz und sorgt damit für neuen Zündstoff. Hier ist nichts wie es scheint und Henry macht sich auf die Suche nach Galina. Er stößt auf nervöse Familienmitglieder, rachsüchtige Exfrauen, mysteriöse russische Diplomaten und beißt mehr als einmal auf Granit. Doch Henry Silberbaum lässt nicht locker! Michel Bergmann hat mit Rabbi Henry Silberbaum eine witzige und kluge Ermittlerfigur erschaffen, die man einfach mögen muss. Entwaffnend erklärt er sämtliche schwierige politische und historische Themen und trägt damit zu Offenheit und Verständnis für diese Religion bei. Knifflige Ereignisse und spitzfindige Redewendungen sind ganz sein Ding.
  • Von: Evaczyk

    Er kann es nicht lassen: Rabbiner Henry Silberbaum aus Frankfurt wirft als Hobbydetektiv einmal mehr Einblicke in die Abgründe seiner Gemeinde. Diesmal geht es um Galina Gurewitz, die spurlos verschwunden ist. Ihr 30 Jahre älterer Ehemann Semjon, der als "Biznesmen" auf etwas undurchsichtige Weise zu Reichtum gekommen ist, hat allerdings keine Vermisstenanzeige erstattet und gibt sich auf Nachfragen eher schroff. Galinas Mutter scheint nach ersten Sorgen ebenfalls seltsam gleichgültig und macht keinen Druck mehr, die Verschwundene zu suchen. Doch da hat sie die Rechnung ohne Rabbi Silberbaum gemacht! Zusammen mit seinem Freund Kommissar Berking von der Frankfurter Polizei kann er es nicht lassen, auch im zweiten Band von Michel Bergmanns Reihe "Der Rabbi und der Kommissar" zu ermitteln. Diesmal heißt es:"Du sollst nicht begehren" - und wenn Bergmann sich an den zehn Geboten orientiert, dürfte es für die Beiden noch einiges zu tun geben. Motive für ein nicht ganz freiwilliges Verschwinden Galinas gibt es reichlich - da ist zunächst einmal die Ex-Frau Semjons, die es nicht gerade toll fand, durch ein Zweitmodell im Alter ihres ältesten Sohnes ersetzt zu werden. Und Galina selbst? Ihr wird nicht nur ein Verhältnis mit einem anderen Gemeindemitglied nachgesagt, auch Erpressung soll ihr nicht fremd sein. Erpresst wird aber auch Semjon. Ein undurchsichtige Rolle spielt zudem ein russischer Diplomat des Frankfurter Generalkonsulats, der sich um die Ex-Landsleute kümmert, die einst als jüdische Kontingentsflüchtlinge nach Deutschland auswanderten. Nicht nur aus uneigennützigen, denn dem Mann wird eine Geheimdienstverbindung nachgesagt. Oder hat er obendrein Verbindungen in die Welt des Organisierten Verbrechens? Schließlich ist nicht unbekannt, dass seinerzeit keineswegs nur richtige Juden nach Deutschland kamen, sondern auch der eine oder andere Dieb im Gesetz die Chance nutzte und sich durch Bestechung oder Einschüchterung die angebliche jüdische Identität verschaffte, die ihm ein Leben in Deutschland garantierte.... Nimmt es daWunder, dass der Gemeindevorsteher argwöhnt, der Rabbiner könnte seine Pflichten zugunsten der Detektivarbeit vernachlässigen? Schließlich ist zwischen dem Religionsunterricht in der Schule, den Gottesdiensten und den Besuchen bei den Bewohnern des Altenzentrums so einiges zu erledigen. Silberbaum lässt seinem Kumpel Berking nicht nur talmudische Weisheiten, sondern auch kulinarische Erziehung zuteil werden, der Nordhesse hat sich schließlich bisher kaum über die Imbisswurst hinausentwickelt. Und auch das Privaltleben ist fordernd - hier Mama Silberbaum, da Fernbeziehung Zoe in New York, mit der Silberbaum zunehmend weniger eine Zukunft sieht. Und dann ist da noch die attraktive Leiterin des Altenzentrums, die bei Silberbaum Unterricht für ihre Konvertierung nimmt.Zwar hat sie angeblich einen Freund in Israel, aber irgendwie ist die Luft zwischen ihr und dem Rabbi ziemlich flirrend. Unterhaltsam, humorvoll, spannend und mit Einblicken ins jüdische Gemeindeleben, das auch in Frankfurt stark von russischer Zuwanderung geprägt ist, machen in "Du sollst nicht begehren" vor allem die Besonderheiten und mitunter exzentrischen Eigenarten der Protagonisten den Charme des Buches aus. Augenzwinkernd und liebenswert ist dieser Cozy-Krimi mit zahlreichen jiddischen Einsprengseln, die am Ende des Buches in einem Glossar auch für gojim verständlich erklärt werden. Da freue ich mich doch schon auf das nächste Abenteuer des Rabbis und des Kommissars.
Mehr laden