Die Leiche von Stephen King

Stephen King Die Leiche

»Liebe ist nicht, was diese Arschlöcher von Poeten einen glauben machen wollen. Die Liebe hat Zähne; sie beißen; die Wunden schließen sich nie.«

Die vier besten Freunde Gordon, Chris, Teddy und Vern aus Castle Rock hören von der Leiche eines gleichaltrigen Jungen, die in der Gegend an den Bahngleisen liegen soll. Sie wagen sich auf einer abenteuerlichen Suche tief in die Wälder Maines, wo sie bei Sonnenschein und Blitz und Donner mehr über die Liebe, den Tod und die eigene Sterblichkeit erfahren, als ihnen lieb ist.

»Herbst«-Geschichte aus dem Erzählband »Frühling, Sommer, Herbst und Tod«.

Großartig verfilmt unter dem Titel »Stand By Me« mit Kiefer Sutherland und River Phoenix.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: derbibliophile

    Aus dem Klappentext: „Die vier besten Freunde Gordon, Chris, Teddy und Vern aus Castle Rock hören von der Leiche eines gleichaltrigen Jungen, die in der Gegend an den Bahngleisen liegen soll. Sie wagen sich auf einer abenteuerlichen Suche tief in die Wälder Maines, wo sie bei Sonnenschein und Blitz und Donner mehr über die Liebe, den Tod und die eigene Sterblichkeit erfahren, als ihnen lieb ist.“ Wenn wir vom Tod eines Menschen erfahren sind wir betroffen, fühlen uns sterblich, verwundbar und uns wird bewusst, wie begrenzt unsere Zeit auf diesem Planeten ist. Doch gleichzeitig interessieren wir uns für das Phänomen sterben. Was denkt man wohl während des letzten Atemzugs? Worauf sind unsere Augen gerichtet? Empfindet man Schmerz? Und vor allem, was kommt danach? Kann es so etwas endgültiges wie das Sterben geben? Und obwohl wir wissen, dass der Tod eines Menschen nicht zur Attraktion anderer passiert, richtet sich unsere Aufmerksamkeit darauf, als hätten wir ein Recht, ihn als persönliche Unterhaltung zu betrachten. Genau diese Obsession verspüren auch die 4 Jungs aus Castle Rock und begeben sich auf einen zwei-Tage-Marsch um die Leiche des jungen Ray Browers zu finden, mit dem Ziel als Finder in die Zeitungen zu kommen. Doch in den vielen Stunden durch die Tiefen des kleinen Örtchens können viele unvorhersehbare Ereignisse eintreffen, die in den Erinnerungen eines Kindes, Albträume für Erwachsene formen. Die Novelle erschien ursprünglich im Sammelband „Frühling, Sommer, Herbst und Tod“ und wurde mittlerweile als Einzelgeschichte neu verlegt. Meine erste richtige Novelle vom Meister, da mein Fokus sonst auf seinen Romanen liegt. Trotz das King hier keinen Schwerpunkt auf den King‘schen Horror setzt, überzeugt das kurze Abenteuer durch seine Charakterbeschreibungen, Figurenentwicklungen, philosophischen Ansätze und die Tatsache, das King diese Geschichte als autobiografisch bezeichnet. Wird der Meister selbst, von solchen Albträumen heimgesucht? 📚 Die Leiche 👨🏽‍💻 Stephen King 📃 256 🗓 2020 📖 HEYNE Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⚫️
  • Von: eschenbuch

    Inhalt: Castle Rock, Maine, 1960. Es sind die letzten Tage der Sommerferien, die Sonne brennt, seit Tagen hat es nicht mehr geregnet. Gordie döst mit seinen Freunden Chris und Teddy im Baumhaus, unzufrieden darüber, dass die Schule schon so bald wieder losgeht. Doch als Vern, ein weiterer Freund, das Baumhaus betritt, ändert sich alles: Aus sicherer Quelle weiß er, dass die Leiche eines Jungen aus der Umgebung, der vor ein paar Tagen verschwunden ist, irgendwo am Bahndamm liegen soll. Für die vier Freunde steht fest: Sie wollen die Leiche bergen, um dadurch berühmt zu werden. Persönliche Meinung: „Die Leiche“ ist eine Coming of Age-Novelle von Stephen King. Erzählt wird „Die Leiche“ aus der retrospektiven Ich-Perspektive von Gordie, der sich – nun erwachsen und als Schriftsteller arbeitend – an die Ereignisse des Sommers 1960 erinnert. Dabei erzählt er nicht nur, was sich in diesem Sommer ereignet hat, sondern reflektiert und kommentiert zusätzlich sein Verhalten und das seiner Freunde. Dieser retrospektive Blick, der zwischen Nostalgie und Abgeklärtheit changiert, führt dazu, dass die Handlung – bei allen albernen Beleidigungen der Freunde – nicht an Ernsthaftigkeit verliert. Insgesamt erhält „Die Leiche“ so den Zug einer Coming of Age-Geschichte: Der Sommer 1960 wird zum letzten Sommer, den Gordie, Chris, Teddy und Vern als Kinder durchleben; die Erlebnisse am Bahndamm und der Fund der Leiche werden zur Initiation. Die Kindheit, die die vier Freunde bis dahin erlebt hatten, war keineswegs leicht; jeder hatte familiäre Probleme. So litt Gordie darunter, dass seine Eltern ihn nicht wirklich beachteten, was nach dem Tod seines Bruders noch zugenommen hatte. Der Vater von Teddy hingegen war gewalttätig und misshandelte ihn grundlos. Der Plot der Novelle dreht sich hauptsächlich um die Suche nach der Leiche und folgt dem Weg, den die vier Freunde gehen. Dabei erleben die vier einige Abenteuer, sodass die Novelle voller markanter, bildlich beschriebener Szenen ist. Eine weitere Stärke der Novelle ist die Gruppeninteraktion der vier Freunde: Die Dialoge sind abwechslungsreich und authentisch; die Dynamik innerhalb der Gruppe lebendig und plastisch. An zwei Stellen wird der Hauptplot (die Suche) durch Kurzgeschichten Gordies unterbrochen (die erste thematisiert einen Konflikt zwischen Vater und Sohn; die zweite die Rache eines Jungen, der gemobbt wurde). Gerade zum Ende von „Die Leiche“ baut der erwachsene Gordie außerdem immer wieder kurze Kommentare über das Schriftstellersein in den Erzählfluss ein. Der Schreibstil von Stephen King ist sehr bildhaft, sodass die Abenteuer, die die vier Freunde erleben, dreidimensional vor Augen geführt werden. Insgesamt ist „Die Leiche“ eine flüssig zu lesende Coming of Age-Novelle mit lebendigen Interaktionen der Figuren und einigen markanten Szenen, die lange nachhallen werden.
  • Von: Daniela Lungwitz-Mohamad

    Stephen King ist DER Horrorspezialist für mich. Ich lese seine Bücher schon seit Jahrzehnten und wurde nie enttäuscht. Sein Schreibstil einzigartig, seine Ideen hinter den Storys brillant. "Die Leiche" wurde unter dem Titel "Stand By Me" verfilmt. Ich schaue mir prinzipiell nie den Film an, bevor ich das Buch dazu gelesen habe. Auch diesmal nicht. Ich wollte ganz unbefangen über King`s Schreibstil die Story verfolgen und mich mitziehen lassen. Leider war der Roman diesmal nicht so mein Ding. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich der typische Horror- und Thrillerfan bin und es sich hier eher um eine autobiografische Geschichte handelt. Prinzipiell ja nichts Schlechtes, aber King steht für mich einfach für abgedrehten Horror mit Gruselfaktor. Eine Clique aus 4 Jungs machen sich auf in die Berge, um eine Leiche zu suchen. Ein Junge in ihrem Alter soll ermordet aufgefunden worden sein und die Kids wollen der Sache auf den Grund gehen. Gordon, Vern, Chris und Teddy kommen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, tragen aber alle so ihre Probleme mit sich rum. Mit der Zeit erfährt der Leser immer wieder Bruchstücke ihres Lebens und King schildert teilweise auf sehr emotionale Art und Weise, wie schwer es die 4 hatten. Je länger sie unterwegs sind, um so reifer scheinen sie zu werden. Etwas langwierig erschienen mi Kings detaillierte Beschreibungen der Landschaft und Gebäude. Aber auch das passte zur doch eher seichten Geschichte, für mich ohne größeren Thrill. Die Bahngleise stehen sehr im Fokus der Story. Ich würde sie im übertragenden Sinne als das Leben der 4 Jungs sehen. Manchmal rutschen sie davon ab und fallen runter, steigen wieder auf. Sie sind wie der lange Weg in eine bessere Zukunft. Gut fand ich das Ende. Dabei löst sich auch indirekt auf, welcher Junge der spätere King wurde. Insgesamt keine schlechte Story, aber keine, die mich geflasht hat.
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