Die Spur des Bären von Martin Cruz Smith

Martin Cruz Smith Die Spur des Bären

»›Die Spur des Bären‹ zeigt Cruz Smith in Bestform: grandios erzählt, mit lakonischen Dialogen und einem zwar leicht ergrauten, aber mutigen Helden.« Financial Times

Der legendäre Moskauer Ermittler Arkadi Renko ist in größter Sorge um seine ehemalige Geliebte Tatjana. Die mutige Enthüllungsjournalistin ist nicht planmäßig aus Sibirien zurückgekehrt. Dort wollte sie den politischen Dissidenten Kusnezow porträtieren – einen charismatischen, aber auch skrupellosen Mann, der das ehrgeizige Ziel verfolgt, die Dauerherrschaft Putins zu brechen. Getrieben von bösen Vorahnungen, aber auch rasender Eifersucht, begibt sich Renko auf eine riskante Reise. Er merkt schnell, dass in der unwirtlichen, eisigen Natur Sibiriens ganz eigene Gesetze herrschen. Doch erst eine grausame Bärenjagd, von der er sich wichtige Insider-Informationen verspricht, führt ihm vor Augen, in welche gefährlichen politischen Fänge Tatjana geraten ist …

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: claudi-1963

    "Gib einem Bär Honig, und du wirst deinen Arm einbüßen, wenn das Vieh Hunger hat!" (Bertolt Brecht) Moskaus bester Ermittler Arkadi Renko macht sich Sorgen um seine ehemalige Geliebte Tatjana Petrowna, die nicht in dem Zug war, den sie angekündigt hatte. Als Journalistin ist sie hinter einer großen Story her und deshalb nach Sibirien gereist, um den Opponenten Michail Kusnezow zu interviewen. Dieser gilt als skrupelloser Mensch und größter Gegenspieler Putins. Rasend vor Eifersucht und Angst begibt sich Renko auf die Reise in das eisige Sibirien. Auf dem Flug lernt er Rintschin Bolot kennen, seines Zeichens Faktotum, der Renko seine Dienste in Sibirien anbietet. Gefährlich wird es, als er auf den Unternehmer Boris Benz trifft und sie zusammen mit Bolot und Tatjana auf Bärenjagd gehen, bei der er sich wichtige Informationen erhofft hat. Meine Meinung: Der neunte Thriller von Ermittler Arkadi Renko war für mich das erste Buch von Autor Martin Cruz Smith, der 1981 durch "Gorki Park" populär wurde. Hätte ich geahnt, dass mich dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite nur langweilt, hätte ich die Finger davon gelassen. Wieder einmal hat mich der Klappentext fasziniert, doch leider wurde ich enttäuscht, weil dieser mehr versprach, als er halten konnte. Der Schreibstil selbst ist langweilig, die Handlung unglaubwürdig und das Ende einfach nur eine Beleidigung für den Leser. Dazu noch die vielen Leerstellen zwischen den Kapiteln, bei dem man das Buch unnötig verlängert hat. So besteht das Buch im Grunde selbst eigentlich nur aus 200 Seiten. Die erwähnte Bärenjagd war so schnell abgehandelt und nahm nicht einmal 30 Seiten Raum ein. Alles andere empfand ich eher verwirrend und als großes Durcheinander. Am Schluss könnte ich nicht einmal mehr wiedergeben, was der Autor mir hier erzählen wollte. Ungewöhnlich und irritierend ist für mich außerdem das Faktotum Bolot, der einfach mal so dem Ermittler seine Dienste anbietet. Wer bitte tut das jemand Fremden, den man gerade erst im Flugzeug kennenlernt, seine unentgeltlichen Dienste anbieten? Der Ausdruck Faktotum wird in dem Zusammenhang dann noch viele Male im Buch erwähnt, sodass mich dieses Wort am Ende nur noch genervt hat. Der Bär, mit dem sie es bei der Jagd aufnehmen müssen, soll eine Länge von neun Meter haben. Schon alleine dies erstaunte mich doch sehr und fand ich total übertrieben. Noch nie habe ich von so einem monströsen Bären gehört. Leider fehlte mir beim Plot selbst der rote Faden und vieles empfand ich eher nichtssagend und kompliziert. Dagegen wird das Nebensächliches oft zu ausführlich behandelt und aufgebauscht. Als sich sein Faktotum Bolot später dann noch als Schamane herausstellt, fand ich das einfach nur noch unpassend und lächerlich. Die Protagonisten selbst blieben allesamt für mich blass und unscheinbar. Arkadi Renko selbst verwandelt sich in eine Art russischer James Bond mit unglaubwürdigem Wagemut dadurch man bekommt den Eindruck, das er alles überlebt und unsterblich ist. Ich weiß ehrlich nicht, was die Fans an dieser Reihe Lieben. Vielleicht liegt es daran, dass der inzwischen 78-jährige Autor seit 1995 an Parkinson erkrankt ist und seine Bücher gar nicht mehr selbst schreibt, sondern sie seiner Frau diktiert. Da kann es schon mal passieren, dass ein verwirrter Kopf vielleicht nicht alles wiedergeben kann oder Szenen einfach schnell abgehandelt werden. Vielleicht wäre es besser, man würde diese Reihe nach dem Buch einfach beenden, bevor es noch schlechter wird. Mich jedenfalls konnte es nicht fesseln, für mich war der Reinfall des Jahres. Ich hätte es am liebsten abgebrochen, wenn es nicht eine Leserunde gewesen wäre. Deshalb werde ich es auch nicht weiterempfehlen und bekommt nur 1 von 5 Sterne von mir.
  • Von: Michael Sterzik

    Die Verfilmung des Bestsellers „Gorki Park“ von Martin Cruz Smith, katapultierte den Autor in einen höheren Bekanntheitsgrad. Die Hauptfigur des russischen Ermittlers Arkadi Renko wurde im Genre Thriller durchaus zu einer charismatischen Kultfigur. Spielte der Roman noch im Kalten Krieg der Großmächte so ging doch der Autor mit Arkadi Renko auf eine Reise durch die letzten fast schon vierzig Jahre – eine Reise der Sowjetunion durch verschiedene Krisen, durch eine prägende Entwicklung die nun in der Gegenwart angekommen ist. Martin Cruz Smith erzählt sehr bildgewaltig und vom Verfall der Sowjetunion und dem Aufbau einer russischen Weltmacht, die natürlich auch Wladimir Putin und seinen Staatsapparat kritisch zeigen. Der vorliegende Roman ist der neunte Band der Arkadi-Renko-Reihe. Er kann als Einzelband gelesen werden, doch es wäre vorteilhaft, wenn man zuvor schon einige Bänder gelesen hat, und somit die Handlungen und Motive eines Arkadi Renkos verstehen kann. Auch seine charakterliche Entwicklung ist natürlich nicht in 40 Jahren stehengeblieben. Der legendäre Moskauer Ermittler Arkadi Renko ist in größter Sorge um seine ehemalige Geliebte Tatjana. Die mutige Enthüllungsjournalistin ist nicht planmäßig aus Sibirien zurückgekehrt. Dort wollte sie den politischen Dissidenten Kusnezow porträtieren – einen charismatischen, aber auch skrupellosen Mann, der das ehrgeizige Ziel verfolgt, die Dauerherrschaft Putins zu brechen. Getrieben von bösen Vorahnungen, aber auch rasender Eifersucht, begibt sich Renko auf eine riskante Reise. Er merkt schnell, dass in der unwirtlichen, eisigen Natur Sibiriens ganz eigene Gesetze herrschen. Doch erst eine grausame Bärenjagd, von der er sich wichtige Insider-Informationen verspricht, führt ihm vor Augen, in welche gefährlichen politischen Fänge Tatjana geraten ist …(Verlagsinfo) Interessant ist es das Martin Cruz Smith sich selbst treu bleibt und sich auf das politische, kulturelle und wirtschaftliche Russland konzentriert, mit all seinen Subthemen und Herausforderungen. Im Grunde ist es ein regimekritisches Buch, handelt es doch um Oligarchen, um einen politischen Dissidenten und mit der Figur der Journalisten Tatjana um die Pressefreiheit. „Die Spur des Bären“ kommt auch ohne technischen Firlefanz aus, ohne Hightech deren sich die Ermittler bedienen können. Arkadi Renko ist anders – für ihn zählt der Faktor Mensch und dessen ausgesprochenen Talent Fehler zu begehen. Klassische Ermittlungsarbeit in einem autoritären System. Wie immer bringt sich aber Arkadi Renko in Lebensgefahr – Scharfschützen und wilde Bären hinterlassen durchaus psychische und physische Spuren bei dieser Figur. Der Hauptteil der Geschichte spielt nicht in der Metropole Moskau – die natürlich prädestiniert wäre für politische, kulturelle und wirtschaftliche Ereignisse und Handlungen. Es geht recht fix in die Taiga – in einer Umgebung die grausam, schön und brutal gefährlich sein kann. Die Stärken des Romans sind auch gerade die Dialoge, die innerhalb der spannenden Handlung fein geschliffen sind, besonders dann, wenn Arkadi Renko sich mit seiner typischen sarkastischen, ironischen Sprache Gehör verschafft. Es ist verwunderlich, dass er mit seiner spitzen Zunge überlebt hat, oder vielleicht auch gerade deswegen, weil er weiß wie er diese auch als intellektuelle Waffe einzusetzen vermag. „Die Spur des Bären“ ist ein spannender und kurzweiliger Thriller. Ausdrucksstark und so munter und frech mit seinen Dialogen, dass die Handlung eigentlich nur wie ein Nebendarsteller wirkt. Die Figuren des Romans sind aufgestellt wie auf einem Schachbrett, und die Nebenfiguren besitzen einen sehr intelligenten, vorwitzigen Charme. Die Handlung weist auch Action Elemente auf und teilt sich gezielt immer wieder im Wechsel mit großartigen Dialogen die Bühne. Es gibt nichts zu kritisieren – vielleicht wäre es ggf. an der Zeit diese Reihe abzuschließen, denn Arkadi Renko ist als Figur nicht unsterblich und folgt man der Reihe – so hat natürlich sein Schöpfer Martin Cruz Smith mit seinem „Alter“ geschummelt. Fazit „Die Spur des Bären“ ist ein bärenstarker Kriminalroman. Grandios erzählt – mit viel Humor und einer spannenden Handlung, ist er absolut überzeugend. Klare Leseempfehlung. Michael Sterzik