FROST von Ragnar Jónasson

Ragnar Jónasson FROST

Ein altes Sanatorium. Ein entschlossener Ermittler. Ein ungelöstes Rätsel: Die Fortsetzung der großen HULDA-Trilogie von Ragnar Jónasson, in der der junge Kommissar Helgi Reykdal in den Fokus rückt – jener junge Mann, für den Kommissarin Hulda Hermannsdóttir in »DUNKEL« ihren Schreibtisch räumen musste. Helgi untersucht eines der größten Rätsel der isländischen Kriminalgeschichte, einen Cold Case: die Todesfälle im Tuberkulose-Sanatorium. 1983 waren dort, im eisigen Norden Islands, eine Krankenschwester und der Chefarzt umgekommen. Was ist 1983 wirklich geschehen? Und wurde die damalige Ermittlerin Hulda zum Schweigen gebracht?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Azyria Sun

    Worum geht’s? Bevor Helgi als Kommissar Huldas Nachfolge antritt, möchte er noch seine Abschlussarbeit in Kriminologie fertigstellen. Hierbei geht es um die 30 Jahre zurückliegenden Ermittlungen in zwei Todesfällen in einem alten Sanatorium. Er ahnt nicht, welche Geister er hierbei hervorruft. Meine Meinung: Mit „Frost“ startet Ragnar Jónasson seine Thrillerserie um Kommissar Helgi, welche direkt an die Hulda-Trilogie anschließt. Auch hier erkennt man sofort am Cover den Autor und auch der Schreibstil ist wieder eindrucksvoll. Diesmal allerdings mit weniger faszinierenden Landschaftsbeschreibungen, die mir bei der Hulda-Trilogie so gefallen haben und die die Stimmung der Bücher deutlich intensiviert haben. Auch hier arbeitet der Autor wieder in mehreren Handlungssträngen. Einmal in den 1950er Jahren, dann Ende der 1980er Jahren und in der Gegenwart des Jahres 2012. Helgi kommt als neuer Protagonist mit dazu und er gefällt mir wirklich gut. Eine neue Figur, die viel Potenzial hat. Auch Hulda dürfen wir kurz erleben. Warum sie nicht mehr am Arbeitsplatz auftaucht, um vor der Pension ihren Tisch zu räumen, wissen wir ja schon seit Teil 1 der Hulda-Trilogie. Hier bin ich sehr gespannt, ob Helgi in den weiteren Bänden die Ermittlungen aufnehmen wird und Huldas letzter Fall doch noch zum Abschluss kommt. Auch Helgis erster Fall ist interessant, ebenso die Verknüpfung der einzelnen Erzählstränge. Hier baut sich die Spannung etwas langsamer auf, als in der Trilogie, aber dennoch hat mich auch dieses Buch sehr schnell gefesselt gehabt. Etwas gefehlt haben mir hier allerdings tatsächlich die Beschreibungen der Landschaft und der Szenerien. Dafür bringt der Autor neben dem eigentlichen Fall ein anders Problem auf den Tisch: Die häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer. Und die Scham, die diese davor haben, sich nach außen hin zu öffnen und Hilfe zu suchen. Auch das Thema Selbstjustiz ist wieder mit dabei. Alles in allem ein guter Einstieg für Helgi, es war spannend, unvorhersehbar und interessant. Auch die Lösung zum Schluss hat mir wieder gut gefallen. Unerwartet, aber dennoch sinnig. Leider haben wir am Ende des Buches ein offenes Ende, das auch ein finales Ende bedeuten könnte, was ich allerdings nicht hoffe, da ich gerne mehr von Helgi lesen möchte und hoffe, dass er sich auch Huldas letztem Fall annimmt! Ich hatte so gehofft, dass die beiden sich in diesem Teil begegnen, da sie so ein gutes Team abgeben würden! Fazit: „Frost“ ist Ragnar Jónassons gelungener Einstieg in seine neue Serie um Kommissar Helgi. Es ist genauso spannend und mitreißend, wie die Hulda-Trilogie und knüpft auch direkt hieran an. Wir dürfen sogar Hulda nochmals kurz erleben. Ich hoffe sehr, dass Helgi sich mit als Erstes um Huldas letzten Fall kümmern wird und wir hier auch noch einen befriedigenden Abschluss finden können! Der Fall selbst, die Morde in dem Sanatorium, waren wieder unglaublich spannend und verworren aufgebaut und die Lösung, so unvorhersehbar sie war, so logisch war sie doch auch. Einzig die Stimmung, die der Autor in der Hulda-Trilogie durch die Beschreibung der Orte und Szenerien heraufbeschworen hat, kam mir hier leider etwas zu kurz. Aber ich freue mich schon sehr auf weitere Fälle mit Kommissar Helgi! 4 Sterne für den sehr gelungenen Einstieg in seine neue Thriller-Reihe!
  • Von: Lasszeilensprechen

    Der angehende Kommissar Helgi Reykdal hat sich für sein Studium das Rätsel eines alten ungelösten Falls ausgesucht. In einem ehemaligen Tuberkulose-Sanatorium waren 1983 eine der dortigen Krankenschwestern und der Chefarzt ums Leben gekommen. Der Fall weckt sein Interesse, kann er mehr herausfinden, als seinen Kollegen damals? Ich habe die Hulda-Trilogie mit "Dunkel", "Insel" und "Nebel" sehr gerne gelesen. Dieser raue Islandton mit einer sehr direkten Erzählweise hat mich gut abgeholt. Umso trauriger war ich, als ich etwas unzufrieden mit dem Ende nun da saß. "Frost" ist nun eine Art Weitererzählung, allerdings mit dem Kollegen Helgi. Seine Person ist interessant, vor allem sein Privatleben spiegelt nicht gerade den typischen Ermittler wieder. Viele Berührungspunkte zu Hulda gibt es allerdings nicht, hier hätte ich mir einen etwas größeren Bezug gewünscht. Eine größere Rolle spielt da schon der Chef Magnus. Falltechnisch ist der Thriller eher schwach einzuordnen, denn in erster Linie befragt Helgi immer wieder eine Gruppe an Personen zu einem Cold Case. Gespräche und die Aufarbeitung des Falls führen ihn dann letztendlich auf die richtige Spur. So richtig packend wird es nicht, dafür sorgen aber die kurzen Kapitel dafür, dass man das Buch zackig durchliest. Als Fortführung der Reihe lässt sich das Buch sehr gut lesen, einzeln herausgepickt würde ich es nicht wählen, gerade wenn man eher Thriller als Krimis mag. Das Ende lässt die Hoffnung zurück, dass noch nicht das letzte Wort zu Helgi und Hulda gesprochen ist und so werde ich auch zu einem möglichen Nachfolgeband wieder gerne greifen. 4 Sterne von mir.
  • Von: Burgherr

    Die Reihe um die Ermittlerin Hulda Hermannsdóttir war als Triologie angelegt. Interessanterweise starb sie bereits am Ende der ersten Veröffentlichung "Dunkel". "Insel" und "Nebel" waren die Nachfolger, die aber jeweils zeitlich früher spielten. Einerseits löste sich der Autor Ragnar Jónasson von dem Druck, eine Reihe von Fällen unvorhersagbarer Zahl anzugehen, zumal er ja auch noch die "Dark Iceland-Reihe" offen hatte. Andererseits waren wäre es eine Schande, den Erfolg und das Setting um Reykjavíker Ermittler nicht fortzuführen. Daher kommt nun Helgi Reykdal ins Spiel. Es ist genau der jüngere Kollege, für den Hulda "abgeschoben" wurde. Nach der Lektüre von "Frost" werden Hulda-Fans ihm das verzeihen. Es zeigt sich nämlich, dass er nicht die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung war. Mit der Zeitachse spielt Ragnar Jónasson erneut, da Helgi sich für seine Abschlussarbeit einen aus seiner Sicht nicht gelösten Fall aus dem Jahr 1983 vorgenommen hat. "Frost" springt daher zwischen Handlungen in diesem Jahr und denen fast 30 Jahre später. Da Hulda an den Ermittlungen im Jahr 1983 beteiligt war, lebt sie auch auf diese Weise wieder auf. Dem alten Fall wird schnell wieder Leben eingehaucht. Parallel gibt es die Rückblicke und Helgis Eingewöhnung im neuen Job. Und Helgi wäre kein potentieller Serienermittler, hätte er nicht auch private Probleme. So zeigt sich "Frost" als vielschichtige Krimikomposition, die subtil Spannung aufbaut und den Charakteren Platz zur Entfaltung lässt. "Frost" überführt die Stimmung der Hulda-Triologie sehr gut in eine neue Reihe. Potentielle Leser werden den nordischen Krimi finden, den die literarische Vergangenheit und Herkunft des Autors versprechen.
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