NACHT von Yrsa Sigurdardóttir

Yrsa Sigurdardóttir NACHT

Yrsa erneut in Top-Form — das Verbrechen beginnt in einer fatalen, eisigen Nacht

Island, ein abgelegener Fjord: An einem kalten Winterabend klopft ein Nachbar an das Haus einer Familie, von der es seit einer Woche kein Lebenszeichen mehr gibt. Er bemerkt Spuren, aber niemand öffnet. Als er ins Haus eindringt, sieht er, dass die ganze Familie ermordet wurde. Der Polizist Týr und die Gerichtsmedizinerin Iðunn werden an den Tatort gerufen, um das schreckliche Verbrechen zu untersuchen. Das Ermittlerteam erkennt dabei schnell, dass der Fall Verbindungen zu einer längst vergangenen Zeit aufweist, die alle von ihnen gern für immer vergessen würden. Yrsa Sigurdardóttir schreibt atemberaubend spannend und mit archaischer Wucht. Ihr gelingt es meisterhaft, die schaurige Atmosphäre von Islands gnadenlos eisigen Winternächte heraufzubeschwören.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Manuela Hahn

    Yrsa Sigurdardóttir's "NACHT" entführt den Leser in die düstere und gnadenlos eisige Welt Islands, wo eine scheinbar gewöhnliche Familie brutal ermordet aufgefunden wird. Die Autorin entfaltet eine Geschichte, die nicht nur mit ihrer schaurigen Atmosphäre, sondern auch mit ihren vielschichtigen Charakteren fesselt. Der Roman beginnt mit Karl, der an die Tür seiner Nachbarn klopft, von denen er zu lange nichts gehört hat und dabei eine makabere Entdeckung macht. Dieser schreckliche Fund leitet die Ermittlungen von Polizist Týr und Gerichtsmedizinerin Iðunn ein, der Aufbau der Story ist dabei besonders, da die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt wird, vor und nach den Morden, und von zwei verschiedenen Erzählern. Týr, der Polizist, der gerade erst aus Schweden in seine Heimat Island zurückgekehrt ist und in Reykjavik ein neues Leben anfangen will, und Sóldis, das neue Hausmädchen der Familie, die nach der Trennung von ihrem Freund Hals über Kopf die Stelle angenommen hat und nun ängstlich darauf wartet, dass dieser sie findet. Die Stärke des Buches liegt zweifellos in der Art und Weise, wie Yrsa Sigurdardóttir die eisige, bedrückende Atmosphäre Islands einfängt. Die isolierte, abgelegene Lage des Fjords tragen zur düsteren Stimmung bei und lassen den Leser tief in die Geschichte eintauchen. Man fühlt förmlich die Kälte, die Dunkelheit und die Bedrohung, die von jeder Seite heranzuschleichen scheint, verstärkt wird dieses Gefühl durch die Beschreibung des Hauses, in dem die Opfer lebten, die Vorderseite aus Beton, die Rückseite mit großen Glasflächen, die gefühlt keinen Schutz bieten vor allem, was draußen lauern könnte. Die Handlung selbst ist fesselnd, obwohl einige Passagen etwas gestrafft hätten, werden können, um das Tempo der Geschichte zu erhöhen. Dennoch hat das Buch eine unheimliche Anziehungskraft, da der Leser stets weiß, dass etwas Schreckliches passieren wird, und diese Bedrohung sich Seite um Seite verstärkt. Das offene Ende des Romans lässt viele Fragen unbeantwortet und lässt Raum für Spekulationen über zukünftige Entwicklungen. Es ist klar, dass es noch mehr Abenteuer mit Týr geben wird, was die Vorfreude auf kommende Werke steigert. Eine bemerkenswerte Beobachtung ist, dass es Parallelen zu Büchern einer anderen Autorin gibt, das wird in einem Nachwort der Autorin aufgelöst. Dies verleiht dem Buch eine unerwartete Note. Insgesamt bietet "NACHT" von Yrsa Sigurdardóttir eine eindrucksvolle Reise in die dunklen Abgründe Islands, gespickt mit einer beklemmenden Atmosphäre und vielschichtigen Charakteren. Trotz einiger Längen ist es ein Thriller, der den Leser bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht und auf weitere spannende Fälle hoffen lässt.
  • Von: silke.schroeder@hallo-buch.de

    Wie schon in ihrem vorangegangenen Thriller “Schnee” unterteilt die isländische Autorin Yrsa Sigurdardóttir ihre neue Band “Nacht” in zwei Handlungsstränge: Die Ermittlungen nach der Tat und die Vorgänge, die überhaupt erst zu dem Drama geführt haben. Letztere schildert sie aus der Sicht der jungen Sóldis, die als Haushaltshilfe und Privatlehrerin bei der Familie gearbeitet hat, erstere aus der Perspektive des engagierten Polizisten Týr. So entwickelt Yrsa Sigurdardóttir ihren ungemein spannenden Thriller mit leisen, aber doch horroresken Tönen zu einer beachtlichen erzählerischen Wucht, auch wenn es dieses Mal leider ein paar Längen gibt.
  • Von: buchstaeblichverliebt

    NACHT von Yrsa Sigurdardottir, erschienen @btb_verlag 📌 "Gegen Angst und Bange waren Schlösser machtlos." (S. 103) Soldis beginnt einen Job als "Mädchen für alles" bei Asa und Reynir, die mit ihren beiden Töchtern in einem Traumhaus in absoluter isländischer Abgeschiedenheit leben. Die prachtvolle Idylle trügt und schnell entpuppt sich die Situation als reiner Albtraum, der tödlich endet. Karolina und Tyr beginnen zu ermitteln und den Geschehnissen, die zu dem tragischen Ereignis führten, auf den Grund zu gehen. Hier kommt auch noch die persönliche Lebensgeschichte Tyrs zum tragen. Das ist wirklich spannend und nervenaufreibend und zwar auf diese unterschwellige Art und Weise, die unter der Haut kribbelt. Abwechselnd wird aus der jetzigen Sicht der Ermittler und aus Sordis Sicht in der Vergangenheit erzählt. Natürlich waren die Schilderungen Sordis bedeutend spannender, jedoch ließen mich die Ermittlungen der Beamten auch lang im Dunklen tappen, wer oder was sich hinter dem Verbrechen verbarg. Am Ende nahm es für mich leider an Glaubwürdigkeit ab und auch mit der Auflösung des Ganzen war ich nicht hundertprozentig zufrieden. Für die Gesamtanzahl der Seiten, wurde mir der Schluss zu schnell und banal abgehandelt. Trotz dieser Kritikpunkte war es ein Thriller, den ich gerne und zügig gelesen habe. Dank des isländischen Settings unbedingt als gute Lektüre für den Winter zu empfehlen, wenn mir auch der Vorgänger "Schnee" ein wenig besser gefallen hat.
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