Agnes geht von Katja Keweritsch

Katja Keweritsch Agnes geht

»Sollte das Leben nicht eigentlich genau so sein? Ohne Socken, mit Wind in den Haaren.«

Nach einem riesigen Streit mit ihrem Mann will Agnes nur noch weg. Ohne Plan geht sie los – zunächst ins Hotel, dann zu Fuß quer durch Hamburg, immer weiter, bis ins grüne Marschland der Elbe. Was, wenn sie einfach weiterliefe? Am Fluss entlang, bis nach Berlin. Ob das Gehen ihr Antworten schenkt? Vielleicht könnte sie herausfinden, wohin ihre beruflichen Träume verschwunden sind. Wo sie selbst eigentlich während all der Jahre des Kümmerns um Kinder, Haushalt und Familie geblieben ist. Und: ob ihre Ehe noch eine Chance verdient. Unter weitem Himmel wandert Agnes durch malerische Auen, begegnet Menschen und Möglichkeiten und geht Schritt für Schritt einer unerwarteten Zukunft entgegen.

Ein wundervoller Roman über die Liebe, das Glück des Alleinseins in der Natur und die Träume, die uns beflügeln

Jetzt bestellen

€ 12.00 [D] inkl. MwSt. | € 12.40 [A] | CHF 17.50 * (* empf. VK-Preis)

Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: schaetzeleinliest

    Das schlichte und doch besondere Cover und der interessante Klappentext haben mich sofort angesprochen und haptisch ist das Buch wirklich Highlight. Man kommt auch eigentlich gut in das Buch rein, weil es sich flüssig lesen lässt, aber die langen, mit ausschmückenden Adjektiven angehäuften Sätze, die wirklich jegliches Klischee eines seichten Frauenromans bedienen, nehmen schnell ziemlich überhand. Nachdem ich es bereits einmal zur Seite gelegt hatte, wollte ich dem Buch natürlich noch eine Chance geben, denn vielleicht fällt einem ja nur der Einstieg schwer – aber leider konnte mich das Buch auch beim 2. Anlauf nicht catchen. Das Drama wurde immer größer und war für meinen Geschmack einfach viel zu drüber, die Kurzschlusshandlung der Agnes konnte ich wenig nachvollziehen (auch wenn sie natürlich für den Verlauf des Buchs notwendig ist, dass sie überhaupt loswandert) und der Schreibstil mit den Adjektiven hat mich irgendwann so getriggert, dass ich nur noch das gesehen habe. So habe ich mich nach knapp 100 Seiten dann doch zum Abbruch des Buchs entschieden, Wirklich sehr schade, da ich mir von der Geschichte einiges erhofft habe. Aber die bisherigen Rezensionen zeigen ja ein recht positives Bild, weshalb die Rezension hier nur meinen persönlichen Eindruck widerspiegelt und sicher nicht auf die Gesamtheit der Leserschaft zutrifft.
  • Von: diebecca

    ​ In dem Buch Agnes geht von Katja Keweritsch geht es um Agnes, die nach einem riesigen Streit mit ihrem Mann einfach gehen will. Sie geht zunächst ins Hotel und von dort zu Fuß quer durch Hamburg bis ins grüne Marschland an der Elbe. Und wenn sie bis nach Berlin liefe? Kann ihr Gehen Antworten schenken? Wohin sind ihre beruflichen Träume verschwunden? Wo ist sie geblieben während all der Jahre des Kümmerns um Kinder, Haushalt und Familie? Hat ihre Ehe noch eine Chance? Sie begegnet Menschen und Möglichkeiten und geht einer unerwartete Zukunft entgegen. Das Cover hat tolle Farben und sieht natürlich aus, beim Titel habe ich mich nach der Bedeutung gefragt. Beides passt gut zusammen. Das Buch lässt sich flüssig lesen, man findet gut in die Geschichte. Wenn Agnes läuft, bekommt man viel von ihren Gedanken und Gefühlen mit. Sie denkt über ihre Familie nach, das Familienleben, wie es bisher war. Ist es gut so? Was kann man ändern? Auch ihre Ehe ist oft in ihren Gedanken. Nach einem Streit fragt sich Agnes, wie es weitergehen soll. Agnes denkt auch über ihre Wünsche und Träume nach. Dabei spielt auch ein neuer Job eine Rolle, da sich jahrelang nur um Familie, Haushalt und Kinder gekümmert hat.  Ein Roman, der einen zum Nachdenken anregt, was Familie, Ehe und seine eigenen Träume betrifft.
  • Von: Jordan, Jana

    Wenn nichts mehr geht, geht gehen. Dieser Spruch hält Agnes aufrecht, als sie Hamburg entlang der Elbe zu Fuß verlässt. Am Abend vorher waren bei einem Streit mit ihrem Mann böse Worte gefallen, die mit einem Schlag vieles in Frage stellen – die Jahre als Hausfrau und aufopfernde Mutter, das Verhältnis zu ihrem Mann, dem sie immer den Rücken freigehalten hatte, das gemeinsam Erreichte, ihr Selbstverständnis als emanzipierte Frau. In „Agnes geht“ beschreibt Katja Keweritsch eine Frau, die sich vor die Trümmer ihrer Lebensleistung gestellt sieht. Die Geschichte wird größtenteils aus der aus der Perspektive von Agnes erzählt. In einigen Kapiteln bekommt aber auch ihr Ehemann Tom, der als erfolgreicher Arzt gerade den Excellence-Award einer großen Hamburger Klinik erhalten hatte, eine Stimme. Er hatte seine Aufgabe vor allem darin gesehen, durch seine Arbeit die Familie wirtschaftlich abzusichern. Nachdem Agnes weggegangen ist, muss er allein Haushalt und Kinder managen. Agnes realisiert auf ihrer Wanderung, wie unzufrieden sie mit ihrem bisherigen Leben ist und dass sie ihre eigenen Träume der Familie geopfert hat. Als Biologin wollte sie ihren Beitrag zum Naturschutz leisten, stattdessen hat sie sich zwischen Kinderbetreuung, Essenkochen und Hausputz einspannen lassen, nur leicht abgefedert durch einen Nebenjob bei der Betreuung benachteiligter Jugendlicher. Sie muss sich zudem eingestehen, dass sie sich in ihrem Körper schon lange nicht mehr zu Hause fühlt. Die Veränderungen nach Schwangerschaften und Stillzeit erscheinen ihr wie peinliche Deformationen. Ich habe den Roman gern gelesen. Die Geschichte ist flüssig und mit Humor erzählt und die Spannung trägt bis zum Schluss. Vor allem aber hat mich die – in meinen Augen – zentrale Fragestellung interessiert. Wenn Agnes sich beklagt, dass sie für ihre Leistung weder Geld noch Anerkennung erhält (S. 241) oder Tom ihr vorhält, dass die Arbeit in einer Jugendeinrichtung nicht mal die Kosten für die Klavierstunden der Tochter deckt (S.37), dann geht es um den Wert von Arbeit. Tom erfährt in seinem Beruf Wertschätzung – durch die Anerkennung von Kollegen, Chefs und Patienten, aber vor allem durch ein gutes Gehalt. Agnes tut im Grunde genommen nichts anderes als er – sie kümmert sich andere Menschen, aber ihre Leistung wird nie gesehen. Dieses Missverhältnis ist bei weitem kein privates Problem, sonst hätten wir ganz sicher keinen Pflegenotstand und dafür genügend Betreuungsplätze in Kinder- und Jugendeinrichtungen. Im Roman bleibt die Lösungsfindung auf den privaten Bereich beschränkt, was ich ein bisschen schade finde. „Agnes geht“ ist gute Unterhaltungsliteratur und mit diesem Fokus kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen.
Mehr laden