Das Haus Kölln. Große Hoffnung von Elke Becker

Elke Becker Das Haus Kölln. Große Hoffnung

Die Haferflocke erobert die deutschen Frühstückstische

Elmshorn 1912: Mit der Erfindung der Haferflocke hat Bertha Kölln Großes vollbracht. Unermüdlich hat ihre Familie daran gearbeitet, die neue Zutat massentauglich herzustellen. Da greift schließlich der Erste Weltkrieg nach dem verschlafenen kleinen Ort bei Hamburg und damit auch nach den Köllns. Doch die lassen sich weder von dieser Bedrohung noch von zahlreichen Unglücken in der Hafermühle unterkriegen. Als mit Else Voormann eine junge Frau aus Künstlerkreisen in die Unternehmerfamilie einheiratet, haben es beide Seiten nicht leicht: Ihr Mann Peter Claus Diedrich versteht die selbstbewusste, entschiedene Else nicht – Else wiederum traut ihrem Mann nicht über den Weg, verbringt er doch arg viel Zeit mit einer hübschen Schneiderin. Wieder heißt es für zwei sehr unterschiedliche Frauen: gegen- oder miteinander?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Belis

    Die Ereignisse um die Elmshorner Unternehmerfamilie Kölln gehen weiter. Mutter Bertha akzeptiert die Zukunftspläne ihrer Kinder, wenn auch teils mit ungutem Gefühl. Doch wider Berthas Erwarten zeigt sich nach und nach, dass ihr Sohn Claus mit seiner Wahl die richtige Frau an seine Seite geholt hat. Ebenso wie vor vielen Jahren sie selbst ihre Schwiegermutter überzeugen musste. Der ausbrechende erste Weltkrieg verlangt den Frauen zuhause alles ab, während viele Männer an der Front Gräuel ausgesetzt sind. Selbstbewusst und mutig leiten Bertha und Else die Geschicke des Werkes. Tief in Else jedoch nagen Zweifel. Claus verbringt immer mehr Zeit außerhalb. Gibt es wirklich so viele geschäftliche Belange, die seine Anwesenheit erfordern, oder steckt eine Frau dahinter? Ein weiterer Erzählstrang beleuchtet Carolines weiteren Weg. Der Zufall spielt Schicksal und mit einem Mal scheint ihre Welt aus den Angeln gehoben worden zu sein. Doch mutig, wie ihre Mutter Luisa, beschreitet Line neue Wege. Weitere Familienmitglieder und bekannte Gesichter aus dem ersten Band sind in die Geschehnisse integriert. Konflikte und überraschende Wendungen erfordern teils wagemutige Entscheidungen. Anfänglich verrückt erscheidende Ideen zeigen Erfolg. Der zweite Teil der Reihe beleuchtet die Jahre von 1912 bis 1921. Die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche beeinflussen die Ereignisse und spiegeln sich nachvollziehbar in der Erzählung. Der anschauliche Schreibstil lässt mich eintauchen. Glanzvolle Feste oder Entbehrungen der Kriegsjahre, das sich wandelnde Bild auf den Straßen und vieles mehr. Hoffnungen und Fehlschläge, wirtschaftlich sowie familiär. Obwohl wenig historisch belegte Fakten direkt zur Familie aufzufinden waren, verschmelzen diese mit fiktiven Geschehnissen und Personen zu einem unterhaltsamen Roman. Im Anschluss erklärt die Autorin Näheres dazu. Dieses Zitat gefällt mir besonders gut, schmunzel: „Manchmal müssen wir uns gegen die Männer dieser Familie durchsetzen.“ Mit der Erwiderung :“ Wir sind uns gar nicht so unähnlich:“ mache ich Euch neugierig. Welche Hürden mussten sie meistern, bis sich die Gemeinsamkeiten herauskristallisiert haben? Ich freue mich auf den dritten Teil der Kölln Saga, Wahres Glück.
  • Von: Klusi liest

    Der zweite Band der Kölln-Saga beginnt im Jahr 1912. Es ist bereits die nächste Generation der Familie am Start. Wir treffen "alte Bekannte" wieder, und es kommen einige interessante Charaktere neu dazu. Die Zeiten sind nicht einfach, und als der erste Weltkrieg vor der Tür steht und so gut wie alle arbeitstauglichen Männer eingezogen werden, müssen die Frauen sehen, wie sie zurecht kommen. Es ist sehr fesselnd, mitzuerleben, was sich Bertha Kölln und ihre Schwiegertochter Else einfallen lassen, um die Firma über diese schwere Zeit zu retten. Auch Berthas Schwägerin Marie geht neue Wege. Ein weiterer Erzählstrang dreht sich um die Apothekertochter Caroline. Auch sie kennen wir bereits aus dem ersten Band, und sie erfährt etwas, das ihr komplettes Leben durcheinanderwirbelt. Nach dem Krieg, als Claus Kölln wieder nach Hause kommt, sollen die Frauen plötzlich das Zepter wieder aus der Hand geben. Aber sie lassen sich nicht unterkriegen und behaupten sich gegenüber dem "starken Geschlecht", denn die Zeiten, wo sie nichts zu sagen hatten, sind endgültig vorbei. Als Else ihre Ehe mit Peter in Gefahr sieht, handelt sie klug und entschlossen und findet eine gute Lösung, die ihr ganz nebenbei jede Menge Freiheit einbringt, und sie kann endlich ihren Lebenstraum verwirklichen. Im Lauf der Handlung werden auch Begegnungen mit damaligen berühmten Zeitgenossen geschildert. So hat beispielsweise Sigmund Freud eine Gastrolle im Roman, und auch die Malerin Roswitha Bitterlich ist dabei, denn sie hat im Bezug auf die Haferflocken, die nun abgepackt verkauft werden, eine starke Bedeutung. Bei ihr hat sich die Autorin jedoch einen dramaturgische Änderung erlaubt, um sie passend in die Handlung mit einbinden zu können. Mehr dazu erfährt man im ausführlichen Nachwort. Auch dieser zweite Band hat mich fasziniert und mir sehr gefallen. Es gab ein paar kleine Szenen, vor allem um Caroline, da hatte ich den Eindruck, dass der Zufall doch ziemlich bemüht wurde. Klar, es ist ein Roman und kein Tatsachenbericht, aber mir hat es insgesamt gut gefallen, wie die Autorin hier Realität und Fiktion gekonnt verwoben und den Spannungsbogen hoch gehalten hat. Nun bin ich sehr gespannt auf Teil 3, der quasi schon in den Startlöchern steht, und ich werde ihn in Kürze lesen.
  • Von: buchwurm05

    Inhalt: Elmshorn 1912. Nach dem letzten Schicksalsschlag geht es in der Kölln Hafermühle aufwärts. Bertha konnte ihren Mann von ihrer Erfindung überzeugen. Die von ihr selbst gemachten feinen Haferflocken gehen in Massenproduktion und erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch schon ziehen neue dunkle Wolken mit dem Ersten Weltkrieg am Horizont auf. Wie wird es im Werk weitergehen? Mit Else Voormann heiratet eine engagierte junge Frau in die Familie Kölln ein. Sie bringt neuen Schwung herein. Gleichzeitig hat sie es nicht leicht mit ihrem Mann. Der ist nämlich vom Krieg traumatisiert und scheint ein Verhältnis zu haben..... Leseeindruck: "Das Haus Kölln - Große Hoffnung" ist der 2. Band der Kölln Trilogie. Dieser knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Es hat etwas gedauert bis ich wieder in der Geschichte drin war. Wie schon in Band 1 habe ich die mutigen und engagierten Frauen in der Kölln Familie bewundert. Sie sind ihrer Zeit weit voraus und setzen sich gegen alle Schwierigkeiten durch. Auch erfährt man wie es mit der Apothekerfamilie weitergeht und welche Verknüpfungen es zu den Köllns gibt. Der Roman ist hervorragend recherchiert und vereint historisch Belegtes mit Fiktivem. Was mich etwas gestört hat, sind die großen Zeitsprünge, mit denen die Geschichte voranschreitet. Gerne hätte ich manches genauer erfahren, aber plötzlich war schon wieder ein Jahr um. Fazit: Alles in allem hat mir "Das Haus Kölln - Große Hoffnung" gut gefallen. Der Roman ist unterhaltsam und kurzweilig. Schade finde ich, dass vieles relativ schnell abgehandelt wird. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung für alle, die das nicht stört.
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