Islandsommer von Kiri Johansson

Kiri Johansson Islandsommer

Sommerwohnung gesucht. Liebe gefunden?

Als Merit von ihrem Freund verlassen wird, muss die chaotische Lebenskünstlerin sich ein neues Zuhause suchen. Da kommt ihr das Angebot, den Sommer über ein Haus samt Kater zu hüten, gerade recht. Die Sache hat nur einen Haken: Das Haus steht in Reykjavík. Kurz entschlossen verlässt sie Berlin, um in Islands quirlige Hauptstadt zu reisen. Von der Liebe will die talentierte Künstlerin vorerst nichts mehr wissen. Kristján will das auch nicht, denn er hat mit einer anhänglichen Ex und den Dämonen seiner Vergangenheit genug zu tun. Doch nun wirbelt die neue Nachbarin aus Deutschland das ruhige Leben des ordnungsliebenden Piloten mit ihren eigenwilligen Ideen ziemlich durcheinander ...

Jetzt bestellen

€ 9.99 [D] inkl. MwSt. | € 10.30 [A] | CHF 14.50 * (* empf. VK-Preis)

Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Rebecca_S

    - enthält Spoiler - Gleich die ersten Seiten des Romans „Islandsommer“ von Kiri Johansson ließen mich tief in die nordische Landschaft von Island eintauchen. Sehr anschaulich beschreibt die Autorin das Land und die raue Natur. Licht und Farben spielen dabei eine große Rolle – passend zur Protagonistin Merit, einer jungen Frau aus Berlin, die eigentlich Künstlerin ist, nun aber erst einmal auf der Flucht vor ihrem bisherigen Leben. Ihr langjähriger Freund Ferdinand hat sie verlassen und obendrein auch noch vor die Tür gesetzt. Aus der Not heraus strebt Merit erst einmal in die Ferne: als Catsitterin wird sie die Sommermonate in Island verbringen. In Reykjavik angekommen, fällt es ihr am Anfang etwas schwer, sich allein zurechtzufinden. Merit ist doch sehr überstürzt und unvorbereitet an ihr Vorhaben herangegangen. Zudem ist sie etwas schusselig, am liebsten hätte ich ihr manchmal einen kleinen Schubs in die richtige Richtung gegeben. Aber sie schafft es auch so, sich bald zurechtzufinden, da sie neue, tolle Freunde findet, Isländisch lernt und sogar einen Job ergattert, bei dem sie als Künstlerin und Innenarchitektin tätig sein kann. Dann gibt es da noch den Piloten und Mitbewohner Kristján. Merit und Kristján fühlen sich stark voneinander angezogen und es entwickelt sich eine Affäre zwischen den beiden – oder ist da mehr? Ebenso wie Merit scheint Kristján mit den Dämonen seiner Vergangenheit zu kämpfen, was die sich langsam entwickelnde Beziehung immer wieder auf die Probe stellt. Kiri Johansson schildert mit großem, psychologischem Einfühlungsvermögen die komplexen Probleme und die Gefühlswelt der beiden traumatisierten Protagonisten Merit und Kristján. Zum Glück schaffen es die beiden, ihre Traumata aufzuarbeiten und so den Grundstein für eine Beziehung mit Zukunft zu legen. Den letzten Ausschlag dafür gibt eine Kunstausstellung, an der beide mitwirken. Dieses Projekt scheint wie ein Befreiungsschlag für Merit zu sein, der sie sich von ihrer Vergangenheit lösen lässt. Diese gefühlvolle Geschichte zusammen mit der traumhaften Kulisse – nebenbei kommen die isländische Landschaft samt heißen Quellen, eisigen Gletschern, Islandpferden, aber auch das hippe Reykjavik nicht zu kurz – haben das Buch für mich zu einem sehr kurzweiligen und schönen Lesevergnügen gemacht. Eine klare Empfehlung von mir!
  • Von: SummseBee

    Merit wird von ihrem Freund verlassen und muss sich ein neues Zuhause suchen. Da kommt ihr das Angebot einen Sommer lang ein Haus samt Kater zu hüten, gerade recht. Nur dieses Haus befindet sich in Island. Kurzerhand zieht Merit von Berlin nach Reykjavík und fängt neu an. Von der Liebe und einem neuen Mann will sie vorerst nichts mehr wissen. Kristján, dem sie auf der Fähre begegnet, geht es ebenso. Den eine anhängliche Ex-Affäre lässt ihn nicht in Ruhe. Doch wie sich herausstellt wohnt Kristján ebenfalls in dem Haus, das Merit vorübergehend hütet und sie bringt sein Leben ordentlich durcheinander.... In diesem Buch bekommt man ein Gefühl für dieses tolle Land und lernt die Landschaft und die Herzlichkeit der Menschen zu lieben, auch wenn man noch nie selber da war. Und auch Merit findet sich schnell in Irland zurecht und lernt tolle Leute kennen. Die vielschichtigen und netten (es gibt auch unsympathische Charaktere in diesem Buch ;) ) Charaktere machen neben dem tollen Setting die Geschichte so lesenswert. Vor allem weil wir es hier mit zwei Hauptprotagonisten zu tun haben, die im Laufe der Geschichte von ihrer Vergangenheit eingeholt und mit üblen Dämonen zu kämpfen haben. Das sowohl Merit wie auch Kristján Wunden der Vergangenheit tragen und beide sowohl mit ihren wie auch denen des anderen klar kommen müssen, hat mich tief berührt. Vor allem weil trotz allem eine tiefe Verbindungen zwischen den beiden entsteht. Die Autorin hat hier eine ganz einfühlsame, aber auch leidenschaftliche Geschichte kreiert, die noch lange nach hallt. Und außerdem hat sie mir den Zauber Irland näher gebracht.
  • Von: Svanvithe

    „Die Sonne lauerte bereits an der Wasseroberfläche und zauberte Pastelltöne in die feuchte Meeresluft. … so kurz vor dem Ziel fühlte sie nun auch eine erwartungsvolle Freude, ein Kribbeln, als wüsste etwas in ihrem Unterbewusstsein mehr als sie selbst und hoffte auf ein grandioses Abenteuer.“ (Seite 9) Merit wird von ihrem Freund Ferdinand für eine andere Frau verlassen. An sich passiert so etwas ja täglich, aber Merit ist völlig überrascht. Sie hat nun in Berlin keine Unterkunft mehr, wohnte sie doch bei Ferdinand. Spontan entscheidet sie sich, das Angebot anzunehmen, für einige Sommermonate als Katzensitterin auf Island nicht nur das Tier, sondern auch das Haus der Besitzerin Ísrún in beliebtesten Teil der Hauptstadt Reykjavík zu hüten. Außerdem knüpft sie eine weitere Hoffnung an den Aufenthalt: Vielleicht kann sie ihre in der Beziehung mit Ferdinand auf Eis gelegte Leidenschaft für die Malerei wieder beleben und Perspektiven für ihre Zukunft entdecken? Es dauert nicht lange, und Merit findet Anschluss und neue Freunde. Sie beginnt, die Sprache zu lernen, bekommt sogar einen Job, um im teuren Reykjavík zu bestehen. In Ísrúns Haus trifft Merit nicht nur auf Kater Köttur, ein weiterer „Streuner“ wohnt hier: der Norweger Kristján, der als Hubschrauberpilot arbeitet und der jungen Frau zeigt, dass sich das Herz nicht so einfach abstellen lässt, wenn man es befiehlt, sein eigenes nicht ausgenommen. Aus einer anfänglichen „Bettgeschichte“ entwickelt sich langsam eine engere Bindung, bei der zwar die Narben auf Merits Körper keine Rolle spielen, sich allerdings ein paar Dämonen aus Kristjáns Vergangenheit bemerkbar machen... Kiri Johanssons „Islandsommer“ ist die Geschichte von Merit und Kristján, die auf den ersten Blick alltäglich anmutet, es jedoch nicht ist. Sie erzählt von Liebe, Freundschaft, Leidenschaft, Selbstfindung und -verwirklichung und der Bewältigung von Traumata. „Islandsommer“ versprüht einen ganz eigenen Zauber, was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass wir im Land der magischen Wesen, der Elfen, Feen, Gnome und Trolle sind. Das Weltbild auf Island scheint ein bisschen anders zu sein, genau wie der Umgang der Insulaner mit ihrer Heimat. Die Autorin hat eine wunderbare, unglaublich bildschöne Art, die Einmaligkeit der Insel, die Vielfältigkeit der Natur, die Menschen und die besondere Atmosphäre darzustellen. Sie kennt sich aus, und es gelingt ihr mit wenigen Worten, uns einzuladen, um das Land in all seiner Pracht mit dem nötigen Respekt und rücksichtsvoll zu erkunden. Kiri Johansson wählt für ihre Geschichte einen ruhigen Erzählton, der mit seinem ästhetischen, behaglichen Ausdruck überzeugt. Die Handlung folgt einer klaren Linie, wenngleich deren Verlauf nicht unbedingt überrascht. Aber mit einigen tiefgründigen Ereignissen und Geheimnissen versehen beansprucht sie durchaus eine Beschäftigung mit dem realistischen Geschehen. Die Geschichte erfahren wir hauptsächlich aus der Sicht von Merit. Indes tragen die Kristján gewidmeten Kapitel dazu bei, seine innere Gefühlswelt offenzulegen und nachzuvollziehen. Überhaupt entfaltet Kiri Johansson sehr viel Einfühlsamkeit bei der Ausarbeitung und Entwicklung der Emotionen ihrer Protagonisten, dem Auf und Ab der Annäherung. Denn sowohl an Merit als auch an Kristján ist die Vergangenheit nicht spurlos vorbeigegangen. Bei Merit sitzt der Schock über die unerwartete Trennung von Ferdinand anfangs tief, in Reykjavík kommt sie zur Ruhe, löst sich davon und lernt mit dem überwältigende Gefühl von Menschenscheu, das sie wie so oft aus dem Nichts überfällt, noch besser umzugehen. Nach dem Tod der Eltern hatte es eine Zeit bedrückender Dunkelheit gegeben, von dem ein kleiner Schatten geblieben war. Kristján ist ein kontrollierter Mann, gradlinig und schnörkellos in seiner Kommunikation. Er schätzt Ordnung und Verlässlichkeit. Zwar ist er nicht immun gegen die Ausstrahlung interessanter Frauen, jedoch er hat sich vorgenommen, diesen Sommer einen deutlichen Abstand zwischen sich und allem Weiblichen zu wahren. Und die attraktive, aber unstrukturierte Merit passt so gar nicht in sein Beuteschema. Letztlich erweist sich gerade sein „Elfenmädchen“ als absoluter Glücksgriff, als den jungen Mann ein Teil seiner Vergangenheit übermächtig einholt... „Islandsommer“ ist einer jener warmherzigen Romane, der den Alltag versüßt und wunderbare Lesestunden bereitet.
Mehr laden