Der letzte Auftrag von Titus Müller

Titus Müller Der letzte Auftrag

Vom Bau bis zum Fall der Berliner Mauer - das Finale der großen deutsch-deutschen Romantrilogie

1989. Ria hat ihre große Liebe geheiratet und sich als Spionin zur Ruhe gesetzt. Ihre Tochter Annie allerdings ist Teil einer kirchlichen Basisgruppe und will die Wahlfälschung der DDR auffliegen lassen. Da wendet sich ein alter Weggefährte vom BND mit einer Warnung an Ria: Die Stasi will den Aktivisten eine Falle stellen. Um ihre Tochter zu retten, lässt sich Ria unter einer Tarnidentität in das Ministerium für Staatssicherheit einschleusen. Bald steht sie zwischen allen Fronten und muss erkennen, dass es um nichts weniger geht als um den Sturz der DDR-Regierung und die Zukunft Deutschlands.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Streifis Bücherkiste

    Berlin, 1989. Es stehen mal wieder Wahlen an in der DDR. Annie ist unzufrieden mit ihrer Arbeitsumgebung und als sie Michael wieder trifft, schließt sie sich mit ihm einem Friedenskreis an. Sie dokumentieren Wahlbetrug und als ihre Eingaben ignoriert werden, suchen sie andere Wege auf die Missstände aufmerksam zu machen. Dummerweise geraten die beiden ins Visier des KGBs, als sie Wladimir Putin, ohne es zu wissen, bei einer geheimen Unterredung filmen. Nun kann nur noch Ria helfen, die im Westen immer noch Verbindungen hat. Titus Müller nimmt uns nun also mit in die Wendezeit. Eine Zeit, die ich selbst erlebt habe und an die das Buch auch Erinnerungen wachruft. Wir begleiten Annie und Michael nicht nur zum Friedenskreis, in dem sie wissen, dass auch hier die Stasi ihre Spitzel hat. Parallel dazu erfahren wir von Putins Zeit in Dresden, als er sich mit einigen Verbündeten auf die Zeit nach der DDR und dem Zusammenbruch der Sowjetunion vorbereitet hat. Und wir treffen alte Bekannte aus dem Vorgängerband wieder. Marga Dierks hat sich auf Annie eingeschossen, nachdem Ria nicht mehr erreichbar ist und Stefan Hähner hat, obwohl im Ruhestand, noch einmal einen großen Auftritt. Und auch Rias Wissen über die Machenschaften in der KoKo wird jetzt wieder interessant. Ich fand es sehr interessant Einblicke in die Parteientscheidungen der damaligen Zeit zu bekommen. Man bekommt einen Eindruck, wie das Machtgefüge damals funktioniert hat und auch wie weit weg von ihrem Volk die damaligen Führer des Staates doch waren. Und es ist erstaunlich, dass die Mauer eigentlich nur deshalb gefallen ist, weil niemand richtig informiert war und jeder angenommen hat, dass das alles seine Richtigkeit hat. Das Buch ist ein runder Abschluss der Familiengeschichte rund um Ria und ihre Tochter. Ich fand es wieder spannend zu lesen und die vielen historischen Kleinigkeiten machen eigentlich jedes Buch von Titus Müller zu einer Schatzgrube für jeden Geschichtsinteressierten. Ich kann daher dieses dritten und abschließenden Band der Reihe rund im die Spionin Ria genau wie die Vorgängerbände wieder nur empfehlen.
  • Von: Michael Sterzik

    Das geteilte Berlin war in der Vergangenheit ein Karussell der östlichen und westlichen Geheimdienste. Inmitten des Kalten Krieges und Jahre später als Michail Gorbatschow von Perestroika und Glasnost wurde der Fall der Berliner Mauer und der Zusammenschluss beider deutscher Staaten zu einem Symbol der Freiheit. Diese Reformen veränderten die perspektivischen, idealistischen Grundsätze von Meinungs- und Pressefreiheit und sie ließen die DDR in ihren Grundfesten erschüttern. „Wir sind das Volk“ – den Parteigrößen der DDR, war es sehr wohl bewusst, dass es nicht ewig so weitergehen konnte. Die Nato - Europa und die wirtschaftlichen Verbindungen mit den USA haben den Kommunismus in die Schranken verwiesen. Alle wussten sie es, alle verdrängten die Tatsache, dass man Menschen auf Dauer nicht in ein staatliches Gefängnis einsperren kann, und der Schrei nach Freiheit nicht innerhalb der Staatsgrenzen der DDR blieb. Im dritten Band der hervorragenden Trilogie von Titus Müller – Der letzte Auftrag – springt die Handlung ins Jahr 1989. Der Widerstand der DDR gewinnt deutlich an Kraft und wieder einmal spielt die ehemalige Spionin Ria Nachtmann eine Rolle. 1989. Ria Nachtmann hat ihre große Liebe geheiratet und sich als Spionin zur Ruhe gesetzt. Ihre Tochter Annie verfolgt derweil einen gewagten Plan: Sie will eine Doku des DDR-Widerstands drehen und sie in den Westen schmuggeln. Als sie und ihr Freund Michael dabei versehentlich zwei Männer einer KGB-Geheimoperation filmen, gerät alles außer Kontrolle. Der in Dresden stationierte russische Agent Wladimir Putin hängt sich an ihre Fersen. Mutter und Tochter stehen bald zwischen allen Fronten und müssen erkennen, dass es um nichts weniger geht als um den Sturz der DDR-Regierung und die Zukunft Deutschlands. (Verlagsinfo) Titus Müller jongliert in „Der letzte Auftrag“ mit vielen historischen Themen, dem Widerstand und den innenpolitischen Krisen in der DDR, das letzte Aufbegehren der Staatsorgane und letztlich auch, die ersten Weichenstellungen eines Wladimir Putin, der als Außenagent in Dresden schon längst verstanden hat, die Weichen für seine persönliche Zukunft zu stellen. Als KGB-Agent, und als Jurist erkennt er die Möglichkeiten sein Russland neu zu gestalten und kompromisslos und konsequent entwickelt er sich zu einer Machtfigur. Sein geheimdienstliches Netzwerk erweist sich als ein „Sesam öffne Dich“. Ria Nachtmann spielt allerdings in diesem Roman nur eine Nebenrolle. Sie nutzt ihre alten Kontakte zum BND, um ihrer Tochter und ihrem Freund dabei zu helfen, den Widerstand in der DDR zu unterstützen. Dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt und Annie sich in Schwierigkeiten befindet, liegt auf der Hand. Sie ist nicht weniger impulsiv und einfallreich wie ihre im Westen lebende Mutter. Es gibt viele weniger geheimdienstliche Aktivitäten als in den beiden Bänden zuvor. Hier übernehmen die politischen und sozialen Brennpunkte die Handlung. Ein Erich Honecker, die noch immer in seiner DDR-Blase lebt und sich seinen Rücktritt stellen muss. Die Kommunalwahlen der DDR, die zweifelsfrei keinesfalls „frei“ sind, und dessen Ergebnisse schon vor der eigentlichen Wahl feststanden. Und es gibt auch Menschen innerhalb der Politik und des Staatsschutzes, die sich jetzt die elementare Frage stellen: wozu das alles noch? Müssen die Demonstrationen mit Waffengewalt beendet werden. Die Grenzen und Reisewege nach Prag wieder geschlossen werden? Es ist der Anfang vom Ende und der Beginn der Wiedervereinigung. Titus Müller romantisiert das Schicksal seiner Figuren nicht. Es gibt keine Herz-Schmerz-Story zwischen feindlichen Agenten, oder anderen Menschen. Die Emotionen zeigen sich in der Wut, der Verzweiflung, der Angst und auch der Hoffnung von Menschen, denen es bewusst wird, dass es zu einem Wendepunkt kommt. Diese Flucht nach vorne – das ist die Botschaft des Buches – der Schrei nach Freiheit. Interessant ist die Perspektive und die Erklärung der Figur Wladimir Putins. Glaubt man den Quellen, so schildert Titus Müller diesen erzählerischen Part als sehr authentisch. Doch es geht hier nicht in eine persönliche Analyse über. Der Autor zeigt nur auf, wie der Plan des Mannes aussieht, der Jahrzehnte später für einen Krieg in Osteuropa verantwortlich ist. Spannend und unterhaltsam ist die Story, wenn auch diese nicht an die beiden vorherigen Teile dieser tollen Reihe herankommen. Mit dieser Reihe beweist sich Titus Müller als ein sehr, sehr guter Historiker, der unserer Vergangenheit eine Stimme gibt. Ich würde mich freuen, wenn Titus Müller ggf. eine weitere Reihe schreiben würde, z.B. wie kommen die Stasi-Mitarbeiter mit ihrer Vergangenheit klar? Welche posttraumatischen Erlebnisse dürften diese haben? Gerade in dem Bewusstsein, dass sie gedroht, gefoltert und ggf. auch getötet haben? Wie machen sich solche Erlebnisse in einem Leben in „Freiheit“ bemerkbar? Fazit Der Schrei nach Freiheit – aufs Papier gebracht. Ein historisches Echo, dass wir noch heute hören. Eine Grenzerfahrung, die eine Tragödie war, und deren Auswirkungen noch immer spürbar sind. Eine Reihe – die man gelesen haben sollte – wenn man sich für die Deutsch-Deutsche Geschichte interessiert. Michael Sterzik
  • Von: Diane Jordan

    Berlin, Nachkriegsgeschichte, Spione, Wende… Boah, dass ist aufregend, für mich kleines Land-Ei zumindest. Mein neuester Roman „Der letzte Auftrag“ von Titus Müller reizt mich auf den ersten Blick, denn ich habe Teil 1 und 2 bereits begeistert gelesen und freue mich nun auf den letzten Teil. Das Cover ist ein echter Eyecatcher und passt auch hervorragend zu den anderen Büchern der Serie. Teilendsättigte Farben, das Brandenburger Tor und zahlreiche Passanten. Auffällig, in der Farbe Blau, sticht der Buchtitel sowie eine Frau in Jeans-Bekleidung mit Handtasche hervor. Die Farbe Blau symbolisiert für mich Weite/Horizont, Wahrheit und irgendwie auch Kreativität. Sie lässt mich aber auch ans Meer und Reisen denken. Der Klappentext ist spannend geschrieben und verspricht gute Unterhaltung. Gut gefällt mir auch die Übersichtskarte „Der Eiserne Vorhang im Jahr 1989“, gleich wenn man das Buch aufschlägt. Mir hilft es, besser das Geschriebene vorzustellen und bildlich zu visualisieren. Der Auftakt der Spionin-Reihe „Die letzte Spionin“ hatte es in sich und hat mich schnell begeistern können. Ebenso Teil 2 „das zweite Geheimnis“. Die Protagonisten Ria Nachtmann, Krankenschwester Annie, Jugendliebe Michael, KGB-Agent Sascha, Wladimir Putin, um nur einige zu nennen, sind vortrefflich erdacht und authentisch beschrieben und wirken durchaus realistisch. Die meisten Romanfiguren kommen auch im zweiten Teil und nun auch im dritten und letzten Teil vor. Im letzten Teil steht allerdings eher Rias Tochter Annie im Mittelpunkt, davor war es ihre Mutter Ria. Der Plot ist auch diesmal raffiniert aufgebaut. Die Trilogie breitet ein spannendes Stück Nachkriegsgeschichte (von 1961, 1973 bis zum Jahr 1989) vor dem Leser aus. Alles gut recherchiert und mit viel Fachwissen durch den Autor aufbereitet, wie ich begeistert feststelle. Die Thematik wird verständlich an den Leser übermittelt. Cool finde ich auch, dass Rezepte wie das DDR-Essen „Bunte Katze“ (Schichtpfanne) darin erwähnt werden. Eine deftige, leckere Mahlzeit, welche aus wenigen Zutaten gezaubert wurde und bei mir den Speichelfluss beim Lesen anregt. Sehr spannend und gut gemacht, wie ich finde. Flucht, Verrat, Flower-Power, da springt doch das Kopfkino an. Oder nicht? Das große Finale, am Ende der Ära wartet mit Liebe, Leidenschaft für die Sache und Familiensinn sowie Überlebenswillen auf. Ich könnte mir den Dreiteiler auch gut als TV-Produktion vorstellen. Das beschriebene geht mir unter die Haut. Unvorstellbar, was sie da alles aushalten mussten. Die Ost-West Geschichte wird dramatisch und nervenkitzelnd erzählt. Ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Zeitreise und die Geschehnisse fesseln mich sehr. Fiktion gemischt mit Realität, scheinbare Wahrheiten und Heimatliebe sind gut gemixt, wie ein Agentencocktail. Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr. Und ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es meinen Romanfiguren weiter ergeht. Aber es gibt auch noch andere Fragen zu klären. Nach und nach werden viele meiner Fragezeichen geklärt und es kommt etwas Licht ins Dunkle und man spürt als Leser den heftigen Wunsch nach Freiheit, den ich sehr gut nachvollziehen kann. … Tage der Entscheidung … Buchrücken: 1989. Ria Nachtmann hat ihre große Liebe geheiratet und sich als Spionin zur Ruhe gesetzt. Ihre Tochter Annie verfolgt derweil einen gewagten Plan: Sie will eine Doku des DDR-Widerstands drehen und sie in den Westen schmuggeln. Als sie und ihr Freund Michael dabei versehentlich zwei Männer einer KGB-Geheimoperation filmen, gerät alles außer Kontrolle. Der in Dresden stationierte russische Agent Wladimir Putin hängt sich an ihre Fersen. Mutter und Tochter stehen bald zwischen allen Fronten und müssen erkennen, dass es um nichts weniger geht als um den Sturz der DDR-Regierung und die Zukunft Deutschlands. Der Autor: Titus Müller, geboren 1977 in Leipzig, schreibt Romane und Sachbücher. Er ist Mitglied des PEN-Clubs und wurde u. a. mit dem C.-S.-Lewis-Preis, dem Sir-Walter-Scott-Preis und dem Homer-Preis ausgezeichnet. Seine große Spionin-Trilogie erzählt die Geschichte einer mutigen Frau – und drei Jahrzehnte deutsch-deutscher Geschichte. Weitere Bücher: Die fremde Spionin, Das zweite Geheimnis, Nachtauge, Der Tag X, Der den Sturm stillt, Tanz unter Sternen, Der letzte Auftrag, Die goldenen Jahre des Franz Tausend, Die Brillenmacherin, Die Todgeweihte, Berlin Feuerland, Vom Glück zu leben, usw. Fazit: *****Der Roman „Der letzte Auftrag“ von Titus Müller ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 398 Seiten, die spannender nicht sein könnten.
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