Der Traum von einem Baum von Maja Lunde

Maja Lunde Der Traum von einem Baum

Das fulminante Finale von Maja Lundes Klimaquartett

Spitzbergen 2110: Weit im Norden, tief in den Bergen, liegt eine Schatzkammer, die mit Pflanzensamen aus aller Welt gefüllt ist. Tommy wächst in dieser sonst kargen, gnadenlosen Landschaft auf, mit seinen zwei Brüdern und seiner Großmutter – der Hüterin des Saatguts. Schon vor vielen Jahren hat man hier am Nordpol den Kontakt zu den anderen Ländern abgebrochen und versucht, im Einklang mit der Natur zu leben. Doch dann wird Spitzbergen von einer Katastrophe heimgesucht – und Tommys Familie gehört zu den wenigen Überlebenden. Sechs Menschen auf einer verlassenen Insel, mit einem Schatz, den die Welt verloren glaubte.

Zur selben Zeit, aber weit entfernt, zehrt Tao von den Erinnerungen an ihren Sohn Wei-Wen, den sie zwölf Jahre zuvor verloren hat. Wie alle ihre Landsleute hungert auch sie, denn die Natur ist endgültig ausgebeutet und unzählige Arten sind vom Erdball verschwunden. Doch alles könnte sich ändern, als Tao gebeten wird, eine Expedition zu leiten. Ihr Ziel: Spitzbergen.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Buch-Lady

    (Rezensionsexemplar) Gerade ist der vierte und letzte Band von Maja Lundes Klimaquartett erschienen. Nach Bienen, Wasser und Artensterben spielen diesmal ein Baum und Pflanzensamen eine Rolle. Der vierte Band lässt sich – wie die anderen drei auch – unabhängig von den anderen Bänden lesen. Anders als in den Vorgängerbänden bleibt die Geschichte diesmal auf einer einzigen Zeitebene, größtenteils im Jahr 2110, also mehr als 110 Jahre in der Zukunft. Haupthandlungsort ist Spitzbergen, eine Inselgruppe nördlich des Polarkreises (gehört heute zu Norwegen). Die wenigen dort lebenden Menschen haben sich von allen anderen Menschen der Welt isoliert, Hafen und Flughafen demontiert, große Teile von zivilisatorischen Eingriffen in die Natur zurückgebaut und versuchen im Einklang mit der Natur zu leben. Aber Bäume wachsen dort schon lange nicht mehr. Auf der Insel befindet sich eine Saatgutsammlung mit Millionen Arten aus aller Welt. Bereits zu Beginn der Geschichte erfahren wir, dass ein großes Unglück geschehen sein muss, so dass nur eine Handvoll Kinder auf der Insel übriggeblieben und nun auf sich allein gestellt sind. Mittels eines Funkgeräts haben sie Kontakt aufgenommen zu Menschen in Sichuan, die sich auf den Weg nach Spitzbergen gemacht haben. Sie haben großes Interesse an der Saatgutbank. Aber etwas geht schief. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Tommy und Tao erzählt. Tommy ist 17 Jahre alt und der älteste von mehreren Brüdern. Seine Großmutter ist die Hüterin der Saatgutsammlung. Tao lebt in Sichuan und gehört zu der Gruppe von Menschen, die zu den Kindern nach Spitzbergen unterwegs ist. Die Lebenswirklichkeit in beiden Ländern wird sehr unterschiedlich geschildert. Die Welt ist geprägt von den verheerenden Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels, Menschen müssen auf vieles verzichten, was uns heute selbstverständlich ist. Es wird die Frage aufgeworfen, wie Menschen in diesen Zeiten leben sollten. Dass die Natur nicht auf den Menschen angewiesen ist und durch dessen Aussterben nicht bedroht wird, ist allen klar. Darf also der Mensch Dinge tun, die nur seinem eigenen Überleben dienen? Was soll mit der wohl einzigen noch existierenden Saatgutbank der Welt geschehen? Dürfen Menschen sie jetzt zur Aussaat nutzen? Wenn ja, wer und wo? Was passiert, wenn die Aussaat nicht gedeihen sollte? Sollten Menschen versuchen möglichst autark in kleinen Gruppen zu leben oder sollten sie sich weltweit zusammenschließen? Der dystopische Roman stellt die moralischen Fragen, die sich nach dem Eintritt des Klimawandels stellen, wenn große Teile der Tier- und Pflanzenwelt bereits zerstört sind. Er ist aber auch eine spannende Geschichte, in der wir nur nach und nach erfahren, was in Spitzbergen eigentlich passiert ist und wie es zur Ausgangssituation des Romans gekommen ist. Gefühle der Isolierung, Einsamkeit und Perspektivlosigkeit werden geschildert, die uns an unsere Erfahrungen der Coronapandemie erinnern. Trotz der Melancholie hat mich das düstere Szenario bald in seinen Bann gezogen. Ich musste gespannt weiterlesen und einfach wissen, was mit den Menschen passiert. Ein würdiger Abschluss des Klimaquartetts! Mich hat die Geschichte gefesselt.
  • Von: Iris Schneider

    Endlich, nach langem Warten, ist der vierte und letzte Teil des Klimaquartetts von Maja Lunde ‚Der Traum von einem Baum‘ erschienen. Der Roman führt in den hohen Norden, nach Longyearbyen auf Spitzbergen, beginnend im Jahr 2097 und man begegnet nach und nach einigen bekannten Protagonisten aus den anderen drei früheren Romanen. Tommy wächst mit seinen beiden jüngeren Brüdern Hilmar und Henry auf Spitzbergen auf. Die Mutter stirbt früh und der Vater wird durch eine unbekannte Krankheit getötet, wie fast alle Bewohner Spitzbergens. Es bleiben fast keine Überlebenden übrig außer Tommy, seine beiden Brüder, seine geliebte Großmutter und Rakel mit ihrer jüngeren Schwester Runa. Tommys Großmutter ist die Hüterin und Bewacherin der noch einzig verbliebenen Saatgutkammer, die das Saatgut aller Länder der Welt beherbergt. Nach dem Tod der Großmutter soll Tommy diesen Job übernehmen, doch alles kommt anders. Rakel ruft über Funk ein Expeditionssteam herbei, das ihnen auf Spitzbergen helfen und beistehen soll und das gleichzeitig extrem interessiert an dem Saatgut ist. Tao, Mitglied dieser Expedition nimmt sich der Kinder an und gemeinsam versuchen Sie diese Saatgutkammer zu finden. Doch was sie finden, lässt fast keine Hoffnung mehr zu. Eine berührende und atemberaubende Geschichte über das Verhältnis der Menschheit zur Natur. Man erhält einen erschreckenden Einblick in das Handeln der Menschen , die Zukunft des bedrohten Planeten Erde und die Zukunftsfolgen, die unweigerlich den Fortbestand der Menschen bedrohen.
  • Von: shizu_reads

    Der Abschlussband der Klimareihe. Das Cover ist wieder wunderschön gestaltet und passt perfekt zu den anderen Bänden. Titel und Klappentext klangen auch wieder vielversprechend und interessant, vor allem weil es unseren Bäumen ja aktuell nicht so gut geht. Ich hab gut ins Buch hineingefunden und hab es wirklich gerne gelesen. Der Schreibstil ist, wie in den anderen Büchern, sehr geschmeidig. Ich flog nur so über die Seiten. Es ist sprachgewaltig und lässt so richtig schöne Bilder im Kopf entstehen. Die Abgeschiedenheit und die Endzeitstimmung gehen einem richtig nahe. Die Charaktere sind dagegen eine Sache für sich. Tao ist eher eine Randfigur, die sehr wenig Platz einnimmt und auch eher blass bleibt. War trotzdem schön, zu sehen wohin ihre Reise aus Band 1 hinführte. Tommy nimmt dagegen den meisten Raum des Buchs ein. Und mit Tommy hatte ich so meine Probleme. Engstirnig, uneinsichtig und unreflektiert. Eigenschaften die mich zur Weißglut treiben können. Aber sein Verhalten ist nachvollziehbar, er macht einiges durch und nimmt stark das Verhalten seines Vaters und der Großmutter an. Und er ist immerhin auch nur 18 Jahre alt. Passt also gut, man muss ja nicht immer alle mögen um ein gutes Buch zu haben. Womit ich dafür Probleme hatte, war mit der Thematik des Buches. Für mich passt es nicht so richtig in die Klimareihe. Ja, es werden ein paar Fäden aus den anderen Bänden verknüpft. Und am Rande geht es um Saatgutbanken, aber im Vordergrund steht für mich die Entwicklung von Tommy mit den gesellschaftlichen Herausforderungen und Problemen einer abgeschiedenen Gemeinschaft. Was sich an sich wirklich gut liest, nur halt nicht zur Reihe passt. Spaß hatte ich, Thema eher verfehlt aber trotzdem ein lesenwertes Buch.
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