Die Inkommensurablen von Raphaela Edelbauer

Raphaela Edelbauer Die Inkommensurablen

Wien am Vorabend des Ersten Weltkriegs und drei junge Menschen am Abgrund der Katastrophe

Wien 1914: Das Zentrum der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, steht Kopf. Noch sechsunddreißig Stunden, dann läuft das deutsche Ultimatum ab. Die Stadt ist ein reißender Strom, in allen Straßen bricht sich die Kriegsbegeisterung der jungen Generation Bahn. Mitten in diesen Taumel gerät Hans, ein Pferdeknecht aus Tirol, der sich auf den Weg in die Metropole gemacht hat, um die Psychoanalytikerin Helene Cheresch aufzusuchen. Dort angekommen trifft er auf Adam, einen musisch begabten Adligen, und Klara, die als eine der ersten Frauen an der Universität Wien im Fach Mathematik promovieren wird. Gemeinsam verbringen die drei jungen Menschen den letzten Abend vor der Mobilmachung – in einer Stadt, die sich ihrem Zugriff mehr und mehr zu entziehen droht.

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  • Von: 3lesendemaedels

    Es ist der 30. Juli 1914, als der siebzehn-jährige Hans aus Tirol unsanft aus dem Schlaf von einem Bahnschaffner geweckt wird. Der Zug hat sein Ziel in Wien erreicht. Es sind unruhige Zeiten, denn es geht das Gerücht um, dass Russland bald den Krieg gegen Österreich-Ungarn erklärt. Doch Hans will nicht an die Front, sondern seine Psyche durchleuchten lassen, denn er meint, übernatürliche und hellseherische Fähigkeiten zu verspüren. So findet er sich auf der Schwelle der weithin bekannten Psychologin ein, die ihn zunächst nicht ernst nimmt, aber schließlich mitleidig einen Termin am nächsten Tag vergibt. Doch wohin bis zu dieser Zeit, fragt sich Hans? Im Stiegenhaus gabelt ihn Klara auf, Feministin und Doktorandin der Mathematik. Sie führt ihn zu Adam, ein schrulliger, kleiner und dürrer Offizier beim Militär, Spross aus altem Adel. Im Stadtpalais der Familie hofft Hans auf etwas Erholung und Schlaf, doch es kommt ganz anders. Beim vornehmen Mahl, bei dem sich die Hautevolee des Regiments einfindet, wird energisch über die bevorstehende Mobilmachung diskutiert. Adam gerät in Streit mit seinem despotischen Vater, was zur Folge hat, dass die drei jungen Leute das Haus verlassen und sich in das überbordende Nachtleben stürzen. „Ich verstehe nicht!“ meint Hans des Öfteren zu den so reichlich aufkommenden, hitzigen Diskussion. Mir ging es genauso. Zwar beschreibt die Schriftstellerin greifbar die fiebrige Atmosphäre an diesem Tag, die von Kriegslust und Kriegsangst geprägt ist, aber die ständigen schwurbeligen Dispute sind nervig. Die unfassbar gute Vortragsweise von Cornelius Obonya, der gekonnt unterschiedliche Dialekte spricht und der österreichische Schmäh, versöhnten mich nur zum Teil mit dem Roman.