Fabelhafte Rebellen von Andrea Wulf

Andrea Wulf Fabelhafte Rebellen

Der nächste Sachbuch-Bestseller der Erfolgsautorin von »Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur«

Ende der 1790er Jahre – als die meisten Staaten in Europa noch im eiserenen Griff absolutistischer Herrscher waren – galt die Idee vom freien Individuum als brandgefährlich. Und dennoch stellte eine Gruppe von Denkern in der kleinen Universitätsstadt Jena das Ich in den Mittelpunkt ihres Denkens, Schreibens und Lebens. Zu diesem Kreis gehörten die Dichter Goethe, Schiller und Novalis ebenso wie die Philosophen Fichte, Schelling und Hegel, die genialen Schlegel-Brüder und ihre Muse, Caroline Schlegel. Im Wettstreit um die richtigen Ideen ging es durchaus turbulent zu, das Hinwegsetzen über gesellschaftliche Regeln sorgte immer wieder für Skandale. In diesem inspirierenden Hörbuch erzählt Andrea Wulf die spannende Geschichte dieser jungen Rebellen, die unser Denken von Grund auf verändert und damit das Bild des modernen Menschen geschaffen haben.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: YukBook

    Bei einer Schriftstellerin wie Andrea Wulf hätte ich gern Schulunterricht gehabt – zum Beispiel in Philosophie, Deutsche Literatur oder Geschichte. Ihr Hörbuch dreht sich genau um diese Themen zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort. Die Rede ist von der Frühromantik und dem Jenaer Kreis, zu denen die titelgebenden Rebellen wie Goethe, Schiller, Fichte, Caroline Schelling-Schlegel und Alexander von Humboldt gehörten. Die Autorin erweckt sowohl die Zeit, den Ort als auch die Protagonisten zum Leben, stellt heraus, warum Jena Ende der 1790er Jahre die ideale Voraussetzung für die Entstehung der Ich-Philosophie bot und ordnet die revolutionären Ideen der deutschen Denker und Dichter in das damalige wissenschaftliche und religiöse Weltbild ein. Ich glaubte, ihnen gegenüber zu sitzen, wenn Goethe und Schiller rege über die Befreiung des Individuums diskutierten oder Schiller und Schlegel sich gegenseitig beschimpften und sich zerstritten. Ganz gleich, ob es um August Schlegels modische Kleidung, Novalis‘ Todessehnsucht, die Atmosphäre in der Universität Jena oder den von Fichte ausgelösten Atheismusstreit geht – die lebendigen und detailreichen Beschreibungen fließen nahtlos ineinander über und geben ein umfassendes Bild, so dass ich in den über 16 Hörstunden bestens informiert und unterhalten wurde. Dies ist auch dem Sprecher Mark Bremer zu verdanken. Er liest ruhig und kraftvoll in einem angenehmen Tempo, setzt mit stimmlichen Nuancen dramatische Akzente und sorgt für ein perfektes Hörerlebnis.
  • Von: Literaturina

    Nachdem ich vor Jahren bereits „Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur“ von Andrea Wulf als Hörbuch hörte und liebte, musste ich ihr neuestes Werk natürlich ebenfalls lesen, ja, studieren. Denn ich habe wahnsinnig viel unterstrichen, markiert und Notizen gemacht, während ich einen Monat mit dieser Lektüre verbrachte. Wie der Titel verrät, handelt dieses Sachbuch von den Ausgängen und der „Idee des freien Ichs“ (S. 20/21), der Individualität und eines selbstbestimmten Lebens, welche Ende des 17. Jahrhunderts in der kleinen Universitätsstadt Jena und von einer erlesenen Gruppe von Denker*innen (Goethe, Schiller, Novalis, Fichte, Schelling, Hegel, die Schlegel- sowie die Humboldt-Brüder und Caroline Schlegel) ihren Ursprung haben, auch als Reaktion auf die Französische Revolution, und unser Denken und Selbstverständnis bis heute prägen. In Zeiten von Corona (Andrea Wulf begann mit der Arbeit an diesem Buch bei Pandemieausbruch) und Querdenker*innen gewinnt diese Thematik natürlich zunehmend an Aktualität und Relevanz und die Autorin erklärt wunderbar, warum diese Revolution des Geistes nötig war, und was sie zugleich jedoch auch gefährlich macht. Wie schon der Vorgänger erfordert auch dieses Buch eine langsame, aufmerksame Lektüre, nicht zuletzt durch die vielen Fußnoten, ist aber nichtsdestotrotz extrem spannend zu lesen, stets mit einer gewissen Prise Humor, wie sie beispielsweise Zitate und Anekdoten gegenüberstellt. Anschaulich zeichnet Wulf den Alltag mit Worten als Kulisse für diesen Wendepunkt des menschlichen Denkens - das „Fundament unseres heutigen Denkens“ (S. 37). Wieder habe ich mich an Wulfs Detailverliebtheit erfreut, z. B. wenn sie Persönlichkeiten wie Goethe beschreibt. Sie wirft mit Zahlen und Vergleichen nur so um sich und erweckt damit die Epoche und Zeitgenoss*innen zum Leben. Auch die Aufmachung steht dem Inhalt in nichts nach; als erstes fallen die Karten im Umschlag auf, Bilder von Zeichnungen, Karten und Fotos in der Mitte des Buches unterstützen das Verständnis und geben uns Leser*innen Gesichter zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Zeit und des Jenaer Kreises. Ein absolut lesenswertes Sachbuch, das uns alle angeht und so unterhaltsam geschrieben ist, dass es sich auch für Leser*innen eignet, die sonst selten zu diesem Genre greifen. Für mich erneut ein Highlight, das mir auch dabei half, viele verschiedene Persönlichkeiten, Literaturströmungen und mehr miteinander zu verknüpfen und für viele Aha-Erlebnisse sorgte. Übersetzt wurde diese Ausgabe aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn. Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den C. Bertelsmann-Verlag für dieses Rezensionsexemplar! TW: Tierversuche, Misogynie, Antisemitismus
  • Von: Angela Busch

    Mein Leseeindruck: Die Gedanken der Französischen Revolution haben sie vereint und zum sogenannten *Jenaer Kreis* zusammen geschweisst. Die bedeutenden Schriftsteller der Romantik Goethe, Schiller, Novalis, Tieck, die Philosophen Fichte, Schelling und Hegel, die genialen Schlegel Brüder, der junge Wissenschaftler Alexander von Humboldt und letztendlich eine bedeutende Frau und Muse namens Caroline Schelling-Schlegel fanden zusammen in der kleinen Universitätsstadt Jena, Ende der 1790 er Jahre, ihre literarische Heimat. Die ca. vierhundert Seiten von Andrea Wulf haben mich derart gefesselt und begeistert wie es der Geschichtsunterricht in der Schule nie geschafft hat. Man reist mit der bekannten Autorin in eine vergangene Zeit, geprägt von deutscher Kleinstaaterei, der französischen Revolution und der Machtübernahme von ganz Europa durch Napoleon. Aus ihrer fabelhaften Recherche dieser Zeit schenkt sie uns in ihrem Buch Anekdoten, philosophische Denkansätze der bekanntesten Dichter und Denker der damaligen Zeit und einen menschlich geprägten Blick auf deren Lebensumfeld in der Kleinstadt Jena, die damals zu den renommiertesten Universitäten Deutschlands und Europa gehörte. Eigentlich ist diese Lektüre ein gut fundiertes Sachbuch mit Hintergrund , es liest sich aber wie ein Roman und weckt das Interesse des Lesers an Geschichte und Philosophie. Diese bedeutenden Schriftsteller*innen bekommen durch diese Lektüre ein farbiges und menschliches Gesicht, von wechselnder Empathie zueinander geprägt und für die Leser von der Autorin dadurch spannend aufbereitet. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und zusätzlich jede Menge neues Wissen über deutsche und europäische Geschichte durch diese Lektüre erfahren. Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für dieses herausragende Buch der interessanten Autorin Andrea Wulf. Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
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