Knife von Salman Rushdie

Salman Rushdie Knife

Das Weltereignis als Hörbuch: Salman Rushdie erzählt die Geschichte des Attentats auf ihn

Im August 2022 wird Salman Rushdie während einer Lesung auf offener Bühne mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Mehr als dreißig Jahre nachdem das iranische Regime wegen seines Romans »Die satanischen Verse« eine Fatwa gegen ihn ausgesprochen hat, holt ihn die Bedrohung ein. Salman Rushdie überlebt den Anschlag und hält seinem Angreifer das schärfste Schwert entgegen: Er verarbeitet diese unvorstellbare Tat, die die ganze Welt in Atem hielt, zu einer Geschichte über Angst, Dankbarkeit und den Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung.

»Knife« ist Salman Rushdies persönlichstes Werk, dringlich und unerschütterlich ehrlich. Eine lebensbejahende Hymne an die Macht der Literatur, dem Undenkbaren einen Sinn zu geben.

Jetzt bestellen

€ 25.00 [D]* inkl. MwSt. | € 25.70 [A]* | CHF 34.50 * (* empf. VK-Preis)

Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Martina

    Salman Rushdie, Knife. Gedanken nach einem Mordversuch (übersetzt von Bernhard Robben), Penguin Verlag 2024 Vielen Dank an das @team.bloggerportal und @penguinrandomhouse.de (Werbung, Rezensionsexemplar ) Im August 2022 erlebten wir den schockierenden Moment, als Salman Rushdie während einer Lesung im US Bundesstaat New Yorkk von einem Messerangriff schwer verletzt wurde. Über drei Jahrzehnte nach der Fatwa des iranischen Regimes aufgrund seines Romans "Die satanischen Verse" holte ihn die Bedrohung wieder ein. „Was da kam und sich so rasch näherte, war … eine Art Zeitreisender, ein mörderischer Geist aus der Vergangenheit.“ "Knife" ist Rushdies unerschrockenes und unnachgiebiges Werk, das diese unvorstellbare Tat reflektiert und transformiert. Zwölf Wochen nach dem Angriff kehrte Rushdie nach New York zurück und überraschte viele mit seiner erstaunlichen Genesung. Bei einem Abendessen mit seinem schwerkranken Freund Martin Amis wurde er von diesem als „intakt“ und unverändert beschrieben – eine Beobachtung, die Rushdie selbst in Frage stellt. Kein Mensch kann unversehrt aus solchen Erlebnissen hervorgehen, doch in „Knife“ zeigt sich Rushdie geistig und literarisch ungebrochen. Besonders eindrücklich sind die Beschreibungen seiner Verletzungen und der Genesung im Krankenhaus. Diese Passagen sind oft schwer zu ertragen, aber sie verleihen dem Buch eine kraftvolle Authentizität. Rushdie hält nichts zurück; jede Wunde, jede Angst, jede kleine Regung der Dankbarkeit wird offengelegt. Dies ist eine Erzählung über Angst und Schmerz, aber auch – und vielleicht noch mehr – über den tiefen Sinn von Widerstand und Selbstbestimmung. Der Autor zeigt, dass selbst in den dunkelsten Zeiten, die Liebe zur Freiheit und das Streben nach Selbstbestimmung nicht erlöschen dürfen. Neben diesen Beschreibungen gibt es jedoch auch Momente, in denen Rushdie in alte Muster verfällt. Eine gewisse Selbstgefälligkeit und Eitelkeit kommen auch in „Knife“ zum Vorschein. Rushdies Freund und Agent Andrew Wylie prophezeite ihm im Krankenhaus, dass er eines Tages über den Angriff schreiben würde. Anfangs zweifelte Rushdie daran, doch schließlich erkannte er, dass das Schreiben dieses Buches ihm helfen würde, das Geschehene zu verarbeiten. „Knife“ ist somit eine Mischung aus albtraumhaften Erinnerungen und reflektierter Aufarbeitung. Rushdie erinnert sich lebhaft an die „intimen“ Momente mit seinem Angreifer und an die qualvollen Tage im Krankenhaus. „Knife“ ist dringlich und unverblümt ehrlich. Es ist ein lebensbejahendes Buch, das an die Macht der Literatur glaubt, die das Undenkbare in einen Kontext setzt, ihm Bedeutung verleiht und dem Chaos eine Stimme gibt. Rushdie ist mit „Knife“ nicht nur ein Opfer, sondern ein Überlebender, dessen Worte als Waffe dienen. „Knife“ ist ein wichtiges Buch, das gelesen werden sollte, besonders von jenen, die in Zeiten der Angst schweigen. Es zeigt Rushdies Kampfgeist und seine Fähigkeit, aus einer traumatischen Erfahrung Stärke und Erkenntnis zu gewinnen.
  • Von: buecherundschokolade

    In gewisser Weise wurde das Leben von Sir Salman Rushdie am 12. August 2022 in zwei Hälften geteilt. Sein Leben vor und sein Leben nach dem Attentat, bei dem ihn ein islamistischer Täter in einer Kleinstadt im Bundesstaat New York schwerst verletzte. Entgegen aller Wahrscheinlichkeiten überlebte er den feigen Mordversuch, bei dem er ein Auge verlor und weitere schwere Verletzungen davon trug. Doch was macht das - jenseits der körperlichen Wunden - mit einem Menschen, der zwar jahrzehntelang von religiösen Fanatikern bedroht worden war, sich aber in den USA immer sicher gefühlt hatte? Wie wirkt es sich auf die Menschen in seinem nächsten Umfeld aus, auf seine Ehefrau, auf seine Kinder? Diesen Fragen geht Rushdie in seinem autobiografischen Buch Knife ebenso auf den Grund wie er die Lesenden an seinem Genesungsprozess teilhaben lässt und in einen fiktiven Dialog mit dem Attentäter tritt. Dabei gleitet der Autor nicht in Selbstvoyeurismus ab (eine reale Gefahr), sondern liefert ein reflektiertes und berührendes Werk, das auch den Menschen Salman jenseits der öffentlichen Person Rushdie besser verstehen lässt. Das Buch ist zudem als Liebeserklärung an seine Frau, die Dichterin Rachel Eliza Griffiths, zu verstehen, der er die eindrücklichsten Passagen des Buches widmet. Für mich ist Knife eines der bestimmenden Bücher dieses Lesejahres. Ein schmales Buch, das es in sich hat.
  • Von: Letteratura

    „Da bist du ja. Du bist es also.“ S. 17 Seitdem 33 Jahre zuvor Ayatollah Ruhollah Chomeini die Fatwa über Salman Rushdie verhängte, hatte der Autor sich immer wieder vorgestellt, wie er wohl sein würde, sein Attentäter. Und als es dann passierte, er ihn aus der Menge der Zuschauer auf die Bühne und auf ihn zulaufen sah, kamen ihm diese fast banalen Worte in den Sinn. Und gleich darauf folgend: „Warum heute? Echt jetzt?“ Diesen saloppen Ton, der doch etwas so Monströses und Ungeheuerliches beschreibt, finden wir zuweilen in Rushdies neuestem Buch „Knife“, doch wie so oft findet der Autor die Balance, schreibt er so elegant wie auf den Punkt. Das Buch lebt unter anderem vom Ton des Autors, hervorragend übersetzt von Bernhard Robben, vom leichten Humor, der trotz aller Schwere immer wieder durchscheint, von den stechend scharfen Beobachtungen, für die er eine Sprache findet, die oft so präzise ist, dass ich immer wieder staunen musste. Rushdie erzählt vom Tag des Attentats im August 2022, das er nur haarscharf überlebte, und das sein Leben in ein Vorher und ein Nachher teilt. Er erzählt von der ersten Zeit im Krankenhaus, von seiner Frau Eliza, die ihm eine so große Stütze war und doch auch selbst ein Opfer des Attentats ist. Dem Zuspruch von Freunden, aber auch von der Öffentlichkeit, vom Besuch der Söhne. Von den schweren Verletzungen, vom Verlust des rechten Auges, den er auch zu dem Zeitpunkt, als er „Knife“ schließlich beendet, noch nicht verwunden hat. Aber Rushdie wäre nicht Rushdie, wenn er sich auf eine Nacherzählung des Angriffs und seiner direkten Folgen beschränken würde (obwohl auch dies allein seine absolute Berechtigung hätte). Er beschäftigt sich mit seinem Angreifer; den Plan, ihn persönlich zu treffen, verwirft er, imaginiert stattdessen ein Gespräch mit ihm und nähert sich so einem Prototyp des islamistischen Attentäters an. Er sinniert über das Schreiben und sein Leben als Autor, am Ende steht noch ein persönliches Statement zur Religion, die für ihn eindeutig ins Private gehört, gegen die er sich aber nicht generell positionieren möchte. Rushdie erzählt, er habe eigentlich einen anderen Romanentwurf in der Schublade gehabt, doch bevor er daran denken konnte, etwas Fiktives zu Papier zu bringen, habe er über das Attentat schreiben müssen. Herausgekommen ist ein absolut lesenswertes Buch, menschlich, warmherzig und verletzlich auf der einen Seite (im Gegensatz zu seiner Autobiographie „Joseph Anton“ hat er hier in der Ich-Perspektive geschrieben), klug und scharfsinnig auf der anderen. Ich empfehle die Lektüre von „Knife“ unbedingt, und ich hoffe, dass Rushdie bereits an seinem im Buch angeteaserten Collegeroman schreibt, denn ich kann nicht erwarten, ihn zu lesen.
Mehr laden