Oracle von Ursula Poznanski

Ursula Poznanski Oracle

Ich sehe was, was du nicht siehst und das wird wahr

Als Kind hat Julian manchmal Visionen. Da tragen manche seiner Klassenkameraden merkwürdige Marker im Gesicht oder am Körper, die nur er sehen kann und die ihm allesamt Angst einjagen. Die rote Wolke zum Beispiel, die immer Verenas Beine verdeckt. Oder die fahlgrauen Nebel, die aus Lars‘ Augen fließen. Aber seit Julian die richtigen Medikamente nimmt, ist das Problem verschwunden. Das waren nur Fehlschaltungen im Hirn, sagt seine Therapeutin. Bedeutungslose Trugbilder.

Bei einem Klassentreffen Jahre später trifft Julian Verena wieder. Ein Schock: Das früher so sportliche Mädchen sitzt im Rollstuhl. Als er nachforscht, stellt er fest, dass auch anderen »markierten« Personen Schlimmes zugestoßen ist. Zufall? Waren seine Trugbilder tatsächlich so bedeutungslos? Oder war er imstande, Schatten zu sehen, die die Zukunft vorauswirft?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: leagrinchbooks

    Für gewöhnlich lese ich entweder das Buch oder ich höre das Hörbuch. In diesem Jahr habe ich nun schon zweimal beides zu je einem Buch getan 🤭 Hier also zum neuesten Werk von @ursulapoznanski Oracle. Das Hörbuch erscheint im @hoerverlag und wurde eingesprochen von Jens Wawrczeck, den man auch schon von ihren anderen Hörbuchern kennt. Eine interessante Story wird hier um Julian und seine Trugbilder und Marker gewoben. Die Charaktere aller Protagonisten, von Julian selbst, seinen Eltern, seinen neuen Mitkommilitonen und Ex-Klassenkameraden wurden durchweg (je nach Bedeutung) mit Tiefe gezeichnet. Julian ist ein sympathischer junger Mann und man leidet mit ihm mit, weil ihn seine Wahnvorstellungen so sehr quälen und ein normales Leben nur schwerlich möglich machen. In einigen Dingen verhält er sich im Laufe des Buches etwas naiv, was wohl seiner Jugend geschuldet ist, die er sehr zurückgezogen verbracht hat. Spannend zu sehen, wie er sich seinen neuen Freunden öffnet, wer hinter ihm steht oder eben nicht. Doch inwieweit bestimmen Julians Trugbilder auch das Leben der anderen? Nimmt er selbst strafbare Handlungen in Kauf, um Menschen vermeintlich zu retten? Oder wird er durch seinen Wahn irre?? Bis zuletzt schafft es die Autorin die Spannung aufrecht zu erhalten und alles mündet in einem großen Finale. 5 von 5 Sternen
  • Von: Bücher - Seiten zu anderen Welten

    Dies ist erst mein bisher zweites Buch der Autorin und der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Was hat es mit den Trugbildern auf sich und was sollen sie eigentlich bedeuten? Der Stil der Autorin und vor allem der Sprecher machen hier einen wahnsinnig guten Job, sodass ich das Hörbuch beinahe verschlungen habe. Man konnte sich alles echt gut vorstellen, auch die Trugbilder, die Julian an den Menschen gesehen hat. Julian als Protagonist hat mir gut gefallen. Er hat seine Ecken und Kanten und ich konnte seine Reaktionen auf die Trugbilder total verstehen. Ebenso seinen Entdeckerdrang, wenn ich da auch nicht an Stellen gleich gehandelt hätte. Manchmal hat er da meines Erachtens nach schon ein bisschen über die Strenge geschlagen. Die Nebencharaktere haben mir gut gefallen, wenn sie auch gerne noch etwas mehr hätten beleuchtet werden können. Sie wurden meistens erst dann richtig präsent, wenn es um Marker ging, ansonsten blieben sie meistens recht blass, was ich bei einigen doch sehr schade fand. Die Handlung fand ich interessant gemacht - lange dreht es sich um die Frage, was es mit den Marker auf sich hat und welche Bedeutung sie eigentlich haben sollen. Gut, wenig überraschend ist dann das eingetreten, was man auch vermuten konnte, ich fand es aber dennoch spannend zu sehen, wie sie sich entwickeln und welche Schlüsse Julian für sich daraus zieht. Tatsächlich hätte ich mir von der psychologischen Komponente her ein bisschen mehr gewünscht - ich meine, Julian stellt mal eben ohne Absprache seine Medikamente ein. Das fiel in dem Ganzen ein bisschen unter den Tisch, hätte meines Erachtens nach aber mal thematisiert werden sollen. Vor allem die Folgen davon. Die Handlung gipfelt in einem spannenden Konstrukt, an dem sich einige Fragen klären konnten. Mit sowas hatte ich nicht gerechnet und fand es gut, dass da auch mal noch eine überraschende Komponente dabei war. Generell hätte ich mir am Ende aber mehr gewünscht - die Auflösung war zwar gut gemacht, die Folgen davon empfand ich aber als zu einfach. Eine komplexere Problemlösung hätte für meinen Geschmack besser gepasst. Auch bleiben dadurch immer noch ein paar Fragen offen, wenn es jetzt auch nicht so ist, dass man einen weiteren Band bräuchte. Im Nachhinein muss ich auch sagen, dass das Genre als Jugendbuch-Thriller nicht ganz treffend ist. Jugendbuch ja, aber Thriller in dem Zusammenhang definitiv nein. Dafür fehlte es mir dann doch an gruslig-spannenden Momenten und dem richtigen Kick. Die Marker an sich haben da für mich nichts mit am Hut. Mein Fazit Eine durchaus interessante Idee, die mit einigen spannenden Wendungen zum Ende hin fesseln konnte. Ansonsten empfand ich den Weg der Handlung als recht erwartbar, wenn auch nicht unspannend. Der Sprecher macht hier einen sehr gut Job und Julian wird dadurch auch greifbarer. Als Protagonist hat er mir gut gefallen, wenn ich auch nicht alle seiner Entscheidungen nachvollziehen konnte. Bei den Nebencharakteren hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht und auch die Gesamtlösung am Ende konnte mich nicht ganz zufriedenstellen.
  • Von: Geschichtentänzer

    Ursula Poznanski ist eine unglaublich gute Autorin. Ich liebe ihre Bücher. Dabei ist es ganz egal, welchem Genre sie sich gerade zuwendet. Von Thriller bis Jugendbuch hat mir bisher jedes gefallen. Und da ich auch alte Geschichte wirklich mag, fand ich den Klappentext von „Oracle“ sofort interessant, der ja schon ein wenig mit antiker Mystik spielt. Dass das Hörbuch von Jens Wawrczeck gesprochen wird, ist selbstverständlich auch ein Bonus. Doch obwohl „Oracle“ viele spannende und sympathische Aspekte hat, bin ich alles in allem schon etwas enttäuscht von der Geschichte. Klappentext Als Kind hat Julian manchmal Visionen. Da tragen manche seiner Klassenkameraden merkwürdige Marker im Gesicht oder am Körper, die nur er sehen kann und die ihm allesamt Angst einjagen. Die rote Wolke zum Beispiel, die immer Verenas Beine verdeckt. Oder die fahlgrauen Nebel, die aus Lars' Augen fließen. Aber seit Julian die richtigen Medikamente nimmt, ist das Problem verschwunden. Das waren nur Fehlschaltungen im Hirn, sagt seine Therapeutin. Bedeutungslose Trugbilder. Bei einem Klassentreffen Jahre später trifft Julian Verena wieder. Ein Schock: Das früher so sportliche Mädchen sitzt im Rollstuhl. Als er nachforscht, stellt er fest, dass auch anderen »markierten« Personen Schlimmes zugestoßen ist. Zufall? Waren seine Trugbilder tatsächlich so bedeutungslos? Oder war er imstande, Schatten zu sehen, die die Zukunft vorauswirft? Meinung Die Figuren des Buches sind sehr tiefgehend gestaltet und waren mir sympathisch. Allen voran natürlich der Protagonist Julian. Als Hörer nimmt man die Welt so wahr, wie Julian sie sieht. Seine Trugbilder sind real und auch der Hörer bekommt Panik, wenn er wieder einen „Marker“ an einer Person entdeckt. Denn dass diese nichts Gutes bedeuten, ist schnell klar. Auch die anderen Figuren, sind wirklich toll. Allen voran Julians neue Freunde Robin und Pia. Beide sind etwas skurril, was aber für eine schöne Diversität der Charaktere sorgt. Und mein Liebling ist natürlich der Hund Kinski. Es gibt auch Personen, die man nicht leiden kann – und natürlich ist das so gewollt. Das gesamte Figurenkonzept geht auf jeden Fall auf und unterhält den Hörer. Viele Teile der Handlung drehen sich um die Beziehungsentwicklung, denn natürlich war Julian schon immer ein verschlossener Typ. Als er nun zu studieren beginnt, ist das auch ein Neuanfang in Bezug auf Freundschaften. Julian hier zu begleiten, ist eine schöne Sache. Doch allein aus interessanten Charakteren lässt sich eben noch keine gute Geschichte machen. Und mein großes Problem war die Handlung selbst. Gut, Julian sieht die Trugbilder. Irgendwann wird im klar, dass er gewissermaßen die Zukunft sehen kann oder besser gesagt: Unglück, das passieren wird. Es dauert eine Weile, bis er sich traut, auszuprobieren, ob sich dieses Unglück auch verhindern ließe. Tut es. Und natürlich bringt das eine ganz andere Dynamik in die Geschichte. Denn Julian spielt fortan eine Art Schutzengel und versucht natürlich vor allem die Leute, die ihm am Herzen liegen, zu beschützen. Dass man ihn dann erst recht für verrückt halten wird, wenn er von "Zeichen" spricht, ist ja klar. Aber meine große Frage blieb immer: Was ist das Ziel der Geschichte? Wo will die Autorin mit uns hin? Denn so, wie die Handlung gestaltet ist, arbeitet sie auf nichts Genaues hin. Sie begleitet Julian mit seinen Trugbildern einfach. Sie betrachtet seine Entwicklung. Und ja, natürlich gibt es eine Zuspitzung der Handlung, aber so eine richtige Steigerung ist es dann auch nicht. Auch wenn man durchaus von einem Finale sprechen kann, bei dem auch viele Fäden zusammenlaufen, fehlte mir hier ein klarer roter Faden. So plätscherte die Geschichte einfach vor sich hin. Und leider hatte ich auch deswegen oft nicht das Bedürfnis, weiter zu hören. Denn ich musste nicht unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Geschichte lässt sich zwar super hören und sowohl der Stil der Autorin als auch die Interpretation des Sprechers sind super, aber mir fehlte in der Handlung selbst einfach etwas. Ich fand es insgesamt zu langatmig, zu weit ausgeholt und eben nicht zielführend - und das über elf Stunden lang. Wie ich aber grade schon erwähnte, macht Jens Wawrczeck seine Sache sehr gut. Er spricht Poznanskis Hörbücher des Öfteren und passt auch hier wirklich toll in die Geschichte. Ich habe ihm Julians Gefühlswelt zu 100% abgenommen. Er kann die Spannung gut steigern und bringt wunderbare Emotionen in die verschiedenen Figuren. Auch zum Schreibstil kann ich nichts Schlechtes sagen. Er ist flüssig und unterstützt den Hörer bei seiner Vorstellungskraft für die Geschichte. Fazit Vielleicht liegt es daran, dass ich an die Bücher von Poznanski schon recht hohe Erwartungen habe, aber „Oracle“ konnte sie leider nicht erfüllen. Obwohl der Stil, der Sprecher und die Figuren der Geschichte toll sind, fehlte mir ein klares Ziel der Geschichte. Natürlich ist sie trotzdem bis zu einem gewissen Grad spannend und unterhält den Leser auch. Insgesamt ist die Handlung aber zu langatmig und eben nur „ganz gut“. Deswegen vergebe ich drei von fünf Sternen.