Die Heimkehr von John Grisham

John Grisham Die Heimkehr

Erstmals legt der Meister des Justizthrillers drei Kurzromane vor: packend, humorvoll, berührend.

Jake Brigance erreicht der Hilferuf eines alten Freundes: Mack Stafford ist vor Jahren mit viel veruntreutem Geld untergetaucht. Nun will er mit Jakes Unterstützung heimkehren. Aber dann läuft alles anders als geplant.

Seit vierzehn Jahren sitzt Cody in der Todeszelle, und an diesem Tag soll das Urteil vollstreckt werden. Doch er hat noch einen letzten Wunsch.

Zwei verfeindete Brüder und Anwälte wollen einen krummen Deal drehen, um ihren Vater zu ruinieren – mit verhängnisvollen Folgen.

Jetzt bestellen

€ 22.00 [D] inkl. MwSt. | € 22.70 [A] | CHF 30.50 * (* empf. VK-Preis)

Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Morgenschnecke

    In „Die Heimkehr“ stellt John Grisham drei Kurzgeschichten vor. In der ersten Erzählung -„Die Heimkehr“ – treffen wir auf den schon aus einigen Grisham-Romanen bekannten Rechtsanwalt Jack Brigance. Dieser soll einem alten Anwaltskollegen, der vor Jahren wegen Geldveruntreuung untergetaucht ist, helfen wieder nach hause zu kommen. Diese Geschichte war interessant, obwohl ich hier den Auftritt und das Benehmen von Jack Brigance ungewöhnlich fand. Sein Verhalten war untypisch für den moralischen und auf Recht bedachten Anwalt. In „Erdbeermond“ sitzt der 29jährige Cody schon seit 14 Jahren in der Todeszelle. Am Tag der Urteilsvollstreckung hat er noch einen letzten Wunsch. In „Sparringspartner“ setzt Grisham juristisch noch einen drauf. Hier wollen zwei verfeindete Juristen-Brüder, deren Vater und Kanzleigründer im Gefängnis sitzt verhindern, daß ihr Vater durch illegale Mittel begnadigt wird. In allen drei Geschichten spielen wie bei Grisham üblich das amerikanische Justizsystem und Politwesen die Hauptrolle. Mit den gewählten Themen zeigt der Autor Missstände auf und weist auf Mängel im Justizsystem hin, ein Bereich mit dem er als Rechtsanwalt und Politiker vertraut ist. Obwohl ich auf einen neuen Grisham-Roman gehofft habe und etwas enttäuscht war, als ich bemerkte, daß das Buch lediglich aus drei Kurzgeschichten besteht, fand ich alle drei interessant, wenn auch nicht durchgehend spannend. Grishams bewährter Erzählstil und Themenwahl lassen mich immer wieder gerne zu seinen Büchern greifen.
  • Von: _maxcologne_

    Die Heimkehr von John Grisham enthält 3 Kurzgeschichten aus der Welt der US-amerikanischen Justiz. In der ersten Kurzgeschichte, welche ebenfalls die titelgebende Überschrift Die Heimkehr hat, begegnen wir einem alten Freund aus dem Grisham-Universum, nämlich Jake Brigance. Er wird von einem Bekannten kontaktiert, welcher sich nach einem Betrugsfall ins Ausland abgesetzt hat und nun zurückkehren möchte. Ein Strafverfahren wurde zwar nie eingeleitet, aber allen Beteiligten ist klar, dass da etwas nicht ganz einwandfrei abgelaufen ist. In Erdbeermond begleiten wir Cody bei seinen letzten Stunden vor seiner Hinrichtung. Was sind seine Gedanken, welchen Besuch empfängt er und wie blickt er auf sein Leben zurück, welches er zu fast 50% im Gefängnis verbracht hat. In der letzten Erzählung Sparringspartner geraten die beiden Brüder Kirk und Rusty in Panik, als klar wird, dass ihr im Gefängnis sitzender Vater evtl. vorzeitig entlassen werden könnte. Das Problem ist nur, dass sie eigentlich nicht miteinander reden, sich aber eine Kanzlei teilen müssen. Leider hat mir gerade die ersten Geschichte gar nicht gefallen. Dass Jack Brigance einem offensichtlich straffällig gewordenen Ex-Kollegen hilft, passt so gar nicht zu dem Image, welches Grisham in den bisherigen Geschichten mit ihm entworfen hat. Diese Figur ist in dieser Geschichte eine völlige Fehlbesetzung, bzw. hat bis auf den Namen mit dieser Figur nichts gemeinsam. Die zweite Erzählung über Cody gefiel mir da schon besser. Hier passt einfach alles zusammen. Codys Gedankengänge, sein Blick auf das bisherige Leben, es ist einfach alles nachvollziehbar und stimmig. Am Schluss darf auch er heimkehren, die Frage wohin, darf sich dann jeder selbst stellen. In der dritten Geschichte bin ich juristisch einfach überfrachtet. Sie handelt von einer vereitelten Heimkehr, bietet dabei aber jede Menge juristische Detailfragen, die ich aus deutscher Sicht einfach mal hinterfragen möchte. Wird eine umfassende Überwachungsaktion einer Kanzlei und eines Gouverneurumfeldes wirklich auf Grund einer einfachen Sprachmemo durchgeführt ohne irgendeinen weiteren Hinweis oder auch nur Verdacht? Insgesamt zählt dieses Buch (leider erneut) zu einem der schwächeren Bücher die John Grisham geschrieben hat.
  • Von: Buchbesprechung

    REZENSION – Seit Erscheinen seines Romandebüts „Die Jury“ (1989) ist der amerikanische Schriftsteller John Grisham (68) seit fast 35 Jahren für international erfolgreiche Justizthriller bekannt. Fast jeder seiner in insgesamt 45 Sprachen übersetzten Romane sicherte ihm Spitzenplätze in den Bestsellerlisten. Mit seinem neuen Buch „Die Heimkehr“, im November 2022 beim Heyne Verlag erschienen, veröffentlichte Grisham nun erstmals drei Kurzromane – „Die Heimkehr“, „Erdbeermond“ und „Sparringspartner“. Hier überzeugt der „Meister des Justizthrillers“ nicht nur durch komprimierte Handlungen und die dadurch erhöhte Spannung, nicht nur durch Beschränkung auf wenige Figuren und dafür deren tiefer gehende Charakterisierung, sondern als einst selbst praktizierender Strafverteidiger und Regionalpolitiker vor allem durch detaillierte Sachkenntnis sowohl des US-Justizwesens als auch des amerikanischen Politikgeschäfts. Warum der Heyne Verlag für die deutsche Ausgabe ausgerechnet „Die Heimkehr“ als Gesamttitel bevorzugt hat, ist nicht nachvollziehbar, ist dies doch die harmloseste aller drei Geschichten: Rechtsanwalt Mack Stafford ist vor einigen Jahren mit einer halben Million Dollar untergetaucht, veruntreutes Geld seiner Mandanten aus einer schon vergessenen Schadensklage. Damals nachlässig unternommene Ermittlungen wurden ergebnislos eingestellt. Da seine Ex-Frau nun im Sterben liegt, will Stafford heimkommen, um sich seiner beiden heranwachsenden Töchter anzunehmen. Er kontaktiert Anwaltskollegen Jake Brigance, den Grisham-Leser bereits aus frühen Romanen als kleinen Südstaaten-Anwalt für scheinbar aussichtslose Fälle kennen. Er soll für Stafford die juristische Lage prüfen und bei der gefahrlosen Heimkehr behilflich sein. Anfangs scheint auch alles gut zu laufen. Kaum spannend, dafür aber emotional umso berührender ist „Erdbeermond“ über den letzten Tag des seit 14 Jahren in der Todeszelle einsitzenden 29-jährigen Cody Wallace. Hier liest man das eindeutige Plädoyer des Juristen und Demokraten Grisham gegen die Todesstrafe. Obwohl Cody nicht selbst gemordet hat, wurde der damals erst 15-jährige Mittäter eines Einbruchs mit Todesfolge zum Tod verurteilt. Die Geschichte schildert Codys letzten Tag im Gefängnis, seine Gespräche mit dem Wärter und – dies sind die berührendsten Seiten – mit der alten, im Rollstuhl sitzenden Brieffreundin Iris, die Cody zwölf Jahre lang mit Taschenbüchern versorgt, ihn dadurch zum Erlernen des Schreibens und Lesens motiviert hatte und nun mit ihm nicht etwa über dessen Hinrichtung, sondern über die Macht der Literatur, seine Lieblingsautoren wie Raymond Chandler und seine Lieblingsbücher wie „Früchte des Zorns“ von John Steinbeck spricht. Gar nicht gut kommt dabei Grishams Schriftsteller-Kollege Harold Robbins mit seinem „Schmuddelkram“ und „versauten Geschichten“ weg. Der dritte, in wachsender Dramatik gut aufgebaute Kurzroman „Sparringspartner“, nach dem die Originalausgabe des Buches ihren Titel hat, handelt von zwei verfeindeten Juristen-Brüdern, gleichberechtigte Inhaber einer großen Familienkanzlei, deren Vater und Kanzlei-Gründer wegen Totschlags der eigenen Ehefrau seit fünf Jahren im Gefängnis sitzt und nun mit illegalen Mitteln für seine Begnadigung sorgt – sehr zum Unwillen beider Söhne. Hier zieht Grisham als ehemals aktiver Politiker nicht nur über das korrupte politische System der USA her, sondern erneut über die ihm vertraute Anwaltsbranche und das gesamte Justizwesen: „Wir sind hier bei Gericht, und seit wann interessiert uns, was fair ist? Hier geht es darum, wer gewinnt und wer verliert.“ Auch in seinem neuen Buch widmet sich Grisham altbekannten Themen, indem er klar und unmissverständlich auf Schwachstellen im amerikanischen Justiz- und Politsystem hinweist, so dass nach 30 Justizthrillern eigentlich alles geschrieben sein sollte. Doch der routinierte Autor findet für seine Geschichten immer wieder neue Ansätze, weshalb auch diese drei Kurzromane wieder spannend zu lesen und eine ausgezeichnete Ablenkung vom Alltag sind.
Mehr laden