Auch wenn sich erst beide Teile von „Die Stadt der Träumenden Bücher“ zu einer Graphic Novel zusammenfügen, so unterscheidet sich der zweite Band doch massiv vom ersten. Leitet der erste Teil den Leser noch mehr oder minder geruhsam in die Geschichte ein, so geht es in diesem zweiten Teil nun zur Sache. Weshalb dieser zweite Teil in meinen Augen auch nicht mehr in Kinderhände gehört.
Erzählung
Es ist zwar weiterhin so, dass die Geschichte größtenteils durch den Text und nicht durch die Bilder vorangetrieben wird, aber in diesem zweiten Teil gibt es dann doch Passagen, die ohne Text auskommen. Passagen, die allein durch die Macht des Bildes die Geschichte erzählen.
Im Gegenzug gibt es dafür weniger größflächige Illustrationen, die für sich allein als Kunstwerk herhalten können, wie es sie im ersten Teil noch vermehrt gab. Ob das eine das andere unbedingt ausschließen muss?
Mehrere Stilelemente
Mehrer Stilelemente haben im Vergleich zu Teil 1 einen deutlich größeren Einfluss. Zum einen wurde die Darstellung von Gewalt expliziter. Spätestens, wenn zu Hauf Köpfe rollen, wird deutlich, dass wir hier ein Buch für Erwachsenen in den Händen halten.
Auch ist der Witz nach meinem Empfinden in zweiten Teil ausgeprägter. Zum Teil gepaart mit unterschwelliger Kritik, wie z.B. folgendes Zitat verdeutlicht:
Schattenkönig: „Diejenigen, die besser schreiben können, als die anderen, nennt man Schriftsteller.
Die, die besser schreiben als die Schriftsteller, nennt man Dichter.
Und die, die besser schreiben als die Dichter, haben den Eingang zum Orm gefunden.“
Hildegunst: „Und die, die gar nichts können, nennt man Kritiker.“
(S. 61)
An anderer Stelle wird die Kritik dann sogar direkter, wie folgendes Zitat verdeutlicht:
„Aber unser Buchmarkt braucht keine große Literatur! Was wir brauchen, ist Durschnitt! Ramsch, Schrott, Massenware! Wir verkaufen Papier, und nicht die Worte, die darauf stehen!“
Phistomefel Smeik zum angehenden Schattenkönig, S. 56
Diese Mischung aus hohem Gewaltgrad, erhöhter Anteil von Humor und zum Teil heftige Kritik an diverse Beteiligte des Buchmarktes, machen diesen zweiten Band so anders als den ersten.
Fazit
Ich finde es erstaunlich, wie sehr sich diese beiden Büchern voneinander unterscheiden. Und das, obwohl die Geschichte nahtlos über beide Bände hinweg erzählt wird. So wird der Leser nicht umhin kommen, sich beide Bücher zu kaufen. Ein Buch kann nicht für sich alleine bestehen.
Und so unterschiedlich beide Teile schlussendlich sein mögen, so sehr kann ich diese Graphic Novel empfehlen. Ich persönlich mag diese Art der Erzählform und diese Graphic Novel ist dann tatsächlich eines der wenigen Werke aus Deutschland, die sich mit dem interationalen Markt messen könnten, wo Graphic Novels zuweilen deutlich populärer sind.
Ergo gibt es nichts, was ich anführen könnte, was gegen einen Kauf dieser beiden Bücher spricht und ich möchte meine Rezension mit dem selben Zitat enden lassen, mit dem ich die Rezension zum ersten Teil begonnen habe:
„Es klingt wie eine schamlose Übertreibung, wenn ich behaupte, dass dies die aufwändigste Graphic Novel ist, die bisher in Deutschland produziert wurde.“
Walter Moers, Nachwort in Teil 2, Seite 110.
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