Unter Wölfen von Alex Beer

Alex Beer Unter Wölfen

Um seine Familie zu retten, muss sich der Jude Isaak Rubinstein in die Gestapo einschleusen und mitten unter Wölfen zum Spion werden ...

Nürnberg 1942: Isaak Rubinstein, der ständig in Angst um seine Familie lebt, bittet eine Widerstandskämpferin um Hilfe. Doch ihre Gegenforderung ist hart: Isaak soll die Gestapo infiltrieren und sich dazu als Sonderermittler Adolf Weissmann ausgeben – jenen Mann, der vom Führerhauptquartier beauftragt wurde, den Mord an einer berühmten Schauspielerin aufzuklären. Was niemand weiß: Der Kriminalist hat den Anschlag, den die Widerstandsgruppe auf ihn verübt hat, überlebt. Mitten unter Wölfen zieht sich das Netz immer weiter zu und die Gefahr, enttarnt zu werden, ist allgegenwärtig …

Alle Bücher der Serie:
Unter Wölfen (Bd. 1)
Unter Wölfen – Der verborgene Feind (Bd. 2)

Die Kriminalinspektor-Emmerich-Reihe:
Der zweite Reiter: Ein Fall für August Emmerich (Bd. 1)
Die rote Frau: Ein Fall für August Emmerich (Bd. 2)
Der dunkle Bote: Ein Fall für August Emmerich (Bd. 3)
Das schwarze Band: Ein Fall für August Emmerich (Bd. 4)

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Udo Kewitsch

    Mit „Unter Wölfen“ ist Alex Beer ein Pageturner gelungen. Ab Zeile eins ist man mitten in der Handlung, die handelnden Protagonisten sofort präsent und authentisch spürbar, die Story mitreißend. Das Buch erzählt von den Tagen im März 1942, die Maschinerie des Dritten Reichs läuft auf Hochtouren und die bereits enteignete Familie Rubinstein erhält eine Bescheid, der das schlimmste erwarten lässt. Derweil passiert in der Hochburg der Gestapo rund um den Obersturmbannführer Nosske ein Mord, der unaufklärbar scheint. Er und seine Schergen folgen ihrer eigenen Logik und haben bereits den „offensichtlichen“ Täter identifiziert. Mit jeder Zeile, jedem Kapitel offenbart sich dem Leser eine Fassungslosigkeit hinsichtlich der damals vorherrschenden Systeme und menschenverachtenden Ausgrenzungen. Kopfschüttelnd wird er von Seite zu Seite getrieben, darf miterleben, wie Isaak Rubinstein versucht seine Familie vor dem Abtransport und sicherem Weg ins Verderben zu retten, er lehnt Clara und ihre Organisation kennen und wird dennoch verunsichert, weil man niemanden mehr trauen kann. Gleichzeitig bleiben auch die stolzen Diener des Vaterlandes nicht untätig und versuchen den Fall um die getötete Lotte Lanner auf Ihre Art aufzuklären. Doch die Reichspropaganda hat eine genaue Vorstellung, wer welche Ermittlungen führen soll und somit kommt Adolf Weissenstein zur fesselnden Erzählung hinzu. Die Kapitel treiben dynamisch voran, jeder neue Tag lässt Spielraum für Hoffnung und Angst …. der Leser will wissen, wie es weitergeht. Die Charaktere sind so lebensnah beschrieben, die Dialoge so glaubhaft, auch wenn es ein rein fiktiver Roman vor realem historischem Hintergrund ist. Alex Beer kann nicht nur fesselnden Hochdruck und schlüssige Handlung, sie beherrscht es nahezu perfekt die dunkle Zeit des deutschen Antisemitismus aufzuzeigen, das persönliche Schicksal einer Familie mit einem spannenden Mordfall zu verweben. Als Leser wollte ich das ein oder andere Mal „eingreifen“ und musste doch hilflos zusehen, wie die Handlung, deren Ausgang ich hier nicht vorweg nehmen möchte, Ihren Lauf nimmt. Fazit: so geht Krimi, so geht Geschichtsunterricht, so geht Spannung. Ein tolles Buch, dass leider zu schnell ausgelesen ist. Schlüssige Handlung, glaubhafte Akteure, Dialoge und Ereignisse die dieses „nur noch diese eine Seite“ Gefühl erzeugen. Lesenswert, spannend, fünf Sterne. Gerne mehr davon. Der Band Teil2 (Alex Beer, Unter Wölfen, ) ist schon bestellt. (c) Udo Kewitsch, Jun21
  • Von: claudi-1963

    "Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand!" (Max Frisch) Nürnberg 1942: Die Nazis wollen ihre Stadt schnellstens judenfrei machen und deportieren die letzten Juden in den Osten. So soll es eigentlich auch der Familie von Isaak Rubinstein gehen. Doch seine ehemalige Freundin Clara Pflüger hilft ihm. Sie versteckt seine Familie während Isaak als Sonderermittler Adolf Weissmann in die Gestapozentrale infiltriert wird. Dort soll er herausfinden, wo sich wichtige Dokumente befinden. Isaak kann ja nicht ahnen, dass Weissmann den Mord der Schauspielerin Lotte Lanner im Namen des Führerhauptquartiers aufklären soll. Zudem weiß niemand das der wahre Adolf Weissmann seinen Anschlag durch die Fränkische Freiheit verletzt überlebt hat. Je früher Weissmann genesen wird, desto schneller wird Isaaks Identität auffliegen. Das Netz um ihn herum scheint immer enger zu werden und er sucht nicht nur seine Familie, sondern muss zudem Clara aus den Fängen der Nazis befreien. Meine Meinung: Das geheimnisvolle Cover, bei dem man schon erahnt, das es in der Vergangenheit spielt, und der Klappentext haben mich neugierig auf diesen Krimi gemacht. Der Schreibstil war locker, flüssig, unterhaltsam, in Zeitabschnitte eingeteilt und da mit recht kurzen Kapiteln versehen. Nachdem nun "Die Presse" schrieb: "Alex Beer kultiviert Krimispannung auf höchstem Niveau" war ich erst recht gespannt, was mich erwartet. Leider konnte ich diese Erwartungen nicht ganz teilen, größtenteils wurde mir das Naziregime zu unglaubwürdig dargestellt. Den zu sehr sind diese als naive Tollpatsche oder Vollidioten charakterisiert worden, die man mal ebenso um den Finger wickeln kann. Man hätte, meinen könnte das dieses damalige Naziregime so naiv und dumm war, das jeder Jude es locker hätte schaffen können seinem Schicksal zu entkommen. Man muss nur einfach sein inneres Potenzial abrufen oder entdecken, dann schafft man das auch. Leider war dem nicht so, den sonst wären wohl kaum so viel Millionen Juden ums Leben gekommen. Natürlich ist dies ein fiktiver Kriminalroman, trotzdem hatte ich erhofft einen weitaus besseren Hintergrund vorzufinden, wie ich es von Autoren wie Frank Goldammer oder Volker Kutscher kenne. Dass Isaak als Adolf Weissmann jedoch vieles einfach so zufliegt, das er als ehemaliger Antiquar auf einmal wie ein Kommissar ermittelt, mag ja noch einigermaßen angehen, wenn er als Belesener gerne zu Sherlock Holmes greift. Doch das man mal eben Dutzende Dokumente fälscht, in ein Lager eindringt und dort, mehrere befreit, ging mir dann doch zu weit. Gerade am Ende waren es für mich dann zu viele Dinge, die mir zu glatt liefen und wie schon oben erwähnt die Nazis alt aussehen ließ. Ich hätte da mit deutlich mehr widrigen Umständen gerechnet. Zum Glück machten dann die Ermittlungen und die Spannung das Ganze noch ein wenig wett. Isaak Rubinstein scheint für mich eher ein zurückhaltender und unscheinbarer Mensch zu sein. Während er als Adolf Weissmann genau das Gegenteil verkörpern muss. Den dieser ist hingegen ein Despot und ein überheblicher, dezidierter Mensch, der zu dieser Zeit der beste Ermittler im Deutschen Reich war. Dass man mal so eben diese krasse Umkehr von einem selbst verkörpern soll, ist schon recht schwierig. Dazu noch die ständigen inneren Ängste mit denen er kämpfen muss entlarvt zu werden oder gar einen Fehler zu begehen, das spürt man hier sehr gut. Dies alles konnte ein wenig die Fehler aufwiegen, weshalb ich deshalb 3 von 5 Sterne gebe. Selbst wenn einiges nicht gut war, würde ich dieser Autorin gerne eine weitere Chance geben.
  • Von: Katja E.

    Die dunkle Zeit des 2. Weltkriegs, die Verfolgung der Juden – das ist ein Thema das derzeit immer wieder vermehrt für Bücher aller Art herhalten muss. Es ist eine Zeit, die noch lange nicht aufgearbeitet ist, die noch lange nicht abgeschlossenen ist. Ob „Unter Wölfen“ der Autorin Alex Beer bei der Aufarbeitung der so furchtbaren Zeit tatsächlich helfen kann, wage ich zu bezweifeln. Aber dennoch: es ist ein sehr gelungenes Buch wie ich finde. Ein gelungenes Buch mit einigen Schwächen zwar, aber dennoch … Die Autorin hat es geschafft, mich gleich zum Anfang des Buches voll und ganz in die Geschichte rund um den Juden Isaak Rubinstein hineinzuziehen. Düster und spannend von Anfang bis Ende, in einer Zeit spielend die ein dunkles Kapitel der Deutschen beleuchtet. Es sei dahingestellt, ob es tatsächlich damals möglich gewesen wäre, den Nazis so oft zu entkommen und auch ohne jedwede Kenntnis der Ermittlerarbeit als Ermittler tätig zu werden. Ebenso wird es zu der damaligen Zeit (leider) ziemlich unmöglich gewesen sein, aus einem KZ zu entkommen. Hier hat sich die Autorin eben die künstlichere Freiheit genommen, die so ein Roman – der niemals behauptet eine reale Darstellung der Geschehnisse damals abzubilden – braucht. Die sehr eindringlichen, plastischen Schilderungen des Verhaltens der Machthaber – ich denke da mit Grausen an die Szenen im Gefängnis oder eben im KZ – machen das Buch zu einer Lektüre gegen das Vergessen dieser Zeit. Hier beweist die Autorin sehr viel Fingerspitzen- und auch Feingefühl. Im Großen und Ganze ist dies ein Buch über Liebe und Verrat, über das Vertrauen zu seinen Mitmenschen und sich selbst. Es ist eine Charakterstudie über die Machtverhältnisse und wie Macht auf einen selbst aber auch auf seine Mitmenschen wirkt. Mir hat das Buch jedenfalls so gut gefallen, dass ich nun unbedingt den zweiten Teil der Reihe lesen möchte. 4 von 5 möglichen Sternen gebe ich gerne, da gerade der Schluss mit der Flucht dann doch ein wenig zu viel den Guten war, auch wenn diese Geschichte wenigstens ein kleines Happy End brauchte.
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