Zur See von Dörte Hansen

Dörte Hansen Zur See

Der lang erwartete dritte Roman von Bestsellerautorin Dörte Hansen.

Woher kommt unsere Liebe zum Meer und die ewige Sehnsucht nach einer Insel?

Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.

Klug und mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen vom Wandel einer Inselwelt, von alten Gesetzen, die ihre Gültigkeit verlieren, und von Aufbruch und Befreiung.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: buchstaeblichverliebt

    📌 "Schiffe geh'n und Schiffe kommen, und das Abschiednehmen, das Willkommenheißen muss man beiläufig erledigen, gleichmütig wie die See, die immer da ist, aber auch auf keinen wartet." (S. 11) Eine fiktive Nordseeinsel und ihre Bewohner. Bildhaft beschrieben in schönsten Sätzen. Einheimische, so rau wie ihre Umgebung. Familie Sander. Alte und Junge - vom Trinker bishin zum Künstler - und alle tragen ihr Päckchen. Man schließt die Personen ins Herz, mit all ihren Macken und Eigenheiten, sind sie doch dem Meer mit seinen Gezeiten nicht unähnlich. Eine Reise zur See, die man unweigerlich genießt, auch wenn man (wie ich) eigentlich die Berge lieber mag. Es ist kein Buch, welches man in einem Atemzug durchliest, aber eines, dass man mit einem Seufzen beendet und eventuell weint man eine salzige Träne. "Altes Land" - nicht gemocht. "Mittagsstunde" - abgebrochen. Ich dachte, ich komm mit Dörte Hansen nicht zusammen, aber "Zur See", welches ich doch eigentlich gar nicht erst lesen wollte, hat mich vollends überzeugt. Ich hätte ewig so weiterlesen können. Alle guten Dinge sind eben drei. Große Leseempfehlung!
  • Von: Buchstabensammlerin

    Viel ist über dieses Buch geschrieben und rezensiert worden. Ich weiß gar nicht, ob ich hier noch mehr „draufpacken“ kann, aber: dieses Buch hat mich die letzten Abende hier auf der Nordseeinsel begleitet, hat mich eintauchen lassen und ich habe ganz langsam die Geschichte der Familie Sander und den anderen Personen, die irgendwo auf einer Nordseeinsel ihr Leben leben, in der Saison mit den Touristen, in der Vergangenheit mit der Erfahrung und im Winter mit den Stürmen, die nicht nur die Wände wackeln lassen, geliebt, erlebt und erlesen. Dörte Hansen ist für mich die Meisterin des leisen Wortes…. 256 Seiten stille Erscheinung, ruhige Beschreibung, kleine Töne – aber viel passiert trotzdem, so neben und anbei der normalen Inselgeschichte. „Ein weißer Reiher steht nicht weit vom Weg entfernt, sein Hals ein Fragezeichen. Ihm ist der Federlose nicht geheuer, also schwingt er sich jetzt auf, fliegt ein paar Flügelschläge seewärts, landet wieder. Neues Fragezeichen.“ (Seite 36ff) Menschen, die auf einer Insel die Gezeiten und die Jahreszeiten er- und verleben, Menschen, die nicht aus ihrer Haut können, aber im tiefsten Inneren doch verbunden sind. Eine Familie, zerrissen, wie eine Butterbrottüte nach dem Brötchen am Morgen, jeder für sich, verlaufen in der Realität des Alltags. Wow, Dörte Hansen macht aus einer Inselgeschichte ein Familiendrama, eingebettet in Delfter Kacheln, Kneipenerlebnissen, Naturspektakeln, dem Wind und den Wellen. Ich habe das alles gespürt – ja, ich war hier auf einer Nordseeinsel – aber ich hätte es auch downtown Düsseldorf erleben können: Dörte Hansen fängt einen ein, nimmt einen mit, lässt durchatmen, überlegen, nicken. Mit ZUR SEE hat die Autorin für mich nochmal einen Schritt mehr gewagt, sprachlich, bildhaft unübertroffen. Dieses Buch ist für mich ein absolutes Jahreshighlight. Auch, wenn ich mehr als vier Tage gelesen habe – für nur 256 Seiten – ich habe alles verinnerlicht, ich wolle es genießen, habe es gelebt. Leise, klar und einfach: Dörte Hansen.
  • Von: Buchwoerter

    ZUR SEE Dörte Hansen verarbeitet in ihren Romanen kritisch das Thema "Heimat". Auch in ihrer Neuerscheinung "Zur See" befasst Hansen sich mit dem Leben, dem Wandel und Traditionen einer kleinen nordfriesischen Insel. I N H A L T: Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. (...) Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht. M E I N U N G: Sehnsuchtsort Insel! Das Meer, der Strand und die Atmosphäre auf einer Insel löst in jedem von uns besondere Emotionen aus. Dörte Hansen widmet sich dem fiktiven Leben einer eingesessenen Insel-Familie, die zwischen Tradition und Moderne ihren eigenen Weg suchen. Sie erzählt vom Meer, dem Inselleben und der Beziehung der Insulaner zum Meer und den Tourismusströmen. Im Mittelpunkt steht die alteingesessene Familie Sander, die eine 300 Jahre alte Geschichte auf der Insel pflegt. Früher lebten sie vom Fischfang, vom Meer und im Einklang mit den Gezeiten. Heute lebt Familie Sander ihren Alltag zwischen Touristen und einer gut getäuschten "Insel-Leben-Fälschung". Hansen deckt auf, wie das Leben einem entgleiten kann: Aussterben der Sprache, langsames Verschwinden der traditionellen Berufe und eine Neudefinition des eigenen Lebens. Jedes einzelne Familienmitglied versucht seinen eigenen Weg auf der Insel zu finden, sodass viele Perspektiven abgebildet werden. Hansen beschreibt den Alltag nüchtern mit einigen emotionalen Ausbrüchen. Ein teils düsteres Buch, was sich hervorragend für Winterstunden vor dem Kamin eignet. "Zur See" von Dörte Hansen zeigt einem den Sehnsuchtsort Insel aus einer völlig anderen Perspektive. Mithilfe der Familie Sander zeigt sie den schweren Spagat zwischen Tradition und Moderne auf.
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