Der Salzpfad von Raynor Winn

Raynor Winn Der Salzpfad

Alles, was Raynor und Moth noch besitzen, passt in einen Rucksack. Sie haben alles verloren – ihr Zuhause, ihr Vermögen und Moth seine Gesundheit. Mit einem kleinen Zelt machen sie sich auf, den gesamten South West Coast Path, Englands bekanntesten Küstenweg, zu wandern. Mit einem Mal ist ihr Zuhause immer nur dort, wo sie gerade sind. Sie begegnen Vorurteilen und Ablehnung, doch zugleich entdecken sie das Glück ihrer Liebe und lernen, Kraft aus der Natur zu schöpfen. Allen Widrigkeiten zum Trotz öffnet ihr mehrmonatiger Trip ihnen die Tür zu einer neuen Zukunft.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Dr. Tobias Kallfell

    Raynor Winn und ihr Mann Moth müssen zwei harte Schicksalsschläge hinnehmen: Zuerst verlieren sie ihr Haus, dann wird bei Moth noch eine neurodegenerative Krankheit mit tödlichem Ausgang diagnostiziert. Und was machen die beiden? Sie lassen sich nicht unterkriegen, sie hadern nicht mit ihrem Schicksal, sondern sie werden aktiv. Sie wandern den 1014 km langen South West Coast Path, und zwar mittellos und obdachlos, nur mit zwei Rucksäcken und einem Zelt ausgestattet. Davon berichtet Raynor Winn in ihrem autobiographischen Bericht „Der Salzpfad“. Allerdings darf man in diesem Buch nun keinen Reisebericht erwarten. Hintergründe zu den Orten oder Beschreibungen der Landschaft stehen nicht im Zentrum, nur ab und zu werden ein paar Fakten in den Erlebnisbericht integriert. Stattdessen geht es vielmehr darum, wie sich Raynor und Moth mit ihrem Schicksal arrangieren und versuchen, das Beste daraus zu machen. Es ist ein sehr persönliches Buch. Die Autorin berichtet sehr authentisch und offenherzig von den alltäglichen Sorgen, aber auch von den Momenten, die Kraft spenden. Und das Gefühl der Freiheit ist durchaus inspirierend, ab und zu hätte ich mir beim Lesen gerne selbst meine Wanderschuhe geschnappt und wäre losgewandert. Und man entwickelt während dieser abenteuerlichen Reise viel Mitgefühl für die beiden. Vor allem der Beginn der Wanderung ist beschwerlich, die Körper der beiden müssen sich erst an die Strapazen gewöhnen. Moth leidet aufgrund seiner Krankheit ständig an Schmerzen und Muskelsteifheit, es ist beeindruckend, wie er sich gegen seine Diagnose stemmt. Die Wanderung wird begleitet von steten Geldproblemen, von Hunger, aber auch von Momenten der Gastfreundschaft und vom Gefühl der Verbundenheit zwischen den Backpackern. Der Kampf gegen das Wetter und die kalte Jahreszeit setzt den beiden zu. Für beide ist es herausfordernd, jeden Tag aufs Neue einen Schlafplatz zu finden, und darauf zu hoffen, von den Mitmenschen in Ruhe gelassen zu werden. Für mich ein lesenswertes Buch, das mir auch vor Augen geführt hat, dass man nicht viel benötigt, um glücklich zu sein. Und ich war tiefbeeindruckt davon, wie Raynor und Moth mit ihrer Situation umgehen, und wie mutig und optimistisch sie sich in dieses Abenteuer stürzen. Fazit: Ein lesenswerter Erlebnisbericht, bei dem das Schicksal von Raynor und Moth und ihr Umgang mit Rückschlägen im Zentrum stehen. Eine inspirierende Lektüre, die ich gern weiterempfehle. Ich gebe 4 Sterne, weil sich im Laufe des Berichts doch einiges wiederholt.
  • Von: Bücherfreuden

    Weil sie einem falschen Freund vertraut haben, verlieren Ray und Moth ihre Farm und damit nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihre Einkommensquelle. Als darüber hinaus bei Moth CBD diagnostiziert wird, eine tückische Gehirnerkrankung mit tödlichem Ausgang, stehen die beiden vor den Scherben ihrer Existenz. In dieser verzweifelten Situation beschließen sie, den über tausend Kilometer langen South West Coast Path zu wandern. Auf dem Weg von Minehead nach Polruan und später von Poole nach Polruan machen sie intensive Erfahrungen, die der Schlüssel zu einem Neustart werden. In ihrem Buch erzählt die Autorin von Strapazen und unerwarteten Glücksmomenten, von vielfältigen Begegnungen mit Menschen und Tieren, von Ablehnung und Kameradschaft, überwältigenden Naturerlebnissen, Geldnot und Hunger und einem wachsenden Gefühl der Freiheit. Die Geschichte dieser Wanderung ist fesselnd und bewegend. Es ist unglaublich beeindruckend, wie Ray und Moth auch in den größten Nöten nicht aufgeben. Das macht dieses Buch zu einer ermutigenden, inspirierenden Lektüre.
  • Von: karo_liest

    Raynor und Moth Winn sind 32 Jahre glücklich verheiratet, als das Schicksal zuschlägt. Ihr Haus muss verpfändet werden, noch dazu wird bei Moth eine unheilbare Krankheit diagnostiziert. Nachdem der gesamte Besitz verloren ist, beschließt das Ehepaar, mit einem Zelt und dem, was in zwei Rucksäcke passt, den South West Coast Path zu gehen. Ray hat über diese Zeit ein Buch geschrieben. Ihre Geschichte ist aufwühlend und beeindruckend. Schon zu Beginn der Lektüre wird deutlich, um was für eine immense Strecke es sich beim South West Coast Path handelt. Die Karte auf den ersten Seiten des Buches zeigt den Verlauf des Pfades auf, der mit 1014 Kilometern (630 Meilen) und 35 000 Höhenmetern der längste Fernwanderweg Großbritanniens ist. Wir werden mitgenommen auf eine Reise ins Ungewisse. Malerisch wird die Natur geschildert, ausführlich über Fauna und Flora berichtet. Alles ist so bildlich erzählt, als wäre man dabei. Berührend und ergreifend sind die Beschreibungen der einzelnen Etappen. Wir erfahren, dass der Großteil der Menschen, die Ray und Moth unterwegs begegnen, alles andere als herzlich reagiert, sondern ablehnend und entsetzt ist, was die beiden "Obdachlosen" oder "Landstreicher" betrifft. Aber auch Empathie begegnet dem Paar. Menschen, die es gut mit ihnen meinen und auch mal Essen oder einen Schlafplatz anbieten. Mich hat dieses Tagebuch ab der ersten Seite gepackt. Und ich kann es uneingeschränkt empfehlen. Verdient ist dieses erste Buch von Raynor Winn auf der Shortlist für den Costa-Award gelandet. Inzwischen gibt es eine Fortsetzung. In "Wilde Stille" erfahren wir, wie es weitergeht im Leben von Ray und Will. "Der Salzpfad" ist als Taschenbuch im Goldmann Verlag erschienen und hat 416 Seiten. Übersetzt wurde es aus dem Englischen von Heide Horn und Christa Prummer-Lehmair.