Die Kelten von

Die Kelten

Krieger, Künstler und Druiden – die Welt der Kelten

Sie lebten im Mitteleuropa der Eisenzeit. Sie hinterließen prächtige Schätze und beeindruckendes Kunsthandwerk. Die Römer fürchteten ihre Krieger. Doch bis heute rätseln Forscher: Wer waren die Kelten? Wie lebten und an was glaubten sie? SPIEGEL-Autoren und Experten nähern sich in diesem Buch der rätselhaften Kultur der Kelten, oft ausgehend von konkreten Orten und Fundstellen. Sie tragen die Erkenntnisse und Vermutungen von Archäologen, Keltologen und Sprachwissenschaftlern zusammen und versuchen so, ein Bild des Lebens vor 2500 Jahren zu zeichnen. Und sie zeigen auf, welche Rätsel diese geheimnisvolle Kultur, die große Teile Europas vom 6. Jahrhundert vor Christus bis zu Caesars Sieg über die Gallier prägte, noch immer umgeben.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: meine.literaturliebe

    Die Kelten hinterließen eine geheimnisvolle Kultur, die bis heute fasziniert und inspiriert. Sie Prägten große Teile Europas vom 6. Jahrhundert v. Chr. Galten als Barbaren und wurden von den Römern gefürchtet. In kurzen Kapiteln wird in dem vorliegenden Sachbuch ein grober Einblick u. a. in das Leben, Glauben und die Hinterlassenschaften nähergebracht. Spannend und leicht verständlich beschrieben bietet es (trotz der knapp 200 Seiten) vielfältige Informationen sowie vereinzelt Anschauungsmaterial. Da die Beiträge von unterschiedlichen Autoren verfasst wurden, habe ich die einzelnen Berichte allerdings unterschiedlich ansprechend wahrgenommen. Wobei es hier zu berücksichtigen gilt, dass es kein Fachbuch ist und sich daher bestens zum Einstieg und für Jugendliche eignet.
  • Von: literaturricci

    Wer waren die Kelten, unzivilisierte und kriegslüsterne Barbaren oder eine fortschrittliche und innovative Zivilisation? Das Buch „Die Kelten“ von Eva-Maria Schnurr (Hg.) zeigt in vielen faszinierenden Facetten auf, was Wissenschaftler über unsere Vorfahren wissen. 19 Aufsätze von Journalisten, Archäologen, Historikern und Keltologen entwerfen ein facettenreiches Bild über die eisenzeitlichen Kelten. Ausgehend von der Hallstattzeit zu Beginn der mitteleuropäischen Eisenzeit im 8. Jhr. v. Chr. über die Zeit der frühkeltischen Fürstensitze in der Latènezeit bis hin zu den Gründungen der mächtigen Oppida als den ersten Städten in Mitteleuropa wird die Entwicklung einer komplexen frühzeitlichen Gesellschaft beschrieben. Die Kelten besiedelten in ihrer Blütezeit große Teile von Österreich, Süddeutschland, der Schweiz, von Frankreich und Spanien. Von Fürstengräbern und eisenzeitlichen Metropolen „Bis heute umwehen die Kelten zahlreiche Geheimnisse und Mythen, sie sind rätselhaft, archaisch, soviel immerhin scheint klar“, schreibt Eva-Maria Schnurr. Da es keine schriftlichen Überlieferungen von den Kelten gibt, bleibt vieles wohl auf ewig im Dunkel der Geschichte. Die ersten schriftlichen Quellen über die Kelten stammen von den Griechen und Römern. Antike Autoren zeichnen ein Bild von unerschrockenen und kampfesmutigen Kriegern, die sich auch gerne als Söldner verdingten. Archäologische Ausgrabungen vor allem in Süddeutschland geben bedeutende Aufschlüsse über das keltische Leben. Die Heuneburg an der Donau war um 600 v. Chr. eine eisenzeitliche Metropole, in der das Handwerk blühte und in deren Umkreis bis zu 5000 Menschen lebten. Grabungen ergaben faszinierende Einblicke in Kleidung, Schmuck, Körperpflege, Ernährung, Landwirtschaft und Handwerk der Kelten. Ein anderer bedeutender keltischer Ort war der Fürstensitz am Glauberg in der Nähe von Frankfurt, wo ein reich ausgestattetes Punkgrab entdeckt wurde. Eine der bedeutendsten keltischen Städte Europas befand sich vor über 2000 Jahren in Manching bei Ingolstadt. Mythos und Wirklichkeit Wer waren die Kelten? Es war kein Volk mit einer fest umrissenen Kultur, sondern einzelne Stämme oder Clans, die in verschiedenen Gemeinschaften und Siedlungszentren lebten. Ihre Handelsrouten erstreckten sich fast über den ganzen Kontinent. Der Begriff „keltisch“ ist nur sprachwissenschaftlich genau zu definieren. In der Laténezeit begannen keltische Stämme, in ganz Europa auf der Suche nach neuem Siedlungsgebiet umherzuziehen. Etwa seit 500 v. Chr. wurden sie in Italien sesshaft. Andere Stämme brachen in Richtung Balkan und Schwarzes Meer auf. Und wie viel Keltisches hat sich auf den britischen Inseln erhalten? Kaum etwas lässt sich direkt auf die Kelten zurückführen, alles hat sich mit anderen Einflüssen vermischt, erklärt eine Expertin. Erst 500 v. Chr. kamen die Kelten auf die Inseln und ihre Kultur hatte dort ihre letzte Blütezeit im frühen Mittelalter. Auch ob es den sagenumwobenen König Artus gab, bleibt wissenschaftlich ungewiss. Einer der faszinierendsten Aspekte des Keltentums sind die Druiden. Aber wie vieles bei den Kelten bleibt auch die Religion rätselhaft. Die kultischen Handlungen beinhalteten wohl blutige Rituale, aber glaubten die Kelten an die Wiedergeburt? Es bleibt wissenschaftlich umstritten, genauso seit wann es Druiden gab und was sie genau lehrten. Facettenreiche Spurensuche Das Buch „Die Kelten“ gibt einen umfassenden Überblick über die wissenschaftlichen Erkenntnisse dieses europäischen „Volkes“. Es zeichnet ein buntes vielschichtiges Mosaikbild der Kelten, das wohl für immer unvollständig bleiben wird. Es zeigt aber viele faszinierende Facetten auf, die Kelten als Erbauer früher Städte, als versierte Händler und Handwerker, als wilde Krieger und als magische Druiden. Ein einheitliches Bild gibt es von ihnen nicht und wird es sicherlich auch nie geben. Mit dem Begriff „keltisch“ werden verschiedene Phänomene von der Vorzeit bis zur Gegenwart bezeichnet, wie der Keltologe Bernhard Maier treffend feststellt. Das Buch „Die Kelten“ erlaubt es, Forschern bei ihrer Arbeit quasi über die Schulter und sich ein interdisziplinäres Bild von unseren faszinierenden Vorfahren zu machen, die das Leben in Mitteleuropa in der Eisenzeit entscheidend prägten. Lesenswert. Ein facettenreiches Bild über die Geschichte und Kultur der Kelten basierend auf modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
  • Von: Michael Lehmann-Pape

    Die Kelten sind durchaus ein überaus noch lebendiges Volk. Allerdings natürlich nicht im realen Sinne, sondern als „Vorlagengeber“ für eine ganze Fülle von Sagen, Legenden, Fantasy Romanen und ebensolchen Filmen und TV-Serien. Denn nicht nur „Asterix und Obelix“ oder die gallischen Kriege der Historie nehmen sich des Themas an, sondern vielfach werden Magie, geheime Rituale, selbst Kleidung, Waffen und Lebensart in mannigfaltiger Weise „mythisch“ verarbeitet. „Bis heute umwehen die Kelten zahlreiche Geheimnisse und Mythen, sie sind rätselhaft, archaisch, soviel immerhin scheint klar“. Was aber sind die Fakten hinter all den Legenden und Mythen jenes Volkes, das zwischen 700 und 1000 v.C. seine Spuren hinterlassen hat? Als Herausgeberin versammelt Eva-Maria Schnurr eine vielfache „Spurensuche“ der eisenzeitlichen Kelten im Werk, mitsamt Beiträgen, die sich der Entstehung jener Sagen und Legenden widmen, die bis heute noch landläufig bekannt und benutzt werden. Wobei von Beginn an klargestellt wird, dass archäologisch die hinterlassenen Spuren interpretationsbedürftig bleiben und natürlich auch ein Standardwerk wie „Die gallischen Kriege“ von Julius Caesar zwar aus „erster Hand“ stammt, dennoch aber natürlich eine subjektive Sicht „auf die Kelten“ und nicht eine originäre Quelle „der Kelten“ darstellt. Wie überhaupt die erhaltenen römischen Quellen von der generellen „Angst vor Barbaren“ geprägt sind, das lange Zeit des Bild der Kelten prägt. Wenn aber davon berichtet wird, wie am hessischen Glauberg ein „Fürstensitz“ der Kelten ausgegraben werden konnte, dann wird die Spurensuche konkreter, Zunächst geographisch „zwischen Hallstatt und La Téne“ als Siedlungsraum der Kelten und dann, argumentativ nachvollziehbar, kann der Alltag mit Fürsten, Händlern und Bauern lebendig vor den Augen des Lesers entstehen. Die „Heuneburg“ an der Schwäbischen Alp als eine erste Bastion des Wohlstands, Salz und Eisen als Handelsgüter, Hierarchien und kulturelle Werte der Kelten können anhand der Bestattungskultur und weiterer archäologischer Funde zusammengesetzt werden. Das wiederum dann im dritten Hauptteil des Werkes in jene Gefilde führt, die bis heute Nahrung für Fantasien geben. Mistelzweige, Opferkult, Magie in tiefen Wäldern und die „Macht der Druiden“ mit ihren geheimnisvollen Ritualen kommen dabei ebenso zu Wort, wie Eva-Maria Schnurr selbst im Werk fundiert Auskunft gibt über das „Kriegerische“ der Kelten. Dass bis etwa 450 v.C. eben nicht Zentrum eines „Barbarenstammes“ war, wie die zierlichen Dolche in den Gräbern aufzeigen, die Zierde, nicht Kriegswaffen darstellen. So ist relativ genau datierbar, ab wann Schwerter Gräbern wieder beigelegt wurden oder in Heiligtümern vermehrt als „Opfergaben“ vorlagen. „Das kriegerische Element wurde im Lauf der Zeit immer wichtiger“. Und ebenso die Momente der Legendenbildung und Heldengesänge einer ungeordneten, persönlich dem Tod furchtlos gegenüberstehenden „Horde von Kelten“, die mit lautem Getöse einen zunächst erschreckenden Gegenpart zur „geordneten“ Welt Roms darstellte. Eine Ordnung, die sich gerade auch in den Formationen und ausgeklügelten Strategien der militärischen Seite Roms aufzeigte. Da prallten „Welten aufeinander“. Bis dahin, dass bei „schlechten Omen“ sofort jeder Kampf abgebrochen wurde, was für eine Armee wie die der Legionen Roms ebenso verwirrend wirkte, wie die Kampfart der Kelten an sich, die mit den andernorts ungewohnten „Langschwertern“ verheerenden Schaden anzurichten verstanden. Bis hin zu den bis heute lebendigen Sagen über „König Artus“ als Urbild vielfacher Fantasyromane und Fantasy-Zyklen. Der wohl eher kein Kelte war, hartnäckig aber dieser Welt zugeordnet wird. Bis hin zur Gegenwart in Irland, wo sich Spuren des keltischen bis heute erhalten haben. Eine informative Reise in die Fakten und deren mythisch-legendenbildender Wirkung bis in die Gegenwart hinein.
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