Die Wehenschreiberin von Maja Böhler

Maja Böhler Die Wehenschreiberin

Der Kreißsaal ist die größte Bühne der menschlichen Existenz, Tag für Tag bringt er Menschen im Ausnahmezustand zusammen. Die Hebamme und „Wehenschreiberin“ Maja Böhler ist immer an vorderster Front dabei. In ihrem Berufsalltag bekommt sie es mit Whatsapp schreibenden Gebärenden unter Presswehen und ambitionierten Vätern zu tun, die splitternackt zu ihrer Frau in die Wanne steigen. Sie erlebt irrwitzige Vornamensdiskussionen zwischen Eltern mit, die sich am Ende doch für Kevin entscheiden, und wird Zeugin vom ergreifendsten Lebensmoment von Paaren und Alleingebärenden. Neben den großen Gefühlen erzählt die Wehenschreiberin aber auch von den Tragödien, die sich vor ihren Augen abspielen, von Totgeburten, extremen Frühchen, Erschöpfung, Zeitmangel und Bürokratie. Ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen: emotional, dramatisch und komisch zugleich. Das Buch zur »Hebammenkolumne« aus dem SZ-Magazin, von zahlreichen Fans heiß und innig geliebt!

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: hereIam-Andrea

    „Der Kreißsaal ist die größte Bühne der menschlichen Existenz, Tag für Tag bringt er Menschen im Ausnahmezustand zusammen. Die Hebamme und „Wehenschreiberin“ Maja Böhler ist immer an vorderster Front dabei. In ihrem Berufsalltag bekommt sie es mit Whats app schreibenden Gebärenden unter Presswehen und ambitionierten Vätern zu tun, die splitternackt zu ihrer Frau in die Wanne steigen. Sie erlebt irrwitzige Vornamensdiskussionen zwischen Eltern mit, die sich am Ende doch für Kevin entscheiden, und wird Zeugin vom ergreifendsten Lebensmoment von Paaren und Alleingebärenden. Neben den großen Gefühlen erzählt die Wehenschreiberin aber auch von den Tragödien, die sich vor ihren Augen abspielen, von Totgeburten, extremen Frühchen, Erschöpfung, Zeitmangel und Bürokratie. Ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen: emotional, dramatisch und komisch zugleich. Das Buch zur »Hebammenkolumne« aus dem SZ-Magazin, von zahlreichen Fans heiß und innig geliebt! Als ich die Rezension bei Ines entdeckte, war meine Neugierde auf das Buch sofort geweckt. Denn zum einen kenne ich den Kreißsaal tatsächlich von beiden Seiten – einmal als Mutter und dann als Azubi in der Krankenpflege, wo ich auch die eine oder andere Entbindung begleiten durfte. Das ist lange her aber immer noch sehr präsent in meinen Gedanken, wenn ich an die Zeit zurückdenke. Zum anderen überlegt meine Tochter gerade, ob Hebamme nicht genau der richtige Beruf für sie sei. Da wäre ein solches Buch natürlich ein tolles Geschenk für den Einstieg. Und da mir noch ein bisschen Zeit bleibt, habe ich die Möglichkeit genutzt, die Geschichten von Maja Böhler zu lesen und mir meine Meinung darüber zu bilden, ob dieses Buch mit den verschiedenen Episoden aus dem Leben einer Hebamme den wirklich ein gelungenes Präsent für den Start in der Geburtshilfe darstellt. In 41 Kapiteln schreibt eine Hebamme, die in einem großen Krankenhaus irgendwo in Süddeutschland ihren Dienst tut, Geschichten auf, die sie so oder so ähnlich bei ihrer täglichen Arbeit im Kreißsaal und rund um die Entbindung erlebt hat. Vieles ist lustig, einiges traurig und manches lässt die Leserin nur den Kopf schütteln. Beim Lesen erfährt man, dass es gar nicht so schlecht ist, wenn eine Hebamme sich in verschiedenen Sprachen ausdrücken kann und dass man gelegentlich auch mit Gesten weiter kommt. Das nicht jeder Partner nach der Geburt eine Hilfe ist und das Thema Arbeitsteilung durchaus nicht immer gegeben ist. Die kurzen Kapitel waren für mich wunderbar zu lesen, auch wenn ich sonst nicht so ein Fan von Kurzgeschichten bin. Ich hatte stets das Gefühl, dass die Autorin authentisch von wirklichen Erlebnissen spricht, zumal ich so manches auch in meiner Arbeit im Krankenhaus in ähnlicher Form erlebt habe. Das brachte mir so manche Situation wieder in Erinnerung, was mir durchaus ein Lächeln auf das Gesicht zaubern konnte. Gerade diese Nähe zur Realität macht das Buch für mich noch doppelt lesenswert, denn ich war stets ganz bei der Autorin und Ihren Erlebnissen. So durfte ich beispielsweise die souveräne 13 Entbindung einer werdenden Mutter begleiten. Wer so oft im Kreißsaal war, der weiß, was ihn bzw. sie erwartet. Da ist eine Routine spürbar, die mich einst in Erstaunen versetzte. Da die Kapitel des Buchs alle für sich alleine stehen können, kann man als Leser auch einzelne Episoden überspringen. Dies würde ich gerade bei werdenden Müttern empfehlen. Denn nicht alles, was sich im Kreißsaal ereignet, ist schön und gerade in der Schwangerschaft muss frau sich nicht mit allem auseinandersetzten, was sich an traurigen Momenten bei einer Geburt ereignen kann. Mein Fazit: Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und konnte mich wunderbar in die Situationen hineinversetzten. Auch als Geschenk für werdende Geburtshelfer finde ich das Buch eine tolle Sache, denn die einzelnen Geschichten geben einen guten Querschnitt über die Tätigkeiten und Erlebnisse einer Hebamme. Da mich das Buch sehr gut unterhalten hat und ich finde, dass es für alle geeignet ist, die gerne mal einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte, gebe ich dem Buch 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.
  • Von: Ines

    Hätte sie nach dem Jurastudium doch lieber in die große Bürokarriere starten sollen? Nein, Hebamme Maja Böhler (Pseudonym) liebt ihren Job, fühlt sich dazu berufen und möchte keinen anderen ausüben, auch wenn das natürlich nicht immer leicht ist. Es begann mit einer Kolumne im SZ-Magazin und wurde am Ende ein Buch. Journalistin Annabel Dillig verfasst die Texte der Wehenschreiberin auf Basis von Interviews mit der Hebamme Maja Böhler. Schade finde ich dabei, dass Annabel Dillig im Buch nur am Rande und nicht mal auf dem Cover erwähnt wird, denn dass die Geschichten so berührend-unterhaltsam sind, liegt mit Sicherheit an ihrem Schreibstil. Natürlich könnte sie ohne den Input der Hebamme die Geschichten nicht schreiben, aber Fakten alleine geben keine gute Story ab. Auf 272 Seiten kannst Du die Hebamme in Kurzgeschichten begleiten, die alle aus ihrem realen Leben stammen. Welcher Kindername kommt dabei heraus, wenn Eltern nach der Geburt 29 Tage brauchen, um sich zu entscheiden? Wie erträgt man körperlichen und seelischen Schmerz leichter und wann hilft gar nichts mehr außer einer Decke über dem Kopf und Schlaf? Von Verständigungsproblemen, Frühgeburten, Tabus, Intimfrisuren und Tattoos, Aberglauben bis zur Elterntypologie nimmt die Wehenschreiberin die Leser mit den Kreißsaal. Der Kreißsaal ist ein Raum, den ich noch nie betreten habe und vermutlich auch nicht mehr betreten werde. Dennoch finde ich die Geschichten spannend, weil mir viele Frauen von ihren Erlebnissen an diesem Ort erzählt haben und es einfach menschlich interessante Geschichten sind. Ich habe beim Lesen gegrinst, laut gelacht und ein paar Tränen vergossen - vor Rührung und Traurigkeit. Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Goldmann Verlag aus der Random House Verlagsgruppe zur Verfügung gestellt. Wenn Du gerne Kolumnen liest und Lust auf menschliche Geschichten hast, empfehle ich es Dir gerne. Bei unerfülltem Kinderwunsch oder nicht aufgearbeiteten traumatischen Erlebnissen im Kreißsaal lass lieber die Finger davon. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen, man könnte es aber auch kolumnenweise langsam lesen - wenn man nicht so neugierig wäre, was die Wehenschreiberin als nächstes erlebt!
  • Von: Amber144

    Das Cover ist eher schlicht gehalten und sehr gut gewählt. Es zeigt eine fürsorgliche Hebamme bei einer Familie. Ich bin selbst vor einiger Zeit Mutter geworden und musste im Kreißsaal einiges erleben. Gerade auch deswegen war ich sehr neugierig auf das Buch. Die Kolumne der Autorin kenne ich nicht. Deswegen waren für mich auch alle Geschichten neu. Man erfährt in den Geschichten auch immer wieder etwas über die Autorin, was mich sehr gefreut hat. Die Geschichten beinhalten alles. Ich saß kopfschüttelnd vor dem Buch, mit Tränen in den Augen und lachend. Gerade die Geschichten, die ich ähnlich selbst erleben musste, haben mich zu Tränen gerührt und gezeigt, dass so viele Dinge mittlerweile Alltag in den Kliniken sind, die nicht schön sind. Weder für die Hebammen, noch für die Frauen, die entbinden. Wir leben in einem reichen Land und die Hebammen werden immer weniger. Es werden immer mehr Kinder geboren und niemand probiert das Personal entsprechend aufzustocken. Irgendwann wird es so nicht weiter gehen. Eine Hebamme kann nicht gleichzeitig 4 Geburten oder mehr betreuen. Wo soll dies nur enden? Die Ehrlichkeit der Autorin ist genau das, was die Geschichten zu etwas besonderen macht und ich verstehe, warum die Kolumne so beliebt ist. Mich hat das Buch von der ersten Seite an begeistert und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Für mich eines meiner bisherigen Jahreshighlights. Ich vergebe 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für dieses wichtige Buch.
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