Don´t worry be Mami
Jeder kennt (hoffentlich!) diese Art von Büchern, die man sich ja eigentlich gar nicht kaufen wollte, die so gar nicht auf dem Radar waren, deren Cover eigentlich nicht ins Auge fiel und mit denen man dann wirklich schöne, lustige, vergnügliche Stunden verbringen kann. Hier ist wieder mal so ein Exemplar:
Die Anwältin und Autorin Sandra Ruge legt hier einen wirklich höchst vergnüglichen, leichten und unterhaltsamen – ich würde wirklich sagen – Roman vor, der eigentlich ein Sachbuch oder Ratgeber sein will. Sie schreibt als Mutter, der im Arbeitsleben als solche immer wieder wirklich Ungeheuerliches passierte: Chefs, die am ersten Tag nach der Elternzeit kündigten (Wissenswerte Zusatzinfo: Das ist legal. Während der Elternzeit gilt allerdings laut Buch Kündigungsschutz), eine Chefin, die es mit geregelten Arbeitszeiten nicht so genau nahm (und die Autorin und Ich-Erzählerin zu abenteuerlichen Kinderbetreuungssituationen trieb), Debatten um die berüchtigten „Kinderkranktage“ (wer darf wann wie viele? Und was, wenn der Partner selbständig ist?), ein Arbeitsklima, bei dem sie als Schwangere das staubige Aktenarchiv als einzigen Ort im ganzen Bürokomplex sieht, heimlich ihrer Schwangeren-Essgelüste (Kirschen im Glas) zu frönen (aus Sorge, bei der bevorstehenden Beförderung als bald Zweifachmama leer auszugehen). Dann gibt es noch diesen wirklich lustigen Schwangeren-Yoga Kurs, der mehr als Meet an Greet fungiert: Heulende, verzweifelte Jung-Mami trifft im Schwangeren-Yoga eine Anwältin, die trotz Vollzeitjob und kleinem Kind noch Zeit und Lust auf einen spontanen (!!!) Kneipenabend hat, bei dem dann die Sorgerechtsprobleme besprochen und aus dem Weg geräumt werden. Dann das Hebammendebakel: Wer hat ein Recht auf Hebammenbetreuung, wie lange und was tun, wenn sich keine Fee (also eine Hebamme) finden lässt.
Als Bonus gibt es zum Buch einen Blog, den die Autorin ziemlich aktuell hält und der kein bisschen weniger amüsant und zugleich hilfreich ist, eine Linksammlung, eine Checkliste für Eltern am Ende des Buches, eine Übersicht über Gesetzte samt Abkürzungen, Mustertexte und eine Anleitung zur Optimierung von Elterngeld
Das ist eines dieser Bücher, die wunderbar auf der Gartenbank mit einem guten Glas …. und Keksen funktionieren. Man kann mal ein paar Seiten/Kapitel lesen, legt es weg und liest irgendwann später weiter. Ganz unkompliziert. Die Autorin schreibt herrlich leicht und ungezwungen, fasst als würde man sich mit ihr unterhalten. Zu all den Anekdoten gibt sie im Fließtext rechtliche Informationen (Fristen zum Elterngeld, Beschäftigungsverbot, Kindergeschäftsfähigkeit, Sorgerecht, Unterhaltsrecht, Anspruch auf Freistellung, etc.). Wesentliches wird immer am Ende des Kapitels zusammengefasst und in einem grau unterlegten Kasten präsentiert.
Fazit:
Das Buch hat viele Adressaten: Alle, bei denen Kleinkinder, Schwangerschaft, Unterhaltsrecht, etc. dran ist und alle, die auf der Suche nach unkompliziertem, unterhaltsamem Lesestoff sind, einem Buch also, dass man mitten drin beginnen oder auch mal 14 Tage liegen lassen kann, ohne den Anschluss zu verlieren.
Don´t worry be Mami von Sandra Ruge erschien im März 2017 im Blanvalet Verlag.
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