Wildnis von Jan Haft

Jan Haft Wildnis

Was bedeutet eigentlich Wildnis? Der preisgekrönte Naturfilmer Jan Haft über einen Sehnsuchtsort für Naturliebhaber und ein wichtiges Konzept des Naturschutzes

Ein unberührter Wald voller alter, majestätischer, auch umgestürzter Bäume, eine Landschaft ohne Spuren von Zivilisation – so stellen wir uns Wildnis vor. Aber stimmt das Bild? Erhalten wir eine intakte, artenreiche Wildnis, wenn wir die Natur sich selbst überlassen? In nicht mehr bewirtschafteten Wäldern etwa lebt heute trotzdem nur ein Bruchteil der heimischen Tiere, Pflanzen und Pilze. Warum ist das so? Der Biologe und vielfach ausgezeichnete Naturfilmer Jan Haft hinterfragt in seinem neuen Buch unser Verständnis von Wildnis und entwirft einen neuen Wildnisbegriff. Am Ende steht die Botschaft, dass eine lebenswerte und klimafreundliche Landschaft mit großer Artenvielfalt einfach zu haben wäre, wenn wir es wollten: Wir brauchen wieder große Pflanzenfresser wie Pferde, Kühe und Wasserbüffel auf »wilden Weiden«.

Nominiert von »Bild der Wissenschaft« für das Wissensbuch des Jahres 2023

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Jule

    Dieses Buch kommt erstmal klein daher, aber auf den etwa 140 Seiten findet sich soviel Wissen (leicht verständlich) und viele Impulse zum Nachdenken. Dabei lässt es sich flüssig lesen und wirkt nicht einmal langweilig oder nachlassend.
  • Von: Annett Taube

    Ja was ist sie denn nun, DIE Wildnis? Unser erster Gedanke: unberührte, weitläufige, dichte Wälder voll von überbordendem Leben. Nein. Nein? Vieles was sich bei uns mit dem Begriff "Wildnis" quasi kollektiv in's Hirn brannte, stellt Autor Jan Haft in Frage. Doch dabei belässt er es nicht, sondern liefert nachvollziehbare Argumente, sowie auch praktizierbare Lösungen. Vielleicht ist es noch nicht zu spät und es kann gestoppt werden das Insektensterben, welches mittlerweile schon apokalyptische Ausmaße erreicht. Dazu müssen aber so viele Menschen, radikal umdenken. Viel Zeit bleibt dazu nicht mehr. Denn, in einer totgegifteten, aufgeheizten Umwelt, ausschließlich bestückt mit Monokulturen, können auch wir nicht lange existieren. Wie bei allen Arbeiten von Jan Haft, seien es seine Bücher oder auch die von ihm und seinem Team gedrehten fantastischen Filme, lernte ich beim Lesen dieses Buches wieder viel und konnte staunen. Darum, unbedingte Leseempfehlung für alle die sich für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz interessieren.
  • Von: Martin S

    WILDNIS unterscheidet sich von seinen früheren Büchern, es ist kein „Begleitbuch“ zu einem Film oder einer Serie, es kommt ohne Bilder aus, es ist schlicht Jan Hafts Sicht auf den Begriff „Wildnis“ und was er in der Moderne bedeuten kann (und muss). Und dadurch schafft er ein sehr ambitioniertes Werk, das zum Nachdenken anregt. In seiner Rolle als offizieller Botschafter der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen zeigt Jan Haft was Wildnis heute bedeutet, sowohl für Mensch als auch für Flora und Fauna. Er beschreibt Wildnis als Hotspot der Artenvielfalt und gibt einige Beispiele für Beweidungsprojekte, die konträr zur normalen Viehbeweidung der Natur nützen, und nicht dem Menschen (jedenfalls nicht direkt). Die Döberitzer Heide bei Berlin, das Alperstedter Ried in Mittel-Thüringen … das sind nur einige Beispiele. Und da Wildnis wie man sie sich vorstellt nur noch an wenigen Stellen (und das sind wirklich wenige, vor allem wenn man vor der eigenen Haustür sucht) vorhanden ist, muss man auf die von Menschen geschaffene Wildnis zurückgreifen. Jan Haft versucht in seinem Essay den Leser zum Umdenken zu animieren, die Natur und die „Wildnis“ mit anderen (neuen) Augen zu sehen, verklärt dabei aber nichts, sondern blickt kritisch auf das was der Mensch versucht zu schaffen oder (teilwiese aus veralteten Gründen) zu erhalten versucht. Leicht verständlich mischt er eigene Beobachtungen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und bleibt dabei leicht verständlich, so wie man es von ihm kennt. Ein Buch, das durch Worte punktet und dabei sowohl zum Nachdenken aber auch zum Entdecken animiert.
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