Das Geheimnis meines Turbans von Nadia Ghulam, Agnès Rotger

Nadia Ghulam, Agnès Rotger Das Geheimnis meines Turbans

Als Junge verkleidet unter den Taliban

Unter dem dunklen Turban leitet ein Junge mit vom Bombenangriff vernarbten Gesicht das Morgengebet in der Moschee an. Jeder respektiert ihn und hört zu, obwohl seine Stimme schwach ist und sein Körper klein und zierlich. Er ist ein guter Moslem, aber was seine Freunde und Nachbarn nicht wissen: Unter dem Turban steckt gar kein Junge, sondern ein Mädchen, das bei jedem Kontakt mit den Taliban innerlich zittert vor Angst, ihr Geheimnis könnte entdeckt werden.

Das Buch erzählt die wahre Geschichte von Nadia Ghulam, einem Mädchen, das im Afghanistankrieg schwer verletzt wurde und sich schließlich unter den Taliban zehn Jahre lang als Junge ausgab, um arbeiten und die Familie ernähren zu können.

Ein beeindruckendes Plädoyer gegen die Unterdrückung von Frauen und Mädchen

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Mehtap

    Nadia ein Mädchen, dass in Afghanistan aufwächst und der Bombenhagel zu ihrem Alltag gehört, merkt sehr früh wie schwer es ist als Mädchen durch den Alltag zu kommen. Deswegen beschliesst sie sehr früh als Kind sich als Junge zu kleiden. Mit Erfolg. Von nun an soll sie Zelmai (der Name ihres verstorbenen Bruders) sein & knüpft nicht nur Freundschaften, sondern findet auch Jobs um ihre Eltern finanziell zu unterstützen, die im ärmsten Viertel von Kabul leben. In dieser Autobiografie nimmt sie uns mit durch ihr Doppelleben und wie sie trotz der Umstände des Lebens einen Wissensdurst entwickelt, dieser ihr am Ende ein Leben in London beschert. Ein spannendes Buch.
  • Von: booq_cafe

    Die Biografie von und über das Leben der Afghanin Nadja Ghulam, aufgeschrieben von Agnès Rotger, berührt tief. Es kommen mehrere Faktoren zusammen, die jede für sich genommen eine lesenswerte Biografie wert sein könnten. Einerseits erfährt man Einiges über eine durch den afghanischen Bürgerkrieg gezeichnete und zerrissene Familie, die zahlreiche Schicksalsschläge zu ertragen hat, von denen wir uns in der kriegsfreien westlichen Welt keine wirklichen Vorstellungen machen können. Andererseits geht es um das besondere Schicksal einer Person, die durch den Krieg ganz besonders gezeichnet ist und am Rande des Aussätzigen behandelt wird. Und schließlich ist diese Person ein Mädchen, welches trotz aller Widrigkeiten allein die gesamte, in Armut verfallene Familie ernähren und sich dazu für alle Welt in einen Jungen verwandeln muss, denn als Mädchen wäre sowas unter den Taliban nicht möglich gewesen. Indem man als Leser durch das Leben von Nadja aus der Ich-Perspektive geführt wird, scheint man hautnah dabei zu sein. Nadjas Lebenswille, der dabei zum Ausdruck kommt, ist höchst beindruckend und erscheint fast übermenschlich. Man kann kaum glauben, dass ein Mensch das alles schaffen und ertragen kann. Das Ganze wird in relativ einfachen, leicht verständlichen Worten und unkomplizierten Sätzen erzählt, was der Sache angemessen ist. Das Buch lebt von den zahllosen, aus europäischer Sicht ungewöhnlichen Lebensumständen und Erlebnissen. Diese Erlebnisse werden in kurzen Episoden entsprechend kurzweilig erzählt. Die Spannung bleibt allein dadurch erhalten, dass Nadjas Leben ständig Veränderungen unterworfen ist, und man als Leser unbedingt wissen will, wie es weitergeht, auch wegen des Doppellebens des als Junge verkleideten Mädchen. Der aufmerksame Leser bekommt dabei wie nebenbei Einiges von der afghanischen Lebensweise mit. Am Ende des Buchs kann man sich das Leben in Afghanistan unter der Talibanherrschaft und die Schwierigkeiten und Diskriminierungen von Frauen in einer solchen Gesellschaft deutlich klarer vorstellen.# Besonders nachdenklich machen die Passagen, in denen sich Nadja erniedrigt fühlt, wenn sie wegen ihrer Entstellungen bedauert wird, anstatt zu sehen und anzuerkennen, dass sie es schafft für sich (und ihre Familie) ganz alleine zu sorgen. Auch das öffnet einem die Augen, denn es erinnert daran, Behinderte auch in „dieser Welt“ nicht zu bemitleiden sondern ihnen normal zu begegnen. Besonders freut man sich zu sehen, dass Nadja trotz allem viele gute Freunde findet, Jungen natürlich, denn sie gibt sich ja als Junge aus. Geboren 1985 war die Autorin bei der Veröffentlichung der spanischsprachigen Erstausgabe im Jahre 2010 erst 25 Jahre alt. Entsprechend früh endet daher die Biografie und lässt Fragen offen, die in den meisten Büchern im Nachspann beantwortet werden, um die Neugier des Lesers zu stillen. Hier aber liegen die Antworten in der Zukunft, so dass man das Buch etwas unbefriedigt schließt. Das regt zum weiteren Denken an.
  • Von: Deblioteca

    Sicherlich eine Lebensgeschichte die einen Sprachlos macht. Eine ferne Welt, eine Kultur und Lebensart die so anders ist als hier in Europa. Zu lesen, was Nadia alles durchgemacht hat, hat mich mehrmals erschüttert. Ich weiss auch nicht, wie ich es rezensieren soll, es ist einfach nur hart und brutal was die Menschen in Afghanistan erleben. Zu wissen, dass es aktuell wieder so ist, wie im zur Kindheit Nadia's ist niederschmetternd. Ich kannte mich bisher mit deren Lebenssituation nicht aus, aber ich kann dieses Buch jedem nur nahelegen, lest es und erfahrt, was in diesem Teil der Erde geschieht. Nadia erzählt ihre Geschichte schonungslos ehrlich, ungefiltert und es es geht einem sehr sehr nahe. Eine Lebensgeschichte, welche ich in dieser Form nicht erwartet habe und welches meine Sicht auf das Land Afghanistan dauerhaft verändert hat. Ich hoffe nur, dass die gemeinnützigen Organisationen nicht aufhören, in diesem Land aktiv zu helfen
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