Gestaltung:
Das Cover ist angelehnt an die Gestaltung der deutschen Cover der "Elfenkrone"-Trilogie und wieder recht minimalistisch gehalten. Wie beim ersten Band haben wir hier ein weißes Cover mit einem symbolischen Gegenstand. Was bei den letzten Bänden die Krone war, ist hier ein goldener Käfig, den die Liebhaber der Reihe sicherlich schon einordnen können. Ich finde es super, dass der Verlag seinem Design hier trotz des großen zeitlichen Abstands treu geblieben ist und wir das Buch guten Gewissens zu den anderen ins Regal stellen können. Ich habe ein Exemplar der ersten Auflage ergattert, sodass ich mich auch über einen tollen farbigen Buchschnitt mit Ästen und einem Vögelchen freuen konnte. Den habe ich während des Lesens immer wieder bestaunt, ein schönes Detail.
Darum geht's:
!!!Kann SPOILER zu der "Elfenkrone"-Trilogie beinhalten!!!
Wir begleiten hier Judes Stiefbruder Oak, der inzwischen 17 Jahre alt und somit fast erwachsen geworden ist. Als Erbe des Throns hatte er keine einfache Kindheit gehabt, nicht nur ein Attentat wurde auf ihn verübt. Erzählt wird uns die Geschichte jedoch aus der Sicht von Suren, die als Tochter des Hofes der Zähne durch Oaks Hilfe freikommen konnte und danach in die Menschenwelt geflohen ist. Als die beiden nach langer Zeit wieder aufeinandertreffen und gemeinsam eine Mission erfüllen müssen, flammen nicht nur alte Erinnerungen wieder auf...
Idee/ Umsetzung:
Ich habe Holly Blacks Schreibstil bereits auf den ersten Seiten wiedererkannt, dachte aber auch "Ja, das ist sie, nur etwas reifer". Ich genieße an den Büchern der Elfenwelt besonders die Beschreibungen des Worldbuildings, seien es fantastische Kreaturen, Orte oder Flora und Fauna. Diese sind Holly Black besonders zu Beginn sehr gelungen, es entstand eine märchenhafte und bildhafte Atmosphäre voller Zauber, aber auch Bedrohlichkeit. Das schafft die Autorin durch einige besonders schöne Metaphern oder Wortmalereien. Ansonsten ist der Schreibstil sehr einfach zu lesen, ist zuverlässig spannend und interessant. Besonders für Leser ihrer anderen Bücher kann es sich ein bisschen anfühlen wie zurück ins Elfenreich zu kommen.
Ich habe mich sehr auf Oaks Geschichte gefreut und bin froh, dass sich die Autorin für diese Spin-Off in der Zukunft entschieden hat. Oak war bereits fester Bestandteil der "Elfenkrone"-Bücher, und es war gleichermaßen faszinierend wie verwirrend, ihn nun als fast erwachsenen Mann mit großer Persönlichkeit und Ecken und Kanten zu erleben. Suren wurde in "Elfenthron" eingeführt und bekam zunächst eine kleine Rolle in der Hauptreihe. Auch dort war sie mir bereits sympathisch und ich habe mich darauf gefreut, mehr über sie zu erfahren.
Handlung:
Surens Geschichte beginnt ein kleines bisschen wie Judes, wodurch ich mich daran zurückerinnert habe, wie ich das erste Mal in diese Welt eingetaucht bin - Magie pur! Auch sie verliert auf eine gewisse Art und Weise ihre Familie und muss sich danach allein durchschlagen. Doch so richtig lässt sie ihre Vergangenheit in der Elfenwelt nicht los, denn Lady Nore sucht nach ihr und es scheint, als sei ihre Zeit dort noch nicht vorbei. Oak verfolgt seine eigene Mission, erlaubt Suren allerdings mitzukommen und gemeinsam mit einigen Wegbegleitern machen sie sich auf eine Reise quer durchs Elfenreich mit verschiedenen Stationen.
Generell muss ich sagen, dass ich nicht so gerne solche Reisen lese, bei denen es mehrere Stationen gibt und die Helden der Geschichte verschiedene Aufgaben erfüllen müssen, bis sie an ihrem eigentlichen Ziel ankommen. Doch bei Holly Black lasse ich mich gerne darauf ein, und ich kann sagen, dass ihr die Umsetzung recht gut gelungen ist. Kleinere Längen gab es für mich auch hier, aber durch unerwartete Wendepunkte und actiongeladene Szenen schafft die Autorin es immer wieder, mich bei Laune zu halten. Das Erzähltempo würde ich als mittelgradig bezeichnen, doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr spitzt sich auch die Situation unserer Reisenden zu.
Charaktere:
Das Wiedersehen mit den Figuren war ganz großes Kino. Ich fand es so spannend zu lesen, wie sich Oak in all den Jahren entwickelt hat, was er für ein Mann geworden ist, und was heute seine Werte und Ziele sind. Ich hätte mir besonders zu Anfang und im Mittelteil noch mehr Informationen zu Jude, Cardan usw. gewünscht, aber das ist nun mal nicht mehr ihre Geschichte. Es gibt ein Wiedersehen oder -hören mit der ein oder anderen Figur, aber im Grunde konzentriert sich der Plot auf Oak und Suren. Dass die Geschichte aus Surens Sicht geschildert wird, ist ein großer Pluspunkt für mich, da wir so wieder eine starke, moralisch graue Heldin haben, über die wir viel erfahren. Suren hat teilweise einige Charakterzüge wie Jude, ich hätte mir noch etwas mehr Individualität gewünscht. Nichtsdestotrotz ist sie eine tolle Frau, ihre Lebensgeschichte hat mir fast das Herz gebrochen und ihre Entwicklung ist toll mit anzusehen. Oak können wir über weite Strecken der Geschichte nicht zu 100% greifen, da Suren ihm misstraut: ist sie Verbündete oder Opfer? Das macht die Entwicklung zwischen den beiden und auch das allmähliche Knistern zwischen ihnen so spannend. Ein paar Mal springen wir zurück in die Vergangenheit und sehen, wie die beiden in der Kindheit aufeinandertrafen und sich eine zarte Bande knüpfte. Die Nebenfiguren sind teilweise auch sehr interessant, sei es ihre Herkunft, welche Wesen sie sind, oder was ihren Charakter ausmacht. Einigen begegnen wir nur kurz, weshalb diese dann eher blass bleiben, aber beispielsweise zu den Wegbegleitern, wie Oaks Wache Tiernan oder dem Gefangenen Hyacinth, können wir auch eine Bindung aufbauen. So möchte ich die Figurenkonstellation und besonders die Entwicklung unserer Protagonistin Suren hervorheben, die das Leseerlebnis sehr bereichert hat.
Ende:
Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und die Autorin hat den ein oder anderen tollen Wendepunkt eingebaut, ohne dass ich vorher etwas davon geahnt hätte. Die Geschichte endet zudem mit einem ziemlich bösen Cliffhanger, sodass ich den zweiten Band der Dilogie jetzt schon herbeisehne. Hoffentlich schreibt die Autorin schon daran.
Fazit:
Ich danke Holly Black sehr, dass sie uns noch einmal mit ins Elfenreich nimmt und Oak seine eigene Geschichte bekommt. Vom Schreibstil her hat die Autorin für mich hier einen großen Sprung gemacht, sodass ich die malerischen Beschreibungen genossen habe und es sich wie ein zauberhaftes, modernes Märchen liest. Über ein paar Längen im Mittelteil kann ich nach dem grandiosen Endspurt hinwegsehen, sodass ich allen Fans der "Elfenkrone"-Reihe dieses Spin-Off sehr ans Herz legen möchte.
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