Letters of Art: Künstlerbriefe von Michelangelo bis Frida Kahlo von Michael Bird

Michael Bird Letters of Art: Künstlerbriefe von Michelangelo bis Frida Kahlo

Einzigartige Auswahl von 100 Briefen großer Künstlerpersönlichkeiten

Ein Buch wie eine Schatztruhe – hundert ausgewählte Briefe, die von und an großartige Künstlerinnen und Künstler verfasst wurden und einen einzigartigen Einblick bieten in das Leben so faszinierender Persönlichkeiten wie Leonardo da Vinci, Edouard Manet, Andy Warhol oder Salvador Dalí. Niedergeschriebene Gedanken zu Liebe, Glück, Kreativität, Alltag, Reisen, Arbeit, Geld oder Politik rücken Sender und Empfänger in eine geradezu intime Nähe, geben Aufschluss über intensive Zusammenarbeit, gegenseitige Wertschätzung und künstlerische Prozesse.

Ob Genesungswünsche Pablo Picassos an Jean Cocteau, Kompositionsskizzen und Überlegungen zur Farbwahl, die Vincent van Gogh mit dem Malerkollegen Paul Gauguin teilt oder das besorgte Nachfragen Frida Kahlos zum gesundheitlichen Zustand der Freundin Georgia O’Keeffe: selten waren uns diese großen Künstler näher. Abgerundet wird die Sammlung durch wiedergegebene Originalbriefe, zum Teil mit Zeichnungen versehen, oder illustrierende Abbildungen zu Künstler und Werk. Eine Hommage an das Briefeschreiben – eine Kunst, die in unserer heutigen Zeit zunehmend zu schwinden scheint.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: buecher-fanwolf

    Vielen Dank vorab beim bloggerportal und dem Prestel Verlag für dieses wundervolle Rezensionsexemplar. Rezension: Bereits das Buchcover schmückt ein bedeutender Brief vom 17. Oktober 1888: Vincent van Gogh schickt ihn an Paul Gauguin, der bald zu ihm in das Gelbe Haus nach Arles ziehen soll. Er erklärt am Beispiel seiner Zeichnung Vincents Schlafzimmer wie er durch die Farbgebung bestimmte Empfindungen hervorrufen möchte. So sollen die »Wände hell violett, […] die Stühle und das Bett chromgelb« werden, denn er wollte »mit all diesen unterschiedlichen Tönen das Gefühl vollkommener Ruhe ausdrücken«. Michael Bird hat all die unterschiedlichen Briefe in acht Kategorien wie z.B. „Reisen“, „Liebe“ oder „Berufliche Angelegenheiten“ unterteilt. So erfährt man nicht nur von Geschäften und Geldsorgen, sondern auch von den Problemen, mit denen Künstlerinnen in dem von Männern dominierten Gewerbe kämpfen mussten. Jeder Brief ist einzigartig, einige sind unterhaltsam, andere zutiefst bewegend und viele sind echte Kunstwerke. Doch eins haben sie alle gemeinsam: Sie wecken die Sehnsucht nach einer Korrespondenz, die über Emails, WhatsApp-Nachrichten und Twitter-Kommentare hinausgeht. Plötzlich taucht man ein in Epochen, in denen Menschen Zeit hatten und weder getrieben noch ständig abgelenkt waren. „Vielleicht wird die „Brieftherapie“ zum Standard einer Digital-Detox-Kur“, sagt der Autor, und diese Idee ist genial. Denn als ich „Letters of Art“ in den Händen hielt, spürte ich sofort eine Entschleunigung und die Welt schien ein kleines bisschen stillzustehen, als ich dieses Prachtwerk aufschlug. Fazit: Das Buch ist eine Hommage an das Briefeschreiben. Michael Bird ist eine interessante Auswahl gelungen, die er fachkundig kommentiert. Von Leonardo da Vinci bis hin zu Andy Warhol. Und vielleicht greifen manche Leser*innen danach wieder einmal inspiriert zu Stift und Papier…ich auf alle Fälle.
  • Von: YukBook

    Im Zeitalter von WhatsApp und Twitter sind sie ziemlich in Vergessenheit geraten: hand- oder maschinengeschriebene Briefe. Knapp hundert dieser raren Exemplare kann man sich in diesem Band von Michael Bird zu Gemüte führen. Sie stammen allesamt von Künstlern und wurden zwischen dem 15. und 20. Jahrhundert verfasst. Der Originalbrief wird jeweils auf der linken Seite als Reproduktion gezeigt und auf der gegenüberliegenden Seite durch einen Kommentar zeitlich eingeordnet und erläutert. Besonders für die Transkription kann man sehr dankbar sein, da so manche Handschrift kaum zu entziffern ist. Es ist erstaunlich, wieviel Themen ein kurzer Brief anreißen kann, wie das Beispiel von Dalí zeigt. Im September 1939 lud der Maler seinen Freund Paul Éluard und dessen Frau in eine gemietete Villa in Arcachon ein. In den wenigen Zeilen erfahren wir, dass er die Küstenstadt im Südwesten Frankreichs nach Ausbuch des Krieges nicht nur für den idealen Zufluchtsort hielt, sondern auch wegen der köstlichen Austern schätzte und es kaum abwarten konnte, sich mit Éluard fachlich auszutauschen. Andere Briefe verraten Hintergründe über das künstlerische Schaffen des Verfassers, zum Beispiel über die Entstehungsgeschichte der Peter Rabbit Bilderbuchserie von Beatrix Potter oder der Serie "Nine Discourses on Commodus" von Cy Twombly. Der Briefwechsel zwischen Pablo Picasso und Jean Cocteau macht Lust, mehr über ihre gemeinsame Theatergeschichte und die Ballets Russes zu erfahren. Die Tonalität der Briefe ist so unterschiedlich wie die Themen, um die es in den Briefen geht: Finanzielle Nöte, Kollegialität und Rivalität, Freundschaft und Liebe. Die Inhalte reichen von eher belanglosen Beschreibungen körperlichen Befindens über existenzielle Krisen und Liebeserklärungen bis hin zum feministischen Manifest. Studiert man die Handschrift und die Art des gewählten Papiers genauer, fühlt man sich dem Künstler sehr nahe und hat fast das Gefühl, in seine Privatsphäre einzudringen. Besonders gefallen haben mir die Skizzen und hübschen Illustrationen, die manche Briefe zieren. Das Konzept dieses Buches finde ich sehr originell, doch ganz einfach war die Lektüre nicht. Zum einen ist der Text in sehr kleiner Schrift gedruckt, zum anderen fiel es mir schwer, immer wieder in eine andere Epoche, ein anderes Genre und Setting hineinzufinden und von einer Momentaufnahme zur nächsten zu wechseln. Statt es chronologisch zu lesen wie ich es getan habe, empfiehlt sich wohl eher, nach Lust und Laune darin zu schmökern und sich genügend Zeit für die Lektüre zu nehmen.