Bis ans Ende der Geschichte von Jodi Picoult

Jodi Picoult Bis ans Ende der Geschichte

Sage Singer ist eine junge, leidenschaftliche Bäckerin. Als sie den allseits beliebten pensionierten Lehrer Josef Weber kennenlernt, entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Doch als Josef ihr eines Tages ein lange vergrabenes, schreckliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem Dilemma. Denn wo verläuft die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Anni Silber

    Meine Meinung: Ich glaube es ist mir noch nie so schwer gefallen über ein Buch zu reden. Andererseits muss ich es einfach tun. Meine Geschichte mit „Bis ans Ende der Geschichte“ ist wirklich wahnsinnig kompliziert. Aber beginnen wir doch erstmal von vorne. Am Anfang. Ich habe bereits im Jahr 2018 ein Buch der Autorin Jodi Picoult gelesen dass mich wirklich absolut begeistert hat. „Auf den Spuren meiner Mutter“ gehörte im Jahr 2018 sogar zu meinen absoluten Highlights. Und aus dieser Begeisterung heraus wollte ich es wagen ein weiteres Buch von ihr zu lesen. Gesagt, getan. „Bis ans Ende der Geschichte“ stach mir sofort ins Auge. Der Klappentext verriet zwar nicht viel, hörte sich aber vielversprechend an und so viel der Entschluss dieses Buch zu lesen. Ohne zu wissen was auf mich zukommen wurde begann ich also das Buch zu lesen und hatte anfangs wirklich keinerlei Schwierigkeiten. Es war wirklich nett. Ich hatte wieder den tollen Schreibstil von Jodi Picoult den ich in ihrem vorherigen Buch auch bereits sehr genossen habe, die Charaktere und die Geschichte begannen recht traurig, aber es war alles im Rahmen. Das war jedoch der erste Teil! Im ersten und noch sehr ruhigen Teil des Buches lernt man die Charaktere kennen, die Geschichte entwickelt sich langsam weiter bis ich das eigentliche Thema dieses Buches nach und nach mehr verstand. Bei dem angekündigten Gefallen der bereits im Klappentext zu finden war, blieb mir die Spucke weg. Eine solche Entwicklung der Geschichte hätte ich nicht für möglich gehalten. Die Geschichte wurde immer ernster und auch düsterer. Und bevor man sich versieht findet man sich zu der Zeit der Judenverfolgung wieder. Eine unglaublich krasse Wendung! Im zweiten Teil des Buches wurde die Geschichte immer, immer schlimmer. Inzwischen verfolgt der Leser die Perspektive einer jungen Judin und was sie alles durchmachen musste. Allein bei der Vorstellung läuft es mir noch heute Eiskalt den Rücken runter. Ich möchte dieses Buch wirklich nicht schlecht reden, doch ich weiß nicht ob ich dieses Buch auch noch gelesen hätte wenn ich gewusst hätte was mich hier erwartet. Man darf die Ereignisse in diesem Buch natürlich nicht unter den Tisch kehren, denn man muss bedenken dass alle diese Vorfälle wirklich passiert sind, jedoch war dieses Buch wahnsinnig intensiv. Man hatte alles genau vor Augen und genau das war es was mich teilweise daran hinderte dieses Buch zu lesen. Zwar habe ich es nach ein paar Wochen beendet, aber mehr als ein paar Seiten konnte ich am Stück nicht lesen. Fazit: Wer das Buch „bis ans Ende der Geschichte“ lesen möchte, sollte sich auf jedenfall über die Geschichte im Vorhinein erkundigen. Wenn der Leser andere Vorstellungen hat was dieses Buchbetrifft, ist er am Ende schockiert oder enttäuscht. Für jeden Leser der sich für die Zeit der Judenverfolgung interessiert ist dieses Buch wirklich ein Gaumenschmaus. Der Schreibstil der Autorin lässt sich wie immer sehr schnell weglesen und sorgt für große Unterhaltung. Von mir gab es 3 Sterne für dieses Buch.
  • Von: Marie's Salon du Livre

    Abgeschottet von der Außenwelt arbeitet Sage in ihrer Backstube. Sie zaubert wundervolle Backwaren, die allen ein Lächeln entlocken. Sage selbst bleibt jedoch lieber im Hintergrund. Sie glaubt, die Narbe in ihrem Gesicht lässt sie ungemein hässlich wirken und gleichzeitig ist sie davon überzeugt, diese mit recht zu verdienen, denn sie trägt eine Schuld mit sich, die sie nicht loswerden will. Ihre hohe Mauer bekommt erst Risse als sie Josef kennen lernt. Der recht alte Mann und sein Dackel erwecken ihr Interesse. Aus kleineren Gesprächen entwickelt sich recht schnell eine innige Freundschaft. Schon bald erhält sie Informationen, die ihre schon so zerbrechliche Welt, zusätzlich ins Wangen, bringen. Wie hat es mir gefallen? Die Autorin Jodi Picoult kenne ich schon länger. Ich habe bereits ein paar ihrer Bücher gelesen, welche mir gut gefallen haben. Über diese Geschichte bin ich zufällig gestolpert. Die Rezension einer Bloggerin hat mich aufmerksam gemacht. Sie war so gut formuliert ohne zu viel zu verraten, deshalb wollte ich natürlich wissen, was genau passiert. Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar, denn ich hatte recht, mir dieses Buch auszusuchen. Die Handlung startet recht unscheinbar. Sage und ihr Leben wird beschrieben. Sofort erkennt man, dass sie ein schweres Paket an Schuldgefühlen mit herum trägt. Anfangs geht auch nicht hervor, warum sie so eine Last erdrückt. Mit ihrem Arbeitsplatz in der Backstube einer Bäckerei erhält das geschriebene Wort noch die Würze des Duftes. Wer kann einem frisch gebackenen Brötchen auch schon widerstehen? Noch dazu die süßen Versuchungen – Rezepte ihrer Großmutter beziehungsweise ihres Urgroßvaters. Die Liebe fürs Detail hat mir ganz besonders gefallen. In dieser kleinen Bäckerei wimmelt es nur von ungewöhnlichen Figuren. Sei es Sages Cheffin, die früher Nonne war und nun für das leibliche Wohl der Mitbürger der Stadt zuständig ist. Dann noch der Barista, der nur in Jambussen kommuniziert. Die Gäste fühlen sich wohl und kommen gerne wieder. So auch Josef mit seinem Hund. Oft bleibt er sitzen bis das Geschäft geschlossen wird. Josef lebt schon über 20 Jahre in diesem Ort. Er unterrichtete an der Highschool, gab Nachhilfeunterricht, engagierte sich in ortsansässigen Sportklubs. Nun jedoch ist er einsam, da seine Frau verstorben ist und er sonst niemanden mehr hat. Aus kurzen Gesprächen zwischen Sage und Josef entwickelt sich eine wundervolle, ungewöhnliche Freundschaft. So könnte dieses Buch eigentlich eine entzückende Studie verschiedener Charaktere sein. Die Geschichte gibt dann wahrlich tiefe Einblicke, die vor allem Sage und so auch den Leser in ihren Bann ziehen. Die Fragen, die sich daraus ergeben, werden mit jeder weiteren Neuigkeit größer und drängender. „Bis ans Ende der Geschichte“ hat mich an meine Grenzen gebracht. Meine Emotionen kochten zum Teil über, mein moralischer Kompass wurde durchgerüttelt, aus dem obligatorischen Norden wurde zwischendurch einmal auch Süden. Ich bewundere Sage, wie sie mit all diesen gravierenden Enthüllungen zurechtkommt und vor allem, wie sie reagiert und auch agiert. Ihre Stärke und ihre Integrität haben mich staunen lassen. Denn in solcher einer Situation gefangen zu sein, erfordert Klugheit und Besonnenheit, die sie zu (fast) jedem Zeitpunkt hatte.
  • Von: Carmen

    Die Geschichte dieses Buches hat mich viele Wochen begleitet und war mehr als einmal der Grund warum mir in der Straßenbahn oder in der Mittagspause plötzlich Tränen in den Augen standen. Ich nützte jede freie Minute um darin zu lesen, was oft nicht sehr klug war, da mich viele Passagen unglaublich aufwühlten – wütend werden ließen – und ich einige Minuten brauchte um anschließend wieder an die Arbeit zu gehen oder fröhlich mit einer Freundin plaudern konnte. Zitat S. 258: [Seine Freude, mich zu sehen, verblasste, als er mein Gesicht sah – tränenverschmiertes Make-up -, die nackten Füße, die Haare, die sich aus den Nadeln lösten. „Minusia“, rief er. „Was ist passiert?“ Doch ich, die ich mich gern als Schriftstellerin sah, fand kein einziges Wort, um das zu beschreiben, was sich vor meinen Augen ereignet hatte. Und auch nicht für die tief greifenden Veränderungen, als hätte die Erde ein wenig ihre Bahn verlagert, weil sie sich vor der Sonne schämte, sodass wir jetzt lernen mussten, im Dunkeln zu leben. Schluchzend warf ich mich ihm in die Arme. Da hatte ich mich so sehr bemüht, eine kosmopolitische Frau zu sein, und wollte doch, wie sich herausstellte, nur ein kleines Mädchen bleiben. Doch ich war schlagartig erwachsen geworden.] Jodi Picoult hat ein Thema aufgegriffen, dass bereits in vielen Büchern behandelt wird – den Holocaust. Doch sie erzählt in ihrem Buch nicht nur eine Geschichte. Sie erzählt uns die Geschichte von unglaublich vielen Personen und spinnt darin gleichzeitig ein Märchen ein – und das – gelingt ihr auf eine so unglaubliche Weise, dass man nicht mehr davon loskommt. Sie schreibt über Schuld, Hass, Liebe, Freundschaft, Familie und Vergebung und als Leser erlebt man jedes einzelne dieser Gefühle so hautnah, als würde man selbst diese Zeit durchleben. Es würde mir nie zustehen zu sagen, dass ich den Hunger und die Kälte nachempfinden konnte, die von den Juden zu erleiden war, denn diesen Hunger kenne ich nicht und so einer Kälte war ich noch nie ausgesetzt. Jedoch kann ich sagen, dass Sie es immer wieder schaffte, dass ich die Fäuste ballte, und mich gegen den Gedanken wehrte, dass solche Zustände existieren – dass man mit Menschen so umgeht, so achtlos und unmenschlich! Dieses Werk behandelt soviele Themen – am liebsten würde ich mich gleich noch mal in ihm verlieren um auch sicherzugehen nicht etwas wichtiges überlesen zu haben und die schönsten Textstellen nocheinmal erleben zu dürfen ♥ Aufpassen müssen aber diejenigen die eine eingefahrene Meinung haben oder sich recht schnell ein Urteil bilden. Jodi Picoult versucht uns zu zeigen, dass es nicht immer nur eine Sicht der Dinge gibt – dass nicht alles falsch oder richtig ist. Lest es... Es ist ein Diamant von einem Buch!
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