Das Archiv der Herzschläge von Laura Imai Messina

Laura Imai Messina Das Archiv der Herzschläge

Um zu finden, was du verloren hast, musst du auf dein Herz hören. Der neue Roman von der Autorin des internationalen Bestsellers »Die Telefonzelle am Ende der Welt«

Im Südwesten Japans, in einem Meeresbecken, das sich die zwei Provinzen, Kagawa und Okayama, teilen, liegt eine einzigartige kleine Insel: Teshima. An der Ostspitze der Insel steht ein winziges Gebäude, in dem die Herzschläge von Zehntausenden von Menschen katalogisiert sind, lebenden und toten, die von den unterschiedlichsten Orten der Welt stammen. Es heißt Shinzō-on no Ākaibu, das Archiv der Herzschläge.

Shūichi ist ein bekannter Illustrator, vierzig Jahre alt – und hat eine Narbe in der Mitte seiner Brust. Er wird von seinem eigenen Herzschlag verfolgt, dem er jede Nacht lauscht, so als wolle er ihn an etwas erinnern, das teilweise im Dunkeln liegt. Als Shūichi nach dem Tod der Mutter in sein Elternhaus am Rande von Tokio zurückkehrt, macht er Bekanntschaft mit einem Jungen, der wie ein Schatten um das Haus schleicht. Shūichi und der achtjährige Kenta gehen eine außergewöhnliche Verbindung ein, die es ihnen ermöglicht, das Vergangene nicht länger zu verdrängen. Ihr Weg wird die beiden nach Teshima führen.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Naraya

    Nach dem Tod seiner Mutter reist der Kinderbuchillustrator Shūichi in seinem Heimatort, um sein Elternhaus zu renovieren und anschließend zu verkaufen oder zu vermieten. Vor Ort trifft er den achtjährigen Kenta, der immer wieder um das Haus schleicht und Gegenstände aus der Garage stiehlt, wo jede Menge wertlose Erinnerungsgegenstände gelagert sind. Shūichi erfährt, dass seine Mutter dem Jungen bei den Hausaufgaben half und beschließt, das selbst fortzuführen. Zwischen beiden entwickelt sich eine Freundschaft, doch etwas scheint Kenta zu belasten. „Das Archiv der Herzschläge“ ist der dritte, im Deutschen erschienene Roman der italienischen Autorin Laura Imai Messina, die mit ihrer Familie in Tokio lebt. Die deutsche Übersetzung stammt von Viktoria von Schirach. Der Roman weist eine besondere Struktur auf und ist zunächst in drei Teile gegliedert, von denen jeder auf der Insel Teshima beginnt. Es wird hauptsächlich aus der Perspektive des Protagonisten Shūichi erzählt, immer wieder sind jedoch auch Kapitel eingeschoben, in denen zwei Jungen sich unterhalten, deren Identität erst im Verlauf der Handlung gelüftet wird. Im Zentrum des Romans steht sicherlich das Thema Trauer und Verlust. Neben seiner Mutter hat Shūichi noch eine weitere Person in seinem Leben verloren, von seiner Ehefrau ist er geschieden. Darüber hinaus spielt natürlich auch der Titel gebende Herzschlag eine Rolle, denn auf der einen Seite hat das real existierende „Archiv der Herzschläge“ auf der Insel Teshima eine große Bedeutung für die Figuren und auf der anderen Seite ist Shūichi herzkrank. Im Verlauf der Geschichte wird er neue Beziehungen knüpfen und seinem Leben wieder einen Sinn geben. „Das Archiv der Herzschläge“ ist ein sehr emotionaler Roman, dessen Enthüllungen im Laufe der Handlung wirklich berühren. Zudem lässt die Autorin Charaktere aus ihren beiden anderen Romanen auftreten, was eine schöne Verbindung schafft und quasi ein eigenes Universum erschafft. Wer schon ihren Roman „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ mochte, wird diesen Roman sicher lieben und sofort Lust auf eine Reise zur Insel Teshima bekommen.
  • Von: Aygen Ekici

    Wir befinden uns in Japan.  Und lernen Shuichi, einen 40-jährigen Illustrator, der nach einer Herzoperation nicht nur körperliche Narben, sondern auch seelische Lasten mit sich trägt, kennen. Der unerklärliche, laute Herzschlag, der ihn jede Nacht heimsucht, lässt ihn nicht zur Ruhe kommen und Shuichi muss die Quelle dieser Unruhe in sich finden.  Mit dem Tod seiner Mutter wird Shuichi gezwungen, sich seiner Vergangenheit zu stellen und eine Reise anzutreten.  In der Nähe des Hauses lernt er Kenta kennen, einen kleinen Jungen. Er symbolisiert die Unschuld und die Hoffnung.  Shuichi erfährt von Teshima. Einem mystischen Ort an dem Herzschläge aufbewahrt werden. Von Lebenden und Verstorbenen. Shuichi bleibt also nur die Reise dorthin, um rauszufinden, was/wer ihn jede Nacht wachhält. Kenta begleitet ihn.  Diese Reise wird zeitgleich auch eine Reise in seine Vergangenheit. Ihre Reise nach Teshima, zu einem mystischen Ort namens „Shinzo-on no Akaibu“,dem „Archiv der Herzschläge“, ist berührend. „Das Archiv der Herzschläge“ ist ein feinfühliger Roman über die Kunst des Erinnerns und die Bedeutung des Herzens als Symbol für Leben und Verlust. Laura Imai Messina fängt auf meisterhafte Weise die Verletzlichkeit und Stärke ihrer Figuren ein und lässt den Leser tief in die Gefühlswelt ihrer Protagonisten eintauchen. Eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die sich von einer emotionalen und nachdenklichen Geschichte berühren lassen möchten. Dieser Roman ist eine Metapher für die Spuren, die Menschen in unserem Leben hinterlassen. Die Autorin schafft trotz leiser Töne eine kraftvolle Atmosphäre. Ein Roman über Liebe, Verlust, Trauer und auch Erinnerungen. Erinnerungen, die andere in uns erschaffen. Eine schöne Leseempfehlung, wenn man sich mystisch und märchenhaft berieseln lassen möchte.