Das Familientreffen von Anne Enright

Anne Enright Das Familientreffen

Als Kinder vertrauten sie einander stets alle Geheimnisse an – und nun ist ihr wunderbarer Bruder Liam tot. Mit Steinen in den Hosentaschen hat er sich ins Meer gestürzt. War er, das schwarze Schaf der Familie, wieder einmal nur betrunken? Während Veronica im Dubliner Elternhaus die Beerdigung vorbereitet, überwältigen sie die Erinnerungen: an ihre Mutter, an ihre Großmutter und an all die anderen Mitglieder der weitverzweigten, blauäugigen, trinkfesten Familie Hegarty. Und schließlich an jenen Tag, an dem Liam, gerade mal neun Jahre alt, im Haus der Großmutter etwas angetan wurde, vor dem sie ihn hätte bewahren müssen.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Ulrike Frey

    Veronicas Lieblingsbruder Liam, der das schwarze Schaf der Familie war, ist tot; er hat sich im Meer ertränkt. Sie waren zwei von 12 Kindern, bei jeder Niederkunft verbrachten sie mehrere Wochen bei ihrer Großmutter. Veronika übernimmt die Identifizierung und alle notwendigen behördlichen Gänge, sucht den Sarg aus und sorgt für die Überführung. Sie informiert ihre Mutter (die sich ihren Namen nie gemerkt hat) und ihre Geschwister. Und während all dieser Zeit und der Monate nach der Beerdigung versucht sie zu ergründen, weshalb es so weit kommen musste. Sie erinnert sich den Sommer, als sie acht oder neun war. Sie waren gerne bei den Großeltern, doch es ist ihr erinnerlich, dass es wahrscheinlich dort zu Vorkommnissen kam, aus denen sie folgern kann, weshalb sie und ihre Geschwister nicht so sind wie andere. Nebenbei hat sie auch noch ihre eigene Familie, zwei Kinder und ihren Mann Tom, ich frage mich, ob ihre ehelichen Probleme nicht auch daher rühren. Ein anderer Leser mag das anders beurteilen. Anne Enright hat ein ganz heißes Eisen angefasst und schreibt über eine total verkorkste irische Großfamlie, die wohl alles durchmachen musste. Der Roman beginnt leise, doch im Weiterlesen beginnt man, sich zu fragen, wo das wohl hinführt. Eine ganz große Autorin hat sich hier die Ehre gegeben. Übersetzt hat das Buch Hans-Christian Oeser, es erschien bei PENGUIN VERLAG