Das Fell des Bären von Matteo Righetto

Matteo Righetto Das Fell des Bären

An einem Herbstmorgen im Jahr 1963 eröffnet der Tischler Pietro seinem Sohn, dass er heute nicht zur Schule gehen soll: Sie werden für einige Tage in die Berge gehen – mit Proviant und zwei alten Gewehren. Im Laufe des mühevollen Aufstiegs erfährt der 12-jährige Junge, dass Pietro eine Wette eingegangen ist: Ausgerechnet er, der Außenseiter im Dorf, hat versprochen, den Bären zu erlegen, der in dieser Gegend seit einigen Wochen Bienenstöcke zermalmt, Hirsche und Rehe reißt. Auf ein solches Abenteuer hat Domenico schon lange gewartet. Dass es ihn an seine Grenzen führt, wird rasch deutlich. Zugleich spürt er im Laufe der abenteuerlichen Jagd eine wundersame Wandlung seines Vaters: Unter dessen rauer Schale bricht ein zugänglicher, viel emotionalerer Mensch hervor, als Domenico es je für möglich gehalten hätte.

Hochspannend und faszinierend anschaulich erzählt dieser Roman davon, wie Menschen sich Mythen schaffen, die sich verselbstständigen und über wirkliche Bedrohungen hinwegtäuschen.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Sarah Janina

    Ein Buch mit einer netten Geschichte, aus der man sich sicherlich etwas ziehen kann, wenn man will, die sicher für jeden eine Aussage hat, aber im Grunde genommen kam sehr wenig bei mir an. Die Erzählweise war okay, hat leider nicht ganz meinen Geschmack getroffen, konnte mich nur an ein, zwei Stellen ein wenig berühren. Die Charaktere waren vielseitig, aber dennoch für mich nicht intensiv genug ausgearbeitet. Von der angeblichen Poesie in den Worten habe ich nicht viel mitbekommen, aber das ist wohl Geschmacksache, wie alles andere auch.
  • Von: YukBook

    Auch wenn man nicht viel gemein hat mit dem zwölfjährigen Domenico, der am Ufer des Codalonga angelt und sich seinen Träumen hingibt, kann man sich als Leser sofort in seine Gefühlswelt hineinversetzen. Das liegt vor allem an der Sprachkraft Matteo Righettos, der die klare Bergluft in den Dolomiten, den Duft der Bäume und die archaische Landschaft mit allen Sinnen erspüren lässt. Domenico, der mit seinem Vater Pietro Sieff in Colle Santa Lucia lebt, träumt davon, etwas Großes zu erleben und ein außergewöhnliches Leben zu führen. Er hätte nicht geahnt, dass sich so schnell eine Gelegenheit dazu ergibt: Sein Vater will mit ihm auf die Jagd gehen und den Bären erlegen, der seit geraumer Zeit die Gegend unsicher macht und um den sich viele Mythen ranken. Während des mühsamen Aufstiegs auf der Suche nach der rotäugigen Bestie kommen sich Vater und Sohn unerwartet näher, und das macht das Besondere dieser Geschichte aus. Der Sohn lernt unerwartet eine ganz neue Seite seines bisher so abweisenden und griesgrämigen Vaters kennen und erlebt seine Anerkennung und die emotionale Nähe wie eine Neugeburt. In einer schnörkellosen Sprache und mit viel Feingefühl entfaltet der Autor vor der Kulisse der imposanten Bergwelt nicht nur eine körperliche Grenzerfahrung, sondern vor allem Domenicos Wechselbad der Gefühle zwischen existenzieller Angst, Staunen, Stolz und tiefer Rührung.
  • Von: MK262

    Das Buch war mein Flugbegleiter in den letzten Urlaub. Es ist wirklich ein tolles Werk. Es hat zwar nur 160 Seiten, aber auf diesen schafft es der Autor, alles auf den Punkt zu bringen. Domenico leidet sehr unter dem Tod seiner Mutter und auch sein Vater ist ihm dabei keine große Hilfe. Er ertränkt seine Sorgen und lässt seine schlechte Laune immer öfter an Domenico aus, und obwohl er ein sehr guter Schüler ist, berührt das den Vater nicht. Es kommen Gerüchte auf über einen Bären, der Wild reißt, und die Bewohner des Dolomitendorfes bekommen es mit der Angst zu tun. Vater Pietro macht bei einer Kneipenwette einen Deal: 1 Million Lire, wenn er den Bären tötet. Somit wären sie alle Geldsorgen los und hätten auch im Dorf mehr Anerkennung. Pietro macht sich mit seinem Sohn auf in die Wälder, um den Bären zu stellen ... Ein sehr charaktervolles Buch, das einen in eine ganz andere Welt lockt und dort verwurzelt, man fühlt sich, als wäre man mittendrin.
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