Das Gewicht der Worte von Pascal Mercier

Pascal Mercier Das Gewicht der Worte

Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben – bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Detlef Knut

    Der Roman spielt in einem Metier, in dem es um Bücher, im engeren Sinne um Worte, Sätze und Sprachen, geht. Das ist nicht neu für Mercier. Im Gegenteil, er bleibt sich treu. Die Geschichte von Simon Leyland setzt sich aus 1000 Puzzleteilen zusammen. Sie erschließt sich ...
  • Von: happy_reading_life

    Simon Leyland ist Übersetzer und Verleger – doch sein Leben scheint nach einer tragischen Diagnose bald zu Ende zu gehen. Erst Monate später wird klar, alles war ein Irrtum. Doch wie soll er sein Leben von nun an neu gestalten – einige getroffene Entscheidungen sind unwiderruflich. Deshalb fliegt der gebürtige Engländer Leyland von Triest, der Heimat seiner Familie, nach London, wo er ein Haus von seinem Onkel geerbt hat. In einer ruhigen Erzählung erlebt man die nächsten Monate von Leyland zwischen den Welten, man lernt seine Kinder und Freunde sowie deren Schicksale kennen. Einige Teile der Handlung stehen von Beginn an fest und der Leser ist davon nicht überraschend, es geht eher darum zu verstehen, wie Leyland darüber denkt und was er fühlt. Häufig offenbart sich die Gefühlswelt vor allem in den Briefen an seine Frau. Es geht um die Reflektionen des Geschehenen und um die Gestaltung der Gegenwart. Auch wenn dies nicht in rasend schneller Handlung mündet, ist es eine gelungene, reflektierte Erzählung. Diese hat mich sehr bewegt und inspiriert und lässt einen nachdenklich zurück. Ich habe lange überlegt, ob ich dem Buch 3, 4 oder gar 5 Sterne gebe, manchmal hinterfrage ich generell dieses Bewertungssystem und Bücher wie dieses passen vielleicht gar nicht in eine Schublade. Zunächst dachte ich „3 Sterne“ – denn einige Passagen sind doch etwas zäh, vielleicht habe ich sie aber auch nicht in der richtigen Stimmung und mit der nötigen Hingabe gelesen? „4 Sterne“ – für die recht langsame Handlung und die dafür doch hohe Anzahl an Charakteren? Aber eigentlich war es auch stimmig und angemessen. Es spiegelt nun mal das Leben mit seinen Facetten wider. Das Ende überzeugte mich dann vollends, also nun doch 5 Sterne für „Das Gewicht der Worte“ von Pascal Mercier
  • Von: Buchtraum

    Pascal Mercier, der Name ist spätestens seit "Nachtzug aus Lissabon" vielen ein Begriff. Die Studenten der Freien Universität Berlin kannten ihn vielleicht schon vorher als Professor für Philosophie, andere erinnern sich eventuell an seine Ehrung mit dem Marie-Luise-Kaschnitz Preis. Mit Simon Leyland hat er einen neuen Protagonisten konstruiert, der in vielen Hinsichten etwas ganz besonderes ist. Als Jugendlicher steht er bei seinem, aus fernen Länder wieder eingereisten, Onkel vor einer Karte und fasst den Entschluss, alle Sprachen rund um das Mittelmeer zu lernen. Simon beginnt mit dem Sammeln der Sprachen und als Erwachsener gibt es kein Zögern, bei der Frage, welchen Beruf er wählt. Als Übersetzer sammelt er nicht nur die Sprachen, sondern auch die Geschichten. Er erlebt viel, eine wundervolle Beziehung mit seiner Frau, zwei außergewöhnliche Kinder und viele gute Freunde. Bis er die Worte verliert. Für quälende Minuten kann er nicht mehr verständlich sprechen, er, der Mann der Worte. Die Diagnose lässt seine Welt vollkommen zusammenbrechen. Trotzdem bekommt er aber die Möglichkeit, sein Leben noch einmal völlig neu einzurichten. Der Leser startet nicht am Beginn von Simons Leben oder seiner Reise der Sprachen. Man darf bei der seiner zweiten Geburt beginnen, in London, im Haus seines verstorbenen Onkels. Nur langsam teilt Simon seine Geschichte, so wie es auch ein neuer Bekannter tun würde. Die Diagnose, die auch schon auf dem Cover angekündigt wird, spielt dabei überraschenderweise keine so große Rolle. Er hätte sehr viel mehr Dramatik damit bekommen können, aber Simon ist ein ruhiger, schüchterner Mensch. Es hätte nicht gepasst. In vielen Aspekten wirkt er kindlich, trotzdem muss er erst lernen, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Der Leser begleitet den Mann sowohl auf einer Reise in die Vergangenheit, als auch auf eine Reise in die Zukunft. Sehr emotional, in Teilen völlig abgekoppelt von der reellen Zeit und oft so fesselnd, das man alles um sich herum vergisst. Einziges Kontra, 570 Seiten sind sehr lang. Simon braucht diese Zeit, sein Leben braucht jede Seite des Buches. Trotzdem gibt es leider Passagen, in denen ich mir etwas weniger Informationen gewünscht hätte. Aber es bleibt dabei, das Buch bekommt eine klare Leseempfehlung von mir. Gut erzählt, mit einem außergewöhnlichen Protagonisten und einer fesselnden Geschichte.
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