Das Haus aus Stein von Aslı Erdoğan

Aslı Erdoğan Das Haus aus Stein

Aslı Erdoğans wichtigster Roman endlich auf Deutsch

»Haus aus Stein« ist nicht nur der wichtigste Text im Werk der gefeierten türkischen Schriftstellerin Aslı Erdoğan. In diesem symphonisch komponierten Roman über Gefangenschaft und den Verlust aller Sicherheiten nimmt sie auch auf erschütternde Weise die eigene Gefängniserfahrung vorweg. »Was hatte ich hier zu suchen? Was war übrig von einem Ich?«, fragt einer der Protagonisten. Ein anderer wird freigelassen, doch was in der Haft geschehen ist, bleibt unsagbar, und er verfällt allmählich dem Wahnsinn. Aslı Erdoğan folgt mit ihrer poetischen dunklen Sprache den tiefen Narben, die eine Begegnung mit dem »Haus aus Stein« hinterlässt. Ihren in der Türkei bereits 2009 erschienenen Roman ergänzt sie durch einen eigens für diese Ausgabe verfassten Essay über die Monate, die sie 2016 nach dem gescheiterten Militärputsch willkürlich im Frauengefängnis Bakırköy-Istanbul inhaftiert war.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Zehra

    Die Autorin ist sehr sprachgewandt und wie es im östlicheren Kulturkreis üblich ist, wird viel mit bildlicher Sprache und (eng.) "Idioms" erzählt. Diese darf man natürlich nicht Wort wörtlich übersetzten. Dies fängt auf S.34 an "Er ließ mir sein Auge da" ist eine Redewendung, für nicht gestilltes Verlangen, die Sehnsucht, ein unerfüllter Wunsch... ! Und immer wieder kommen mir beim Lesen türkische Ausdrücke in den Sinn, die wahrscheinlich Wort für Wort übersetzt worden sind. Die Sprache verliert hier an Kraft und Bedeutung. Ich habe mich auf das Buch sehr gefreut und bin enttäuscht von der Übersetzung. Sorry, aber kein Wunder das sich Bücher östlich vom Bosporus hier kaum verkaufen.
  • Von: Bibliotaph

    Viel zu selten lese ich Bücher von Türkischen Autoren. Die Geschichte hat mich sehr berührt und ich werde das Buch definitiv nochmal lesen.
  • Von: Philip Kunz - booksartnature

    Die Sprache fließt wie ein Fluss, manchmal tobend laut, manchmal sanft und leise durch die Seiten des Buches. 'Wunden sprechen nur selten, und ihre Stimme klingt fürchterlich. In der endlosen Wüste der Worte wird die Stimme jedoch vom Wind davongetragen und verweht. Vielleicht werden manchmal ein paar Knochen sichtbar, jedoch von der Wüste schnell wieder bedeckt. Aber nur Worte können eine leere Wüste oder einen Schrei zum Leben erwecken. Mit winzigen und wundersamen Berührungen verwandeln sie einen Stein in eine Melodie und eine Melodie in einen Stein, und aus einer Handvoll Kiesel können sie eine endlose Welt entstehen lassen, in der wir alles und jeden wiedertreffen können, den wir je verloren haben oder noch verlieren werden.' Asli Erdogan hat mit “Ein Haus aus Stein“ einen einzigartigen Text verfasst. Es sind Sätze, Erzählstrukturen die ich noch nie gelesen habe und mich oft sowohl verzweifeln und staunen ließen. Auf den wenigen Seiten breitet sie eine Geschichte der Erdrückung, Schmerz und Ohnmacht aus. Die Geschichte ist gefangen zwischen Mauern. Einem der grauenvollsten Gefängnisse der Türkei. Es ist ein irres Spiel mit der Wirklichkeit, dass Asli Erdogan wenige Zeit nach dem sie dieses Buch über Gefangenschaft geschrieben hat, selber mit totaler Willkür ins Gefängnis gesperrt wurde. Ein sprachgewaltiger, hochliterarischer Roman, der mir alles abverlangt hat und den ich nicht immer verstanden habe aber der mich umso mehr beeindruckt hat. Möge die Vernunft zu den Menschen der Macht zurückkehren! Vielen Dank für das Rezensionsexemplar @randomhouse [Werbung - Markierung]
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