Das kalte Reich des Silbers von Naomi Novik

Naomi Novik Das kalte Reich des Silbers

Glitzernd, grandios und geheimnisvoll

Mirjem ist die Tochter eines gutherzigen Pfandleihers, der es nicht über sich bringt, Schulden einzutreiben. Als die Familie deshalb bittere Armut leidet, tritt Mirjem an die Stelle ihres Vaters. Unnachgiebig fordert sie zurück, was ihr zusteht. Sie ist erfolgreich, und bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen. Die Kunde davon dringt bis tief in die Wälder, zum gefürchteten Volk der Staryk – magische Wesen, die mehr aus Eis bestehen als aus Fleisch und Blut. Der König der Staryk entführt sie in sein Reich. Dort soll sie für ihn Silber zu Gold machen. Tut sie das nicht, wird der Staryk sie töten. Doch gleichzeitig versinkt die Menschheit nun in Kälte …

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Romantic Bookfan

    Mirjem ist eine selbstbewusste, junge Frau, die sich auf ihren Verstand verlässt. Als sie sieht, wie ihre Familie Hunger leidet, obwohl so viele Menschen ihnen noch Geld schulden, nimmt sie die Dinge selbst in die Hand und verschließt ihr Herz. Mirjem und ihre Familie sind schon immer Außenseiter gewesen, weil sie Juden sind, doch nun wird dies noch schlimmer, gleichzeitig entwickeln die Menschen ihres Dorfes auch Respekt von ihr. Es gibt noch zwei andere junge Frauen, die etwas später in der Geschichte wichtige Rollen einnehmen. Da ist einmal die Bauerstochter Wanda. Sie kümmert sich um ihren trinkenden Vater, der sie regelmäßig schlägt und erträgt still seine Gemeinheiten. Doch nach und nach erkennt sie, wie falsch das alles ist und fängt an, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Und wir lernen die Tochter eines Herzogs kennen, die für ihren Vater eine herbe Enttäuschung ist, da sie nicht hübsch genug ist. Drei Frauen, die über sich selbst hinauswachsen und gemeinsam gegen Magie und Dunkelheit antreten. Denn die Staryk überziehen das Land mit eisiger Kälte und Düsternis. Der Vergleich mit den russischen Märchen passt hier sehr gut. Ich fand die magischen Elemente interessant gestaltet und oft überraschend. Es ist sicherlich keine Geschichte, die man schnell weglesen kann. Aber man kann wunderbar darin eintauchen und sie auf sich wirken lassen. Drei Frauen, die keinen Platz und kaum Wert in der Gesellschaft haben und die beginnen zu kämpfen: mit ihrem scharfen Verstand und ihrem großen Herzen treten sie gegen den ewigen Winter an und machen dabei eine erstaunliche Entwicklung durch!
  • Von: Vanessaliest

    Nachdem ich das dunkle Herz des Waldes gelesen habe, musste auch dieses Schätzchen her. Schon als ich das Cover gesehen habe, war ich schockverliebt! Naomi schafft es mit ihren Büchern, mich in eine komplett andere Welt zu entführen. Ich dachte jedes Mal 'oh mein Gott ist das spannend' und dann wurde noch eine Schüppe drauf gesetzt. Ich würde das Buch schon als High Fantasy einstufen. Wer das mag, wird dieses Buch lieben!
  • Von: faanielibri

    Ich habe lange überlegt, ob ich ‚Das kalte Reich des Silbers‘ lesen sollte, da mich ‚Das dunkle Herz des Waldes‘ etwas zwiegespalten zurückgelassen hat (einerseits war es ziemlich gut, andererseits auch stellenweise langatmig und fad). Da jedoch der Klappentext so gut geklungen hat und ich nun wusste, was mich vom Schreibstil her erwartet, habe ich doch zu dieser Geschichte gegriffen, die lose auf dem Märchen vom Rumpelstilzchen basiert. Da es vielleicht mehreren LeserInnen so geht, ist es mir ein großer Wunsch, eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben. Denn es ist sehr außergewöhnlich und lesenswert, auch wenn es seine Längen hat. Doch die Magie der Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen und auch ein bißchen verzaubert. Der Schreibstil ist wie erwartet sehr gewöhnungsbedürftig. Die ganze Geschichte besteht eigentlich hauptsächlich aus Erzählungen, Dialoge sind kaum vorhanden. Die Beschreibungen der einzelnen Handlungen und Gedanken sind sehr detailliert und ausschweifend, und schaffen so eine ganz eigene und ruhige Stimmung. Diese passt sowohl zum dauerhaften Winter, der im Buch vorherrscht, als auch zur ‚Stadn Zeit‘, wie wir in Bayern sagen, zur ‚Ruhigen Zeit‘ vor Weihnachten, in der ich das Buch gelesen habe. Es umfasst knapp 600 Seiten und zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, nicht voranzukommen. Und doch hat mich die Geschichte trotz einiger Längen überzeugt, was vor allem auch am Setting gelegen hat. Es herrscht dauerhaft Winter in Lithvas, ein sehr am Russischem und Osteuropäischem orientiertes Land. Seien es die Wörter, die verwendet werden, die Folklore, die immer wieder Einzug in die Geschichte findet, die Namen oder die Bezeichnungen von Orten oder Namen der Personen. Dieses Setting hat für mich von Haus aus schon etwas Besonderes, ich finde Russland gleichzeitig faszinierend und fremd, sehr ursprünglich und magisch. Meine Liebe zu diesem Land habe ich vor ca. sieben bis acht 8 Jahren entdeckt, als ich einen Russischsprachkurs an meiner FH belegt hatte und so Land und Leute besser kennenlernen durfte. Neben diesen Grundlagen für die von der Autorin geschaffenen Welt finde ich auch noch den jüdischen Hintergrund Mirjems und ihrer Familie erwähnenswert. Ihre Bräuche und Sitten bekommen viel Raum und begründen auch ihren Beruf als Geldverleiher. Das gefiel mir außerordentlich und ist mir im Fantasybereich bisher kaum bis gar nicht untergekommen. Die Beschreibungen einer jüdischen Hochzeit haben mich mit so viel Freude erfüllt, dass ich traurig war, als die ganzen Feierlichkeiten vorbei waren. Die Geschichte selbst wird aus sechs Perspektiven in der Ich-Form geschildert, wobei die Sichtweisen Mirjems, Wanjas und Irinas den größten Teil einnehmen. Die Wechsel zwischen den Perspektiven erfolgt ohne bestimmte Reihenfolge und sehr abrupt, oft wusste ich kurzzeitig nicht, wessen Sicht ich nun folge. Die Adlige Irina ist sehr privilegiert aufgewachsen und doch sehr einsam. Nicht mit übermäßiger Schönheit, Schläue oder Ausstrahlung gesegnet, ist sie eine einzige Enttäuschung für ihren Vater, der alles hasst, was nutzlos ist. So wie Irina es in seinen Augen ist. Und doch erwählt sie ein einflussreicher Mann, der ein großes und feuriges Geheimnis in sich trägt. Wanja leidet sehr unter ihrem gewalttätigen und immer betrunkenen Vater, hat keine Bindung zu ihren Brüdern und ergreift sofort die Chance, die ihr Mirjem bietet: eine Flucht aus ihrem Elternhaus, ein eigenes Einkommen, das sie vor ihrem Vater versteckt hält, um damit irgendwann forzugehen. Doch als ihr Bruder weißes Wild der Staryk jagt, ändert sich alles. Mirjem ist die Tochter eines zu nachgiebigen Pfandleihers, übernimmt früh die Rolle ihres Vaters und führt das Geschäft wesentlich gewinnbringender. Sie verwandelt Silber so erfolgreich zu Gold, dass sie schließlich sogar die Aufmerksamkeit der Staryk auf sich zieht, die Gold über alle Maßen begehren. Das ‚alte Volk‘, wie man Staryk vielleicht übersetzen könnte, ist schuld an Eis und Schnee und die Bewohner Lithvas‘ sprechen voller Angst und Ehrfurcht von diesen magischen Wesen. Als der König der Staryk Mirjem mit in sein Reich nimmt, beginnt für sie ein Leben voller Furcht um ihr Leben. Denn wenn sie nicht alles Silber in Gold verwandelt, muss sie sterben. Auch wenn die drei Frauen auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben, führt das Schicksal sie doch zusammen, denn es ist an der Zeit das Eis mit Feuer zu bekämpfen. Doch was ist, wenn das Feuer gefährlicher ist als das Eis? 4 Sterne für diese Geschichte, die anders ist und Zeit braucht. Aber diese Zeit lohnt sich.
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