Das Lied des Waldes von Klara Jahn

Klara Jahn Das Lied des Waldes

Die Weisheit eines besonderen Ortes durch alle Zeiten

Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Veronika in ihr Elternhaus im Nürnberger Reichswald zurück, um dessen Verkauf abzuwickeln. Ganz ungelegen kommt ihr diese Flucht aufs Land nicht: Ihre Ehe liegt in Scherben, von ihrem Job und sich selbst ist sie entfremdet. Die Kindheitserinnerungen in dem alten Forsthaus und das Wiedersehen mit ihrer Jugendliebe überwältigen Veronika – da entdeckt sie alte Aufzeichnungen über Anna Stromer, die sich im 14. Jahrhundert mit Pioniergeist für den Schutz des Waldes eingesetzt hat. In Annas Geschichte findet sie Trost und Inspiration, und es entwickelt sich ein besonderes Band zwischen den beiden Frauen, denen derselbe Ort durch die Zeiten hindurch Kraft gibt.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Sylvia Hertel / cybergirl

    Klappentext: Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Veronika in ihr Elternhaus im Nürnberger Reichswald zurück, um dessen Verkauf abzuwickeln. Ganz ungelegen kommt ihr diese Flucht aufs Land nicht. Ihre Ehe liegt in Scherben, von ihrem Job und sich selbst ist sie entfremdet. Die Kindheitserinnerungen in dem alten Forsthaus und das Wiedersehen mit ihrer Jugendliebe überwältigen Veronika da entdeckt sie alte Aufzeichnungen über Anna Stromer, die sich im 14. Jahrhundert mit Pioniergeist für den Schutz des Waldes eingesetzt hat. In Annas Geschichte findet sie Trost und Inspiration, und es entwickelt sich ein besonderes Band zwischen den beiden Frauen, denen derselbe Ort durch die Zeiten hindurch Kraft gibt. „Das Lied des Waldes“ von Klara Jahn ist die Geschichte zweier Frauen die der Wald verbindet. Klara Jahn ist das Pseudonym einer erfolgreichen Autorin. Im Mittelpunkt der Geschichte, die in zwei Zeitebenen erzählt wird stehen Veronika und Anna. Die zwei Protagonisten trennen mehr als 600 Jahre doch der Wald verbindet sie. In der Gegenwart begleiten die Leser*innen Veronika. Sie muss nach dem Tod der Mutter den Haushalt auflösen und das Haus verkaufen. Die Erinnerungen an ihr Elternhaus sind nicht immer gut. Das Leben im Wald war ihr zu eng und sie war froh, als sie ihr Elternhaus verlassen konnte. Veronika die, die Natur schützen möchte denkt zurück welchen Raubbau ihre Eltern an der Natur getrieben haben. Die Familie lebte in einem Forsthaus. Der Vater war Förster und lebte nicht mit der Natur sondern kämpfte gegen sie an. Auch die Mutter, die einen Garten angelegt hatte kämpfte gegen die Natur. Mit allem was der Markt hergab bekämpfte sie den Wildwuchs und die Versuche des Waldes sich das Stückchen Erde zurückzuholen. In der Vergangenheit begleiten die Leser*innen Anna Stromer, die im 14. Jahrhundert lebte und sich der Natur verschrieben hatte. Anna Stromer war eine Vorreiterin was Umweltschutz angeht. Sie lebte bei ihrem Vater, die Mutter war früh gestorben und der Vater heiratete bald wieder. Mit ihrer Stiefmutter verband Anna nichts. Anna sprach nicht, der Vater lies sie Lesen und Schreiben lernen. Damit Anna kommunizieren konnte. Klara Jahn erzählt die Geschichte der zwei Frauen auf eine wunderschöne Weise. Ich mochte beide Protagonisten sehr. Der Tenor der über der Geschichte hängt ist ein Leben mit der Natur. Die zwei Frauen sind so unterschiedlich. Veronika ist eher eine Getriebene, voller Unrast. Anna ist das Gegenteil. Sie schöpft ihre Kraft aus der Natur und lebt im Einklang mit ihr. Als Veronika auf Annas Geschichte stößt spring etwas von Annas Ruhe auf sie über. Auch der Wald spielt in der Geschichte eine große Rolle und auch er erzählte eine Geschichte. Klara Jahn trifft in ihrer Geschichte immer den Richtigen Ton. Sie passt die Sprache sehr gut der Zeit an. Alleine schon an der Sprach spürt man ob man sich in der Gegenwart oder der Vergangenheit befindet. Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert, flüssig und gut verständlich. „Das Lied des Waldes“ hat mich gut unterhalten, auch wenn das Ende von Veronikas Geschichte etwas überzogen war. Von Anna Stromer, die wirklich gelebt hatte, hätte ich gerne noch mehr erfahren.
  • Von: Annette Traks

    Veronika hat ihre Kindheit und Jugend in einem Forsthaus im Nürnberger Reichswald verbracht, bevor sie nach Frankfurt gezogen ist, um sich dort eine Existenz aufzubauen. 27 Jahre lang ist sie danach nur noch sporadisch in ihr Elternhaus gekommen. Nachdem ihre Mutter verstorben ist, fährt Veronika jetzt in ihre alte Heimat, um das geerbte Haus so schnell wie möglich zu verkaufen. Nicht nur, dass ihr Mann sie gerade verlassen hat, um sich fernab einen lange gehegten Lebenstraum zu erfüllen, ihre Tochter nach dem Abitur das Leben auf einer Schaffarm in Neuseeland kennenlernen will und Veronika auch noch überraschend die Arbeitsstelle gekündigt worden ist. Nein, in der Einsamkeit des Waldes wird sie nun auch noch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert: Sie begegnet ihrer Jugendliebe Martin wieder, den sie einst überstürzt verlassen hatte, um sich in der Großstadt zu verwirklichen. Beim Zusammentreffen kommen auf beiden Seiten – nicht nur positive – Emotionen hoch. Außerdem findet Veronika ihre alten Aufzeichnungen zu einem Schul-Referat über Anna Stromer, die im 14. Jahrhundert engagiert für den Schutz des Nürnberger Reichswaldes gekämpft hatte. Beide Frauen kommen in dem Buch abwechselnd zu Wort, und Veronika stellt während ihres Aufenthalts in der Abgeschiedenheit immer stärker fest, dass beide Frauen sich ähneln, dass auch ihr der Wald zunehmend wichtig wird. Resümee: Der Roman besteht aus 2 sich kapitelweise abwechselnden Erzählsträngen: Die Gegenwartshandlung wird von Veronika erzählt, einer fiktiven Protagonistin, die von ihrer verstorbenen Mutter deren Haus im Nürnberger Reichswald geerbt hat, das sie nun verkaufen will. Und Anna Stromer, die real existiert hat, erzählt ihre Geschichte und die ihrer Familie, beginnend mit dem Jahr 1366, als sie 8 Jahre alt war. Ihr Vater Ulman Stromer (1329 – 1407) baute 1390 die erste Papiermühle nördlich der Alpen und legte damit die Grundlage für die Papierherstellung in Mitteleuropa. Beide Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein: Veronika ist nach ihrer Kindheit und Jugend im Forsthaus eine Frankfurter „Großstadtpflanze“ geworden. Sie ist mit einem renommierten Zahnarzt verheiratet, in ihrem Beruf engagiert und ihre Tochter hat gerade erfolgreich das Abitur bestanden. Doch nun liegt ihre Welt in Scherben: Ihr Mann ist abgereist, um aus dem Hamsterrad herauszukommen und sich fernab seinen Lebenstraum zu erfüllen. Tochter Ava will das Leben auf einer Schaffarm in Neuseeland kennenlernen und Veronika selbst hat völlig überraschend ihren Arbeitsplatz verloren. Sie fährt in ihre alte Heimat, um so schnell wie möglich einen Käufer für ihr Elternhaus zu finden und anschließend nach Frankfurt zurückzukehren. Doch es kommt anders – auch durch die Konfrontation mit der Vergangenheit. Anna Stromer dagegen ist im wahrsten Sinne des Wortes ruhig: Nach dem Tod der Mutter hat sie als Kind die Sprache verloren. Sie schöpft Kraft aus dem Wald, erkennt, dass das Leben in bzw. mit der Natur ein Geben und Nehmen sein muss und hat früh das Bedürfnis, diese zu schützen. Beide Personen, die rund 600 Jahre trennen, nähern sich in ihrer Einstellung zum Forst immer mehr an, jede gibt ihm letztlich eine Stimme – beide mit den jeweiligen Möglichkeiten der Vergangenheit und Gegenwart. Verbindendes Symbol ist eine alte Eiche, die sowohl für Annas als auch für Veronikas Leben von großer Bedeutung ist. Sprachlich ist hervorzuheben, dass Klara Jahn – Klarname Julia Kröhn – sehr bildhafte und zum Teil metaphorische Beschreibungen liefert, die den Leser nicht unberührt lassen und zum Nachdenken anregen. Fazit: Bis auf den actionreichen Schluss, der meiner Meinung nach nicht so recht passt, ist dies ein ruhiger, zum Herunterkommen und Nachdenken anregender Roman.
  • Von: Bücher in meiner Hand

    Auf zwei Zeitebenen erzählt Autorin Klara Jahn (ein Pseudonym von Julia Kröhn) in "Das Lied des Waldes" von zwei Frauen, die über 600 Jahre trennen, die aber beide die Kraft des Waldes spüren und von einer Eiche, die die beiden verbindet. Die eine will für immer im Wald leben und darf nicht, bzw. nur zeitweise, die andere lebt im Wald und will das nicht mehr. Veronika hat fast keine guten Erinnerungen an ihre Kindheit im Forsthaus. Ihre Mutter kämpfte gegen das wilde Wuchern des Waldes, der selbst ihren kleinen Garten überwuchern wollte. Auch ihr Vater, der Förster, kämpft gegen den Wald. Keine Liebe zur Natur, nur Verdruss ist Zuhause zu spüren. Kein Wunder ging Vroni so schnell wie möglich weg. Jetzt, Jahre später, kehrt sie zurück ihn ihr leerstehendes Elternhaus. Das Mädchen Anna Stromer, deren Mutter früh starb, spricht nicht. Sie lernt die Kraft und die Wichtigkeit des Waldes, das Geben und Nehmen der Natur sehr gut kennen. Ihr Vater lässt sie lesen und schreiben lernen, in der Hoffnung, dass Anna sich auf diese Weise ausdrücken kann oder zu sprechen beginnt, mit Hilfe von Sebald Vorchtel. Er träumt von der weiten Welt, vom Meer und vom Himmel. Sie von den Bäumen und Tieren, der Erde. Zwei, die sich finden, sich verstehen. Man spürt Annas inneres Bedürfnis den Wald zu schützen. Sprachlich war ihr Erzählstrang absolut top, wunderschön, man könnte sich in die Sprache reinlegen. Annas Geschichte hab ich geliebt. Die Autorin flechtet in ihre Erzählung viele Informationen von damaligen Gebrauch- und Nutzrechten sowie Besitzverhältnisse von Wald und Forst mit ein. Man begegnet auch verschiedenen Wald-Berufen: etwa Zeidler, die das Honigrecht haben oder Rindenschäler, die sich auch an Regelungen halten mussten. Von Lumpensammlern habe ich bereits gehört, mir war aber nie wirklich klar, weshalb sie Lumpen gesammelt haben. Jetzt weiss ich es. Anna hatte tolle Ideen für ihre Zeit. Zum Beispiel nicht nur nehmen, sondern auch geben. Bäume nicht nur fällen, sondern auch ansäen und aufforsten. Anstatt Bäume in Massen fällen für ein Kriegsgeschäft, wäre es besser Papier herzustellen, dafür brauchte man Lumpen, keine Bäume. Was Anna damals noch nicht ahnte, wir Leser aber um die Tragik hinter ihrer Idee wissen, dass Papier bald schon aus Holz hergestellt wurde. Dennoch gab sie nicht auf, versuchte den Wald zu schützen, so gut wie möglich, recherchierte auf ihre Weise und trug ihre Ideen überlegt und durchdacht vor. Veronika ist ganz anders. Sie eine Getriebene, kommt nie zur Ruhe, läuft immer weiter, holt kein Atem und schliesst nichts ab. Von einem Projekt zum nächsten. Auch als sie im Forsthaus Ruhe und Zeit hätte, ist sie gehetzt und gibt sich selbst keine Chance mal durchzuatmen. Eine ihrer Handlungen fand ich sehr übertrieben. Ich hätte sie an dieser Stelle ruhiger werden lassen, aber die Autorin wählte einen anderen Weg. Dies war dann leider der Punkt, an dem mich Vroni begann zu nerven und der dem Roman am Ende den fünften Punkt bzw. Stern in meiner Bewertung kostete. Bei Veronikas Teil geht es unter anderem auch um Bio-Akustik, Soundscape-Ökologie und Wald-Monitoring - Bäume geben zum Beispiel messbare Geräusche von sich, wenn sie zu wenig Wasser haben. Heute wird gemessen, was Anna damals instinktiv fühlte. Hier schliesst sich der Kreis, in beiden Zeitebenen geht es neben den persönlichen Geschichten von Anna und Veronika um die Stimme des Waldes, wie man ihm eine Stimme geben und schützen kann. Klara Jahn hat dem Wald eine Stimme gegeben, indem sie diese eindrückliche Geschichte erzählt. Das Cover passt hervorragend zum Inhalt, der mir sehr gut gefallen hat. Mir fehlte das Nachwort im Roman, doch auf Julia Kröhns Homepage gibt es das Making-Off zum Roman mit vielen Hintergrundinformationen und Fotos. Fazit: Ich bin vor allem begeistert von Annas Geschichte, die sprachlich wunderschön wiedergegeben wird. 4 Punkte.
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