Der Engelsbaum von Lucinda Riley

Lucinda Riley Der Engelsbaum

Edel ausgestattete Sonderedition mit exklusiven Hintergrundinformationen zum Roman

Dreißig Jahre sind vergangen, seit Greta Marchmont das Herrenhaus verließ, in dem sie einst eine Heimat gefunden hatte. Nun kehrt sie zurück nach Marchmont Hall in den verschneiten Bergen von Wales – doch sie hat keinerlei Erinnerung an ihre Vergangenheit, denn seit einem tragischen Unfall leidet sie an Amnesie. Bei einem Spaziergang durch die winterliche Landschaft macht sie aber eine verstörende Entdeckung: Sie stößt auf ein Grab im Wald, und die verwitterte Inschrift auf dem Kreuz verrät ihr, dass hier ein kleiner Junge begraben ist – ihr eigener Sohn! Greta ist zutiefst erschüttert und beginnt sich auf die Suche zu machen nach der Frau, die sie einmal war. Dabei kommt jedoch eine Wahrheit ans Licht, die so schockierend ist, dass Greta den größten Mut ihres Lebens braucht, um ihr ins Gesicht zu blicken ...

Erstmals 2014 bei Goldmann erschienen, Neuausgabe September 2018

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Mikka Liest

    Zwei Dinge vorneweg: Erstens, ich habe die ersten Kapitel des Buches auf deutsch gelesen, bin danach aber auf das ungekürzte englische Hörbuch umgestiegen. Dennoch denke ich, dass ich anhand der auf deutsch gelesen Kapitel sagen kann, dass die Übersetzung sehr gut gelungen ist und sich sehr ansprechend liest. Zweitens, ich war der Meinung, bei "Der Engelsbaum" handle es sich um ein aktuelles Buch der Autorin, und ich war überrascht, als ich feststellte, dass das Buch eigentlich schon vor 20 Jahren unter einem anderen Titel und einem Künstlernamen erschienen ist! Ich habe erst vor kurzem eines der neueren Bücher von Lucinda Riley gelesen, und ich habe tatsächlich den Eindruck, dass man da einen Unterschied bemerkt: zwar ist auch "Der Engelsbaum" eine komplexe, verschachtelte Geschichte, die sich über mehrere Generationen erstreckt und sich dem Leser nur in kleinen Puzzleteilchen enthüllt, aber die Charaktere zeigen in meinen Augen weniger Tiefe. Auch der Schreibstil hat meiner Meinung nach nicht die gleiche detailverliebte Lebendigkeit, nicht ganz die mühelose Sogkraft. Besonders die Dialoge fand ich öfter ein wenig hölzern. Dazu muss ich aber sagen, dass das Jammern auf hohem Niveau ist: wäre es kein Buch von Lucinda Riley, hätte ich nicht solch hohe Erwartungen zur Lektüre mitgebracht! Die Geschichte hat durchaus ihre glanzvollen Momente, ihre originellen Einfälle... Ich fand sie auch überwiegend unterhaltsam und spannend zu lesen, mit nur gelegentlichen Längen. Der Schreibstil ist beileibe nicht schlecht, nur eben meines Erachtens nicht ganz auf dem Niveau, das Lucinda Riley in ihren neueren Werken vorlegt. Mein größtes Problem waren allerdings die Protagonistinnen: im Mittelpunkt stehen zwei Frauen, die es mir zunehmend schwer machten, sie zu verstehen - Greta und ihre Tochter Cesca. Greta trifft fatale Entscheidungen, verstrickt sich in Lügen oder benimmt sich einfach selbstsüchtig, und das wuchert nicht nur in ihrem Leben wie ein Krebsgeschwür, sondern setzt sich auch fort ihm Leben ihrer Tochter. Das fand ich durchaus interessant und auf traurige Art auch realistisch. Beide Frauen sind im Grunde Opfer unglücklicher Umstände, und dazu kommt noch die gravierende psychische Erkrankung einer der beiden. Dennoch fiel es mir wirklich schwer, sie zu mögen und mit ihnen mitzufühlen, und ich habe mir oft gewünscht, dass sie endlich die Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen. Das lag zum Teil auch an der Art und Weise, wie sie David behandeln, den Ruhepol in ihrem Leben - David, der über mehrere Jahrzehnte (!!) alles für Greta und Cesca tut, ohne dass er viel von ihnen zurückbekommt. Er ist immer da, wenn sie ihn brauchen, er lässt alles stehen und liegen, wenn sie mit den Fingern schnippen, während sein eigenes Leben in einer Art Limbo verharrt. Das wirkte auf mich eher krankhaft als romantisch! Überhaupt sind die meisten Liebesbeziehungen in diesem Buch in meinen Augen ungesund - zum Teil obsessiv, zum Teil reine Zweckgemeinschaften, und in einem Fall wird eigentlich nur aus Rache geheiratet. Die Ausnahme von all dem ist Ava, die dritte Generation: die Tochter von Cesca beziehungsweise Enkelin von Greta. Sie steht mit beiden Beinen auf dem Boden und hat auch als einzige der drei Frauen eine liebevolle, gesunde Beziehung. Aber wie schon gesagt: trotz allem fand ich die Geschichte unterhaltsam und spannend, auch wenn ich mich den Charakteren wenig verbunden fühlte. Fazit: 1995 erschien "Der Engelsbaum" in der englischen Erstausgabe - unter dem Titel "Not Quite an Angel" und dem Künstlernamen Lucinda Edmonds. Vergleicht man das Buch mit den neueren Werken der Autorin, sieht man in meinen Augen, dass sich ihr Stil in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert hat! Ich hatte deutliche Schwierigkeiten mit den zwei Frauen, die im Mittelpunkt des Geschehens stehen, fand das Buch im Ganzen aber dennoch lohnend und unterhaltsam.
  • Von: Nicole Plath

    Ein spannendes Familiendrama erwartet die Leser bei diesem Buch. Mit Greta, ihrer Tochter Cheska und Enkelin Ava wird diese Geschichte über mehrere Jahrzehnte hinweg erzählt. Alles beginnt mit Gretas Rückkehr nach Marchmont Hall im Dezember 1985. Sie hatte vor vielen Jahren ihr Gedächtnis verloren und verbringt nun Weihnachten mit ihrer Familie. Bei einem Spaziergang findet sie im Wald ein kleines Grab. Es ist ihr kleiner Sohn Jonny, der hier begraben wurde. 1949 war dieser im Alter von nur drei Jahren gestorben. Durch einige „Flashbacks“ kommen Greta Erinnerungen aus dieser Zeit und sie bittet ihren Freund David, der immer für sie da ist, ihr alles zu erzählen. So erfährt der Leser in diesem Buch mehr über eine junge Frau, die sich eigentlich nur nach einem guten Leben sehnt und es doch nicht haben kann. Als sie schwanger wird und sich ihr damaliger Freund wegen ihres Lebenswandels von ihr trennt und aus ihrem Leben verschwindet, weiß sie nicht mehr weiter. Abtreiben oder das Baby doch behalten. Ihr guter Freund David bietet ihr schließlich die Möglichkeit, nach Marchmont Hall – seinem Elternhaus – zu seiner Mutter LJ zu ziehen. Greta bekommt das Lark Cottage bereitgestellt, um dort während der Schwangerschaft zu bleiben. Der Herr von Marchmont Hall ist Owen, der Schwager von LJ. Durch ein zufälliges Treffen lernen sich Greta und Owen kennen und heiraten, so dass Greta ihre Zwillinge Jonny und Cheska nicht als ledige Mutter großziehen muss. Doch nach dem Tod von Jonny verändert sich alles. Greta verlässt mit Cheska Marchmont Hall. Wieder ist es David, der ihr in der Not hilft, doch diese Hilfe wird sich im Laufe des Buches als Fluch erweisen. Zuviel sei an dieser Stelle nicht verraten, doch auch Cheska wird früh Mutter einer Tochter, Ava, und auch deren leiblicher Vater ist nicht der, der er zu sein scheint. Der Leser begleitet so auch Cheska durch ihr Leben. Der Aufstieg zum gefeierten Kinderstar bis zu ihrem tiefen Fall, all dies hat Spuren in Cheskas Seele hinterlassen. Im Verlauf des Buches schildert die Autorin die verschiedensten Gefühlszustände von Cheska, ohne auf den „Mitleidsknopf“ zu drücken. Denn Cheska ist nicht nur der brave Engel, der alle Menschen um den Finger wickelt. Sie hat auch eine dunkle Seite, die zunehmend an Stärke gewinnt.
  • Von: Conro

    Selten fiel mir ein Einstieg in ein Buch so leicht, lasen sich doch die ersten Seiten wie ein Hedwig-Courth-Maler-Roman – armes Mädchen heiratet reichen Mann. Über diesen Eindruck konnte auch der typische Riley-Aufbau (Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit), der in diesem Buch übrigens sehr selten erfolgt, nicht hinweg täuschen. Ich vermute sogar, das diese Gegenwartspassagen erst nachträglich eingebaut sowie der Klappentext angepasst wurden, denn bei dem Buch „Der Engelsbaum“ handelt es sich um eines der früheren Werke der Autorin; veröffentlicht 1996 unter dem Titel „No Quite an Angel“. Damals z.B. verwies der Klappentext eindeutig auf eine Geschichte mit der Hauptprotagonistin Cheska und trifft damit den Inhalt eindeutig besser als die heutige Beschreibung. Womit ich bei den Hauptfiguren wäre. Diese sind – wie bei Riley gewohnt – exzellent und detailliert herausgearbeitet; die Charaktere so gut gezeichnet, das man sofort Sympathie oder eben auch Antipathie für den einen oder anderen empfindet. Die Handlung selbst ist logisch aufgebaut und nachvollziehbar. Gibt es anfangs noch ein paar Passagen, die sich etwas zähflüssig lesen lassen, werden diese zum Ende hin durch die mittlerweile erzeugte Spannung wieder wett gemacht. Der Schluss des Buches, auch wenn vorhersehbar, lässt keine Fragen offen und entläßt den Leser mit dem Gefühl, ein gutes Buch in den Händen und einige vergnügliche Lesestunden gehabt zu haben. Fazit: Auch wenn „Der Engelsbaum“ nicht ganz an den heutigen ausgefeilteren und perfektionierteren Schreibstil von Lucinda Riley herankommt, hat mich die Geschichte wieder in ihren Bann ziehen können. Aus diesem Grund und unter Berücksichtigung, das es sich hier wirklich um eines der ersten Werke der Autorin handelt, vergebe ich gerne 5/5 Sternen und empfehle dieses Buch an all die weiter, die einfach einmal dem Alltag entfliehen wollen.
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