Der längste Sommer ihres Lebens von Amelie Fried

Amelie Fried Der längste Sommer ihres Lebens

Die engagierte Unternehmerin Claudia steht kurz vor der Erfüllung ihres großen Traums: Bürgermeisterin ihrer süddeutschen Heimatstadt zu werden. Plötzlich taucht ihre achtzehnjährige Tochter Anouk im Umfeld radikaler Klimaaktivisten auf, landet im Gefängnis und beschert ihrer Familie sogar eine Hausdurchsuchung – alles ein gefundenes Fressen für die Medien. Claudias Kandidatur ist gefährdet, der Ruf des Autohauses, das sie in dritter Generation leitet, beschädigt, die Kunden bleiben weg. Ihre Mutter Marianne, die heimliche »Bössin« der Firma, hintertreibt Claudias Pläne ebenfalls. Und anstatt seiner Frau beizustehen, wird Ehemann Martin zum unberechenbaren Gegenspieler. Claudias ganze Existenz steht auf dem Spiel – und schließlich sogar das Leben ihrer Tochter. Wird es ihr gelingen, Anouk zu retten?

»Warmherzig und brillant … Ein klasse Familienroman über drei entschlossene Frauen und wichtige Fragen unserer Zeit.« Für Sie

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Renas Wortwelt

    Dass sich dieser Roman des Themas Klimawandel annimmt und ein tatsächliches Ereignis rund um die Klimaaktivisten aufgreift, ist noch das Beste daran. Ansonsten bietet er wenig Überraschendes, schablonenartige Figuren und vor allem viele Klischees. Claudia Berner führt in x-ter Generation ein Autohaus in einer überschaubaren Kleinstadt. Daneben arbeitet sie als Stadträtin und will nun Bürgermeisterin werden. Ihr Mann Martin ist in ihrem Autohaus angestellt und sie hat eigentlich vor, ihn, sollte sie gewählt werden, zum Geschäftsführer zu machen. Claudias Mutter Marianne hat jedoch schon immer Vorbehalte gegen ihren Schwiegersohn und mischt sich immer wieder in die Geschäfte ein. Claudias Tochter Anouk, gerade 18 geworden, geht inzwischen ihre eigenen Wege und schließt sich den Klimaaktivisten an, klebt sich auf die Straße, wird verhaftet. Das schadet natürlich dem Wahlkampf der Bürgermeisterkandidatin und wird vom Wahlgegner und der Presse genüsslich ausgeschlachtet. Zusätzlich bekommt Claudia Probleme in der Ehe, denn ihr Vertrauen in Martin, in seine Fähigkeit, das Autohaus zu leiten, schwindet. Man streitet, es kriselt, es kommt zum Zerwürfnis. Inzwischen knüpft Marianne, längst über 70, Kontakte zu einem ehemaligen Geliebten, wärmt die alte Beziehung wieder auf. Die Geschichte eskaliert, als Anouk nach Berlin geht und gemeinsam mit anderen in den Hungerstreik tritt, um die Regierung zu Gesprächen zu erpressen. Claudia lässt alles stehen und liegen und rast nach Berlin. Das Ganze ist so platt, so altbacken erzählt, dass man immer wieder das Buch eigentlich abbrechen möchte, dann aber doch wieder Hoffnung hat, es käme noch Spannung auf. Die Figuren sind vorhersehbar, abgedroschen und schablonenhaft, der Schreibstil ist schlicht, so sehr, dass mehrere Kapitel mit dem gleichen Satz beginnen. Die Protagonistin Claudia ist arg unrealistisch, sie macht nie Fehler, findet immer die richtigen Worte, hat sich, ihre Sorgen und Stimmungen immer im Griff. Und am Ende sinken sich alle lächelnd in die Arme, geläutert, versöhnt, glücklich. Das Einzige, was mir wirklich gefallen hat, ist die kritische Schilderung des Umgangs der bayrischen Behörden mit den Klimaklebern, die dort als Terroristen verunglimpft und besonders hart bestraft werden. Ganz anders im Übrigen als die Gülle werfenden Bauern… Amelie Fried - Der längste Sommer ihres Lebens Heyne, März 2024 Gebundene Ausgabe, 431 Seiten, 22,00 €
  • Von: schnaeppchenjaegerin

    Claudia Berner ist Geschäftsführerin und Erbin eines Autohandels in Meutlingen. Als junge Frau hatte sie ihre eigenen Träume aufgegeben, um in den Familienbetrieb einzusteigen, doch nun mit knapp 50 Jahren möchte sie einen neuen Weg gehen und die Verantwortung für die Firma an ihren Mann übergeben. Claudia beabsichtigt, als Bürgermeisterin in der schwäbischen Kleinstadt zu kandidieren und den konservativen Amtsinhaber zu ersetzen. Als sie den Rückzug aus ihrer beruflichen Laufbahn verkündet, beginnt ihre bisher vernünftige, gerade volljährig gewordene Tochter Anouk, zu rebellieren, die Schule abzubrechen und sich als militante Klimaschützerin öffentlichkeitswirksam zu engagieren. Schon bald werden Zweifel laut, ob die Mutter einer solchen Tochter die geeignete Kandidatin für die Aufgabe der Bürgermeisterin ist, während dem Autohandel die Aufträge verloren gehen. Der Roman handelt im Sommer 2022 in der fiktiven, schwäbischen Kleinstadt Meutlingen und ist überwiegend aus der Sicht der sympathisch engagierten, patenten Claudia Berner geschrieben. Daneben gibt es auch Einblicke in die beiden anderen erwachsenen Hauptfiguren, Matriarchin Marianne und den um seine Position ringenden Ehemann Martin. Die Geschichte ist politisch und gesellschaftlich aktuell und lebendig geschrieben. Es fällt leicht, sich in Claudia hineinzuversetzen, die als Mutter, Ehefrau, Geschäftsfrau, angehende Politikerin und Frau mit persönlichen Zielen und Träumen zwischen allen Stühlen sitzt. Themen, die uns alle angehen, werden geschickt mit der Geschichte über eine Familie verknüpft, in der alles zusammenzubrechen droht. Neben der Firma steht die Ehe der Berners und der Verlust der Tochter auf dem Spiel, die sich unnachgiebig und selbstzerstörerisch der Organisation "Fünf nach zwölf" verschrieben hat und zu einer Klimakleberin in den Schlagzeilen mutiert ist. Die Situation in dem heißen Sommer, was das Gefühl um die Klimakatastrophe untermauert, spitzt sich unaufhaltsam zu. Dabei ist sowohl der Konflikt zwischen den Generationen als auch zwischen den unterschiedlichen politischen Ansichten eindringlich dargestellt. Man versteht die Positionen, auch wenn nicht alle Handlungen dafür gutzuheißen sind. Die festgefahrenen Haltungen und die Sorgen um die Tochter sorgen für Spannung, wie die Geschichte für jeden einzelnen ausgehen wird. Dabei ist auch die Entwicklung der Charaktere interessant, die sich selbst hinterfragen müssen. "Der längste Sommer ihres Lebens" ist eine unterhaltsame Geschichte über die drängenden Fragen unserer Zeit, eine Geschichte über Zukunftsängste und die Verantwortlichkeit der Generationen und daneben eine Geschichte über den Wunsch nach Selbstentfaltung, den Mut seine Träume zu leben und die Schwierigkeit, ein guter Mensch zu sein. Das Buch ist reichlich konfliktgeladen, hat dafür aber ein versöhnliches Ende - für die Familie und jeden einzelnen von ihnen, der sich in dem Sommer entscheidend weiterentwickelt hat.
  • Von: Doris

    Ja, ich finde, das geht. Der Autorin ist mit ihrem Buch "Der längste Sommer ihres Lebens" der Spagat zwischen Unterhaltungsroman verbunden mit einem brisanten, aktuellen Thema gelungen. Der etwas andere Roman von Amelie Fried. In einem Punkt ist sie sich auf jeden Fall treu geblieben: Die starke Frau steht im Mittelpunkt. Hier sind es, um genau zu sein, derer gleich 3: Drei Generationen toller Frauen. Jede auf ihre eigene Art. Die eine seit Jahrzehnten Inhaberin eines Autohauses, die sich mehr oder weniger zurückgezogen und die Aufgabe an die Tochter übertragen hat. Diese wiederum, eigentlich nun mit Ambitionen zur Bürgermeisterin des Ortes, und schlussendlich, die jüngste der Frauen, die alles hinterfragt und sich Sorgen um die Welt und das Klima macht bis hin zur Radikalisierung als Klimaaktivistin. Sie ist es, die den Anstoß gibt gewisse Dinge zu hinterfragen und durch ihr Agieren die Familienmitglieder wachrüttelt und dadurch auch deren Leben im Allgemeinen ändert. Als treue Leserin über die Jahre hinweg war ich gespannt und wurde nicht enttäuscht. Das Buch liest sich flüssig, und ich habe es in einem Ruck durchgelesen. Darum vergebe ich 5 Sterne.
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