Der magische Spiegel. Chinesische Märchen und Novellen aus den Zeiten der Blüte von Lo Ta-Kang

Lo Ta-Kang Der magische Spiegel. Chinesische Märchen und Novellen aus den Zeiten der Blüte

Wie die funkelnden Lampions des Laternenfestes – fremdartig, zauberhaft, schön – erstrahlt das Reich altchinesischer Erzählkunst in dieser außergewöhnlichen Sammlung von zehn Märchen und Novellen aus der Zeit um 600 bis 1600 n. Chr. Im Spannungsfeld zwischen Außenwelt und Innenwelt, Staat und Gesellschaft im Geist des Konfuzianismus und dem Weg der Kontemplation im Tao, erzählen sie von der leidenschaftlichen Suche nach seelischem Ausgleich und dem Gleichgewicht kosmischer Kräfte. Im Mittelpunkt der Titelerzählung steht ein bronzener Spiegel aus uralten Zeiten, eine geheimnisvolle Macht, die auf dem Pfad der Freundschaft und Liebe hilft, das Unrecht auf Erden zu überwinden.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Koreander

    Der magische Spiegel von Lo Ta-Kang ist eine Auswahl von Märchen und Novellen aus den Zeiten der Blüte. Genau genommen umfassen die Märchen den Zeitraum vom 6. Jahrhundert bis ins 17. Jahrhundert. Dabei ist die titelgebende Geschichte auch die älteste und stammt um das Jahr 600. Eine Hälfte der Erzählungen stammt von Literaten, die andere Hälfte sind quasi Volksmärchen. Und so divers wie die Eckdaten sind, so unterschiedlich sind auch die Geschichten und deren erzählerische Qualität. Gleichzeitig haben die Märchen nicht nur eine unterhaltende Funktion, sondern sie sind zugleich Dokument ihrer Zeit und Kultur. Lesen ist immer auch auf einer höheren Eben, das empirische Studium der Kulturgeschichte. Je mehr man sich in die (alte) chinesische Literatur vertieft, desto mehr stellt man fest, wie sehr diese sich gegenseitig referenziert. Was anfangs ohne Interpretationshilfen gar nicht auffallen kann, lernt man mit der Zeit selber erkennen. Ebenso wie sich unzählige „klassische“ Figuren der Mythologie durch die Geschichten ziehen. Allem voran sicherlich die Füchsin. Insofern ist es äußerst spannend alte Märchen und Novellen zu lesen, auch gerne die Unbekannteren, um in den großen chinesischen Werken die Verweise zu erkennen. Dieses Eintauchen in die alte chinesische Kultur hat einen ganz besonderen Zauber. Der „chinesische“ Schreibstil ist völlig anders, als der uns gewohnte. Nicht nur die alte Sprache entführt in die fantastischen Welten, es ist auch ein anderer Umgang mit Hintergrundgeschichte, Spannungsbogen und Protagonist*innen. Wenn man das erste Mal auf solche Erzählungen stößt, kann man durchaus abgeschreckt werden. Da wo die Geschichte eigentlich an Fahrt aufnehmen sollte (so unsere westliche Erwartungshaltung), ist sie plötzlich bereits zu Ende. Wen wir für den Protagonisten gehalten haben, der spielt plötzlich überhaupt keine Rolle mehr, Einleitung und Ende werden gerne mal weggelassen oder auch einfach gleich der komplette Spannungsbogen. Das sind natürlich nur unsere Eindrücke, weil wir uns erst auf die Erzählung einlassen müssen und die historischen wie kulturellen Eigenheiten wissen müssen. Der Sammelband ist hierfür ausgezeichnet geeignet. Viele chinesische Geschichten sind durchsetzt mit taoistischer Mythologie (Magie), mit Lehren des Konfuzianismus (Kindespflicht) und Buddhismus. Die hier präsentierten Märchen und Novellen bilden da eine gute Auswahl. Von allem ist etwas dabei. Zwar gibt es einige wenige Fußnoten, die chinesische Besonderheiten erhellen sollen. Doch sind diese für meinen Geschmack zu selten und nicht ganz nachvollziehbar gesetzt. Gerade deswegen lohnt es sich aber, den Begriffen selber nachzugehen und somit ein besseres Verständnis zu entwickeln. So entdeckt man auch den roten Faden durch die Geschichten, der einem ansonsten weitestgehend verborgen bleiben dürfte. Dann wird eine unterhaltsame Märchenlektüre plötzlich zu einem kontemplativen Erlebnis. Und das ist der wesentlichste Unterschied zu europäischen Märchen. Natürlich haben auch diese meist eine Lehre, einen pädagogischen Kern oder zumindest eine kulturell-historische Referenz, aber die Ausrichtung ist eine völlig andere. Der Wertehorizont unterscheidet sich fundamental. Man könnte nicht ganz zu Unrecht sagen, dass Europa zur gleichen Zeit immer deutlich weiter in der Barbarei steckte. Und dennoch waren und sind die Probleme der Menschen zu allen Zeiten, an allen Orten die Gleichen. Man kann Der magische Spiegel also sehr unterschiedlich lesen. Man kann sich einfach von der alten chinesischen Fantastik entführen lassen, was allein schon ein Vergnügen ist. Oder diese Märchensammlung in einen größeren Zusammenhang setzen und sie als Einführung in Literatur, Kultur und Mythologie Chinas lesen. Aber Vorsicht, Letzteres kann süchtig machen.
  • Von: Vicisbookblog

    Es ist eine Herausforderung, Sammlungen von Kurzgeschichten als Ganzes zu bewerten, da jede Geschichte ihre eigenen Stärken und Schwächen hat. In der Regel gibt es ein paar wirklich herausragende Geschichten, einige, die in Ordnung sind, und vielleicht zwei oder drei, die mir persönlich nicht gefallen. Bei dieser Sammlung hatte ich jedoch das Gefühl, dass nur zwei Geschichten mich wirklich begeistern konnten, während der Rest eher so mittelmäßig war. Vielleicht war ich nicht in der Stimmung für die Geschichten, vielleicht war es die Übersetzung, ich weiß es einfach nicht. Bevor ich hier deswegen lange um den heißen Brei rede, werde ich meine Zeit lieber den zwei Geschichten widmen, die mir sehr gefallen haben. Die allererste Geschichte hat gleich einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen. "Der alte Gärtner" war eine sehr schöne Geschichte und die Leidenschaft des Gärtners hat mich zutiefst berührt. Wenn jemand einfach seiner Leidenschaft nachgehen kann, macht mich das sehr glücklich und ich fand es gut, dass der Gärtner am Ende der Geschichte Gerechtigkeit erfahren hat. Die zweite Geschichte, die mich sehr begeistern konnte war "Die zerbrochene Laute". Ebenfalls hat mich die Geschichte emotional berührt und vor allem zum nachdenken angeregt. Die anderen Geschichten waren leider einfach nicht meins. Fazit Es tut mir wirklich leid, aber ich kann dem Buch insgesamt nur 2.5 Sterne geben. Die zwei oben genannten Geschichte kann ich euch aber nur empfehlen und sie sind sehr schön gewesen!
  • Von: Sheena

    Wir haben hier in diesem Buch "Der magische Spiegel" zehn spannende und wunderbare chinesische Märchen und Novellen aus der Zeit um 600 bis 1600 n. Chr. Wie zum Beispiel: "Der alte Gärtner", "Die wunderbare Begegnung des jungen Doktor Ts ui" oder "Der verlorene Schatz". Einzelne Seiten sind mit schönen s/w Zeichnungen gestaltet worden und lockern das ganze noch etwas auf. Im Nachwort wird erklärt, das die Titelnovelle "Der magische Spiegel" in diesem Band die tatsächlich älteste Geschichte ist und sein Verfasser Wang Tu, um die Zeit 581 lebte und Magistrat unter den Sei war. Die Märchen und Novellen sind, wie ich persönlich finde, wirklich richtig gut und haben mich zum Teil auch stellenweise ein wenig zum Nachdenken gebracht. Ansonsten kann ich noch sagen, dass das Buch ziemlich gut strukturiert ist, denn seltene Begriffe, die für uns Leser ein hohes Potenzial haben nicht gekannt zu werden, werden mit einem Stern markiert und auf der unteren Seite ein wenig genauer dann erklärt. Der Schreibstil ist auf Grund der sehr alten Sprache nicht ganz so einfach zu lesen , wenn man mit chinesischen Namen, Titeln oder gar der Kultur nun beim lesen in Berührung kommt und dieses als Europäer eben nicht kennt. Fazit: Wer sich für die chinesische Literatur interessiert und zusätzlich noch Märchen und Novellen mag, der ist hier bei diesem Buch genau an der richtigen Adresse!