Der Markisenmann von Jan Weiler

Jan Weiler Der Markisenmann

Was wissen wir schon über unsere Eltern? Meistens viel weniger, als wir denken. Und manchmal gar nichts. Die fünfzehnjährige Kim hat ihren Vater noch nie gesehen, als sie von ihrer Mutter über die Sommerferien zu ihm abgeschoben wird. Der fremde Mann erweist sich auf Anhieb nicht nur als ziemlich seltsam, sondern auch als der erfolgloseste Vertreter der Welt. Aber als sie ihm hilft, seine fürchterlichen Markisen im knallharten Haustürgeschäft zu verkaufen, verändert sich das Leben von Vater und Tochter für immer.

Ein Buch über das Erwachsenwerden und das Altern, über die Geheimnisse in unseren Familien, über Schuld und Verantwortung und das orange-gelbe Flimmern an Sommerabenden.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: leselaut-zeichnestill

    Der Markisenmann Das gemeinsame Schweigen als Kulturtechnik des sozialen Austauschs schien hier in der Gegend sehr verbreitet zu sein. Ich kannte das nicht. In meiner Welt wurde immer geredet, geplappert, getratscht, gemeckert oder geschrien. Durch seine leuchtenden Farben hat dieses Buch gleich meine Aufmerksamkeit bekommen. Deutlich, dass es etwas mit Markisen zu tun haben muss. Verkauft werden zwei solcher Markisen durch den Vater von Kim, die mit ihren 15 Jahren schon einiges Erleben musste. Ja, nur zwei. Warum das so ist und weshalb auch die Farben eine besondere Bedeutung haben, möchte ich euch nicht vorwegnehmen. Kim lebt mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und Stiefbruder zusammen, die sehr wohlhabend sind. Allerdings rebelliert sie gegen diese Konstellation. Die Rebellion artet aus und die Mutter schickt Kim als Strafe über die Ferien zu ihrem leiblichen Vater, den sie bisher noch nie kennenlernen durfte. Der fremde Mann lebt in einer Halle, wo sie eine umfunktionierte Abstellkammer zugeteilt bekommt, die nun ihr Zimmer sein soll. Sie will nicht bleiben, vermutlich möchte sie verschwinden, doch vorher sieht sie sich das Ganze mal an. Die Geschichte ist so wunderbar seicht und leicht und hat mich wirklich überrascht. Es geht um das Leben, um das Erwachsenwerden und das man auch mal hinter die Markise blicken muss, um zu verstehen.. Kims Vater ist eine tolle Persönlichkeit. Die Beziehung zwischen Tochter und Vater, die sich 15 Jahre nicht gesehen haben, entwickelt sich realistisch und gefühlvoll. Sie lernen voneinander und miteinander. Verantwortung und Schuld sind auch großes Thema in diesem Buch, welches zu einem absoluten Jahreshighlight geworden ist.
  • Von: Mirjam Lutter

    Kim ist 15 und fühlt sich in der neuen Familie ihrer Mutter als Außenseiterin. Nachdem sie den Bogen eindeutig überspannt hat, wird sie über die Sommerferien zu ihrem bisher völlig unbekannten Vater im ein Duisburger Gewerbegebiet abgeschoben, während der Rest ihrer Familie nach Miami fliegt. Kim lernt, ihren sehr sonderbaren Vater kennen und lieben und unterstützt ihn dabei, die hässlichsten Markisen seit Menschengedenken zu verkaufen. Was sich zuerst wie die schlimmste aller Strafen anfühlt, wird zu einer spannenden und emotionalen Zeit für Kim. Ein ganz tolles Buch, das mich berührt, amüsiert und auf tiefsinnige Art und Weise bestens unterhalten hat. Die ganz zart aufkeimende Beziehung zwischen Vater und Tochter wurde sehr authentisch und einfühlsam geschildert, dank der Komik rutschte es aber nie in Kitsch ab. Ein wundervolles Buch über Lebensentscheidungen, Vergebung, die Kunst, trotz Differenzen respektvoll miteinander zu sein und darüber, wie schön das einfache Leben sein kann. Große Leseempfehlung!
  • Von: Sarah

    Was für eine wunderbar stille, wertvolle, skurrile, herzerwärmende, liebevolle und melancholisch-fröhliche Vater-Tochter-Geschichte. Ich liebe den 2000er Ruhrpott-Charme, die DDR-Geschichten aus Ronalds Jugend und sein zartes Wesen.. gemeinsam mit Kim hab ich mich in ihren Papa und seine Art die Welt zu sehen „verliebt“ … auch die Nebenfiguren möchte man am liebsten alle in den Arm nehmen.
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