Der Platz im Leben von Anna Quindlen

Anna Quindlen Der Platz im Leben

Ein feinsinniger Roman, der den Neuanfang feiert

Bis zu jenem Tag, an dem ein brutaler Vorfall die Nachbarschaft erschütterte, glaubte Nora, dass sie glücklicher kaum sein könnte: Sie hat einen liebenden Mann, schätzt ihre Arbeit, und ihr sehnlichster Wunsch, ein Haus in New Yorks reicher Upper West Side, hat sich auch bereits erfüllt. Doch plötzlich hat das friedliche Miteinander in ihrer Straße ein Ende. Jeder ist gezwungen, Stellung zu beziehen – und Nora muss sich fragen, wo ihr Platz im Leben wirklich ist. Einfühlsam erzählt Anna Quindlen vom Mut einer Frau, in mittleren Jahren noch einmal alles auf die Waagschale zu legen.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Isabel (engi)

    Wenn man es im Leben geschafft zu haben scheint, frei nach dem Sparkassenwerbemotto: „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“, kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen, oder? So denkt auch Nora, bis plötzlich ihre Welt ins Wanken gerät. Während der eigentliche Auslöser ein fieser Angriff in der Nachbarschaft ist, der die Nolans zunächst nur zweitrangig tangiert, fängt Nora an zu zweifeln, als ihr Mann Charlie sich gegen sie zu stellen scheint … Ich gebe zu, das Buch ist kein spannender Pageturner und dennoch zieht es einen als Leser in den Bann. Ich musste unweigerlich weiterlesen, um Nora verstehen zu können und vor allem zu wollen. Die Autorin Anna Quindlen, die mir bereits durch ihre Bücher „Kein Blick zurück“ und „Des Lebens Fülle“ bekannt ist, erinnert mich mit ihrem ruhigen Schreibstil ein wenig an die Romane von Anne Tyler. Beide schreiben über ganz normale Familien, die in unserer Nachbarschaft leben, zu unserem Bekanntenkreis gehören oder sogar unsere eigene zu sein könnten. Anna Quindlen präsentiert die Welt ohne rosarote Brille, lebensnah und realistisch. Wegen ein paar kleiner Längen vergebe ich nicht ganz die Bestnote, würde aber jederzeit wieder ein Buch von ihr in die Hand nehmen. Von mir eine klare Leseempfehlung.
  • Von: Bücherfreuden

    Nora Nolan lebt mit ihrem Mann Charlie in New Yorks Upper West Side, in einer Sackgasse, wo jeder jeden kennt und die Hauseigentümer eine geschlossene Gesellschaft bilden. Nora liebt New York und ist als Leiterin eines Schmuckmuseums erfolgreich, ihr Mann dagegen möchte jetzt, da die erwachsenen Zwillinge bald das College abschließen, das Haus verkaufen und wegziehen. Sein größter Stolz besteht darin, einen eigenen Parkplatz auf einem Brachgelände in der Straße ergattert zu haben. Nora beobachtet ihr eigenes Leben und die Beziehungen um sich herum und schwankt zwischen Zufriedenheit und Frustration. Soll und kann alles so weitergehen? Als ein hispanischer Handwerker von einem jähzornigen Nachbarn brutal zusammengeschlagen wird, beginnt die Gemeinschaft in der Sackgasse zu bröckeln und auch in Noras Leben zeigen sich Risse. Viele Differenzen, die sich unterschwellig entwickelt haben, lassen sich nicht länger übersehen. Es wird Zeit für Entscheidungen. Fast schon philosophisch geht der Roman der Frage nach, was uns ausmacht und wo wir wären, wenn wir an manchen Weichen des Lebens eine andere Richtung eingeschlagen hätten. Treffsicher, mit feinem Sarkasmus und spitzer Feder entlarvt Anna Quindlen Beziehungen, Situationen und gesellschaftliche Lügen. Ein sprachlich herausragendes Buch mit einer überzeugenden Hauptperson und der nachvollziehbaren Geschichte einer Ehe.
  • Von: ulrike rabe

    Eine kleine Sackgasse in einem besseren Viertel von New York City, dort leben Nora und Charlie Nolan schon seit vielen Jahren. Ihre Zwillinge sind dort groß geworden. Mit den Nachbarn haben sie regen Kontakt. Es ist eine gute Gegend für gehobene, gutverdienende, bildungsaffine Leute. So scheint es und es könnte besser wohl nicht sein. Bis ein außergewöhnlicher Akt der Gewalt, das Gefüge in der Gasse völlig auseinander reißt. Es sind Stadtneurotiker der nächsten Generation, die Anna Quindlen in ihrem Roman „Der Platz im Leben“ beschreibt. Nicht die intellektuellen Träumer im Aufbruch, sondern die die festgefahrenen, wohlstandssaturierten Langweiler und Spießer. Erst ein Anstoß von außen lässt die Fassade der Gemeinschaft, aber auch die persönlichen Bindung zwischen Nora und Charlie bröckeln. Anna Quindlen spielt mit Bildern, das Feststecken in der Sackgasse, der Unrat, der nach einem Gebrechen aus dem aufgebrochenen Asphalt quillt, Nora, die ein Puppenheim verlässt. Der eine Anstoß, der von außen kommt, veranlasst Nora ihre Ehe, ihre Berufswahl, ihr ganzes Leben überdenken. Die Geschichte, die zunächst sehr zäh und mit Klischees vollbeladen vor sich hin dümpelt, bietet nicht viel von Interesse. Belangloses Jammern auf sehr hohem Niveau über Parkplätze (!) beherrscht den Anfang. Gelegentlich geheimnisvolle Notizen eines unsichtbaren Grundstückseigentümers, sollen vielleicht gespanntes Interesse wecken. Die Auflösung dazu ist im Übrigen genauso trivial, wie die zu den rätselhaft platzierten Hundekotsäckchen. Diese Sorgen möchte wohl jeder gerne haben. Zeitweise fühlte ich mich wie in einer urbanen Wisteria Lane. Der „Vorfall“ der die schöne Welt zum Kippen bringt, bringt auch die Geschichte mehr in Fahrt. Ab da ging es mir mit dem Buch besser. Aber von der anfänglichen Schlafkrankheit habe ich mich bis zum Schluss nicht ganz erholt. Schade, denn ich hatte mir mehr von diesem Roman versprochen.
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