Der Traum von einem Baum von Maja Lunde

Maja Lunde Der Traum von einem Baum

Das Finale des international gefeierten Klimaquartetts — der SPIEGEL-Bestseller

Eine Kammer hoch im Norden, gefüllt mit Pflanzensamen aus aller Welt. Drei Brüder und ihre Großmutter, vereint in der Hoffnung, dieses letzte Band zwischen Mensch und Natur zu behüten.

Tommy wächst in der kargen Landschaft Spitzbergens mit zwei Brüdern bei seiner geliebten Großmutter auf. Als wichtigste Lebensweisheit gibt sie ihm mit: In einer großflächig zerstörten Welt ist die Saatgutkammer ein Schatz, der mit allen Mitteln beschützt werden muss. Tommy soll diese Aufgabe später von seiner Großmutter übernehmen. In eindrucksvollen Bildern und mit viel Wärme erzählt Maja Lunde von der Bedeutung des Familienzusammenhalts und von unserem Umgang mit der Natur. Sie beschäftigt sich mit den drängenden Fragen unserer Zeit: Wie wurde der Mensch zu einer Spezies, die alles verändert hat? Und sind wir selbst eine bedrohte Art?

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: Bibliokate

    "Manchmal werde ich so wütend. Wenn ich sehe, wie die Erde rissig wird und der Mutterboden zu Staub zerfällt. Wenn die kleinen grünen Keime eine matte Farbe annehmen und welken und anschließend vom Wind ausgerissen und davongetragen werden. Wenn die Kinder hungrig ins Bett gehen müssen. Ich werde Stinkwütend, und allmählich verstehe ich, gegen wen sich meine Wut richtet. Gegen jene, die vor uns lebten. [...] ich würde sie gern bestrafen, sie in die Zukunft werfen, in meine Zeit, ich will, dass sie sehen, was sie angerichtet haben. " Tao Maja Lunde hat mich schon mit den ersten drei Teilen ihres Klimaquartetts sehr begeistert. Auch das große Finale kann sich sehen lassen. Diesmal geht es um das große Saatgutdepot auf Spitzbergen. Auf mehreren Zeitebenen und in Schauplätzen in mehreren Regionen zeigt sie eindrucksvoll wie die Schicksale der unterschiedlichsten Menschen miteinander zusammenhängen und thematisiert gleichzeitig auf eindrucksvolle Art die Mensch Umweltbeziehung und wie diese sich ändern muss bzw was geschehen wird wenn diese sich nicht ändert. Tommy, der von seiner Großmutter zum Saatgutwächter auserkoren wurde steht nach einem großen Unglück vor einer Aufgabe die ihm alles abverlangt und ihn, der selbst noch halb ein Kind ist dazu zwingt Verantwortung für seine Mitmenschen zu übernehmen. Er ist hin und her gerissen zwischen dem beschützen der Natur, der Samen und dem sich um die Menschen kümmern die ihm nahe stehen. So muss er schließlich eine schwere Entscheidung treffen. Der Roman ist ein wunderbarer Abschluss des Köimaquartetts. Mit ihrem tollen Schriebstil und ihren facettenreichen, authentischen Protagonisten hat Maya Lunde mich auch diesmal wieder total überzeugt. Ihr Blick für das Wesentliche und ihre Fähigkeit mit Worten umzugehen machen dieses Buch zu einem tollen Leseerlebnis mit absolutem Tiefgang
  • Von: Antje Tomfohrde

    Mit „Der Traum von einem Baum“ endet das sogenannte Klimaquartett von Maja Lunde. In Spitzbergen gibt es eine Pflanzensamenbank, in der fast alle ursprünglichen Pflanzensamen aufbewahrt werden. Hierauf ruht eine letzte Hoffnung in einer dystopischen Endzeitwelt. Am Ende von „Die Letzten ihrer Art“ hatte ich schon gehofft, dass Maja Lunde die noch offenen Enden der ersten drei Bände des Klimaquartetts zusammenführt. Dies macht sie in „Der Traum von einem Baum“. Es beginnt ganz hoffnungsfroh damit, dass ein Baum mit grünen Blättern angespült wird auf Spitzbergen. Doch 13 Jahre später, im Jahr 2110, wird alles anders sein. Maja Lunde erzählt diesen Teil der Geschichte in einer Art Rückblick und erst am Ende wird das ganze persönliche Ausmaß für Tommy, der von seiner Großmutter zum künftigen Wächter der Pflanzensamenkammer ausgewählt wurde, sichtbar. Maja Lunde bringt zu Ende, was sie begonnen hat und hat mit der Auswahl der Charaktere, die sie hier einbringt, eine gute Wahl getroffen. Tao ist wieder mit von der Partie und auch eine weitere alte Bekannte wird auftauchen, deren Geschichte zu Ende erzählt werden musste. Es gelingt der Autorin gleich zu Beginn einen großen Spannungsbogen aufzubauen, denn mit dem Trick, die Geschichte vom Ende herzuleiten, möchte man natürlich wissen, wie es dazu kommen konnte. Die Einzelschicksale der Hauptfiguren machen betroffen, sie schaffen eine Verbindung in die Zukunft, das gelingt Maja Lunde sehr, sehr gut. Die Welt im Jahre 2110 ist keine glückliche oder schöne Welt. Die Menschheit hat es nicht geschafft, die Notbremse zu ziehen und die Erderwärmung so zu begrenzen, dass auch die Folgen noch einigermaßen in den Griff zu bekommen waren. Viele Tier- und Pflanzenarten sind ausgestorben und die Naturgewalten sind unberechenbarer geworden, unglaubliche Trockenheit im Süden und zu viel Wasser im Norden. Infrastrukturen sind zusammengebrochen und es gibt die früheren Länder nicht mehr. Auch ist die Menschheit stark geschrumpft und entwickelt sich zivilisatorisch aufgrund von Ressourcenmangel zurück. Es wirkt so, als ob der Großteil der Menschheit schon aufgegeben hätte, die kleine Gemeinschaft in Spitzbergen hatte eine Zeit der Glückseligkeit, auch wenn dies nicht der richtige Ausdruck dafür ist. Ein wenig hatte es auch von der Abgeschiedenheit einer Sekte vom Rest der Welt. Tao und der Rest ihre Expeditionsmannschaft erhofft sich einen letzten goldenen Treffer durch das Auffinden der Saatgutbank, um doch noch die Kurve zu bekommen bzw. mit dem Saatgut noch einmal neu anfangen zu können. „Der Traum von einem Baum“ führt einmal mehr vor Augen, in welche Richtung wir uns als Menschheit bewegen, wenn wir nicht ernsthaft beginnen, etwas zu tun und zwar sofort und nicht erst, wenn Technologie XY erfunden wurde. Maja Lunde hat sich im Klimaquartett nicht etwas einfallen lassen, das erst noch passieren muss, vieles ist schon da. Das Bienensterben, immer länger andauernde Dürren, Überschwemmungen und – Fun Fact – sogar der so absurd klingende Export von Gletschereis zur arabischen Halbinsel ist mittlerweile Wirklichkeit geworden, ein grönländisches Start-up ist dabei, diese total bescheuerte Geschäftsidee umzusetzen. Eine Botschaft Maja Lundes ist, dass wir mehr auf die Natur hören sollten und uns nicht noch weiter von ihr entfernen dürfen, zumindest nehme ich das so für mich mit aus den vier Bänden des Klimaquartetts. Mich hat das Buch traurig, melancholisch und ein wenig frustriert zurückgelassen, es gibt wenig Hoffnung, auch wenn noch nicht alles verloren ist am Ende. Maja Lunde hat mit „Der Traum von einem Baum“ einen spannenden, ungeschönten Klimaroman geschrieben, der das Klimaquartett gut abschließt. Auch rechnet sie ab mit denjenigen, die es soweit haben kommen lassen, dass kaum noch Zukunft für die Menschen, die es im Jahr 2110 noch gibt. Taos Wut richtet sich gegen uns und die, die vor uns waren und nichts getan haben. Das Buch bekommt ein klare Leseempfehlung von mir, vielleicht kann es ja dazu bewegen, dass ein paar mehr von uns etwas gegen die Klimakrise tun werden, denn es ist leider als sehr realistische Dystopie geschrieben.
  • Von: Streifis Bücherkiste

    Norwegen zu Beginn des 22. Jahrhunderts. Tommy lebt mit seinen beiden Brüdern, seinem Vater und seiner Großmutter in Spitzbergen, isoliert vom Rest der Welt. Die Großmutter ist die Hüterin der dortigen Saatgutkammer und möchte, dass Tommy ihr einmal nachfolgt. Doch dann bricht eine Seuche aus und Tommy, seine Brüder, und die Schwestern Rakel und Runa sind die einzigen, die noch dort leben. Sie nehmen Kontakt zur Außenwelt auf, doch am Ende kommt nichts so, wie die 5 Kinder es geplant haben. Die Geschichte wird praktisch rückwärts erzählt. So lernen wir nach und nach Tommys Familie kennen und das Leben in Spitzbergen. Die Menschen hier versuchen im Einklang mit der Natur zu leben und sich in der durch den Klimawandel veränderten Welt anzupassen. Es ist ein hartes Leben, dass nur möglich ist, da die Gemeinschaft ein großes Gewächshaus besitzt, in der sie Obst und Gemüse züchten können. Das Buch ist an sich eigentlich nicht sehr positiv. Die Menschheit hat es geschafft das Ökosystem Erde so zu zerstören, dass es von selbst nicht mehr regeneriert. Neben der Gruppe in Norwegen treffen wir auch wieder auf Tao, deren Sohn im ersten Band der Reihe durch einen Bienenstich ums Leben kam. Um sie herum wurde ein staatlicher Kult erschaffen, der wohl die Bevölkerung trotz der schlechten Umstände bei Laube halten soll. Tommys Großmutter ist Louise, die wir im zweiten Band als Kind und im dritten Band als junge Mutter kennengelernt haben. So schließen sich Kreise innerhalb dieser vierbändigen Geschichte. Auf die Urpferde aus Band drei haben einen ganz kurzen Auftritt. Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn es doch recht nachdenklich stimmt und wirklich kein Gute-Laune-Buch ist. Es ist schon erstaunlich, wie die Jugendlichen alleine in Norwegen zurecht kommen und es schaffen sich dort selbst zu versorgen. Die Autorin schafft es mit ihrem bildhaften Schreibstil die Gegend dort oben mit ihren langen Tagen, bzw. Nächten und der Kälte die dort herrscht darzustellen. Man hat alles recht deutlich vor Augen und ich konnte gut mit Tommy mitfühlen, der schon früh in seinem Leben die Verantwortung für seine Brüder aufgebürdet bekam und nun mehr oder weniger alleine für die Gruppe verantwortlich ist. Von mir daher eine Leseempfehlung für diesen abschließenden Band des Klima Quartetts
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