Die Erzählungen des Folio Club von Edgar Allan Poe

Edgar Allan Poe Die Erzählungen des Folio Club

Erstmals auf Deutsch: ein unvollendetes Frühwerk des großen US-Klassikers!

Der große Edgar Allan Poe als literarischer Stimmenimitator und Erzschelm: In seinem hier erstmals auf Deutsch erscheinenden Geschichtenreigen «Tales of the Folio Club» brilliert der US-Klassiker mit extravaganten Teufelsburlesken, schrägen Gothic Novels, spleenigen Piratenabenteuern und launigen Gruselmärchen.

Parodistisch nimmt der hochbegabte Jungautor sämtliche Schreibmoden seiner Zeit auf die Schippe und zettelt ein doppelbödiges, zwischen Hommage und Satire angesiedeltes Spiel an. Die bekanntesten «Opfer» seines jugendlich-genialen Übermuts sind die Größen der angloamerikanischen Literatur im frühen 19. Jahrhundert: Thomas Moore, ein Freund Lord Byrons, Washington Irving oder Samuel Taylor Coleridge. Und auch einen selbstironischen Cameo-Auftritt gönnt sich Mr. Poe. Dank Herausgeber Rainer Bunz, der die «Tales of the Folio Club» kundig rekonstruiert und kommentiert hat, lässt sich das Debüt des amerikanischen Kultautors in seinem Anspielungsreichtum erstmals auf Deutsch entdecken.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: eschenbuch

    „Die Erzählungen des Folio Club“ ist ein Frühwerk von Edgar Allan Poe, das fragmentarisch überliefert ist. Es versammelt elf Erzählungen, die in eine Rahmenhandlung eingebettet sind: Die Mitglieder des Folio Clubs treffen sich, ähnlich wie E.T.A. Hoffmanns Serapionsbrüder, um sich gegenseitig ihre literarischen Stücke zu präsentieren. Während die Erzählungen vollständig überliefert sind, existiert die Rahmenhandlung in Form einer kurzen Vorrede nur in einem fragmentarischen Zustand. Die Erzählungen entstammen den verschiedensten Genres. So finden sich humoristische Erzählungen („Wie man Geld auftreibt oder: Schwindeln als eine der exakten Wissenschaften betrachtet“), Gruselgeschichten in romantischer Tradition („Der Geisterseher“, „Siope“, „Metzengerstein“), burleske Teufelshändel („Ein geplatzter Handel“, „Der Herzog de l’Omelette“) und historische Erzählungen („Epimanes“, „Eine Geschichte aus Jerusalem“).  Daneben existiert eine Geisterschiffgeschichte („Das Manuskript in der Flasche“) und jeweils eine absurd-komische Erzählung über den Scheintod („Ein entschiedener Verlust“) und die Nasen-Wissenschaft („Berühmt – Eine Erzählung“). So unterschiedlich die Erzählungen auch sind: Geeint werden sie durch ihren satirischen Charakter, der auf einem hohen Niveau angesiedelt ist. Der junge Poe spielt mit Genretraditionen und persifliert diese, versteckt in seinen Figuren reale Vorbilder (v.a. Autoren) und baut Referenzen zu anderen literarischen Werken ein. Da diese satirischen Züge vergleichsweise diffizil sind, ist vieles davon aus heutiger Perspektive nicht leicht ersichtlich/erkennbar. Umso verdienstvoller ist die Arbeit von Rainer Bunz, dem Herausgeber „Der Erzählungen des Folio Club“: In einem detaillierten Anmerkungsapparat werden intertextuelle Verweise, Fremdwörter, Personen und Zitate erklärt; ein ausführliches Nachwort kontextualisiert die einzelnen Novellen vor dem Hintergrund ihrer Genretradition und erläutert den jeweiligen satirischen Zug (Anmerkungen und Nachwort nehmen ungefähr 1/3 der Manesse-Ausgabe ein). Eine weitere Besonderheit der Manesse-Ausgabe ist, dass die elf Erzählungen erstmals in Erstfassung ins Deutsche übersetzt worden sind (Im Deutschen existieren bisher nur Übersetzungen späterer Fassungen der Erzählungen, in denen Poe Hinweise auf den Erzählkontext des Folio Club tilgte). Insgesamt ist „Die Erzählungen des Folio Club“ eine wissenschaftlich fundierte Edition von Poes frühen Erzählungen, die sowohl inhaltlich abwechslungsreich sind als auch mit Witz erzählt werden.
  • Von: Gute Seiten Schlechte Seiten

    Eine wunderschöne Ergänzung unserer Manesse Bibliothek sind „Die Erzählungen des Folio Club“ von Edgar Allen Poe. Und so treffen sich die Mitglieder des Folio Clubs, um sich literarisch auszutauschen. Satirisch, fantastisch und humorvoll. In 12 Geschichten wird sich gegruselt, dem Teufel oder einem Geisterschiff begegnet, der Wissenschaft der Nase auf den Grund gegangen oder der Scheintot überwunden. Das Ganze ergänzt durch die Anmerkungen des Herausgebers Rainer Bunz. Zum immer wieder hineinblättern.
  • Von: Frau Lehmann liest

    Als junger Mann plant Poe einen Erzählzyklus, den er aber leider nie fertigstellen wird. "Erzählungen aus dem Folio Club" heisst das Werk, das nun erstmals auf Deutsch rekonstruiert wurde. Elf Männer treffen sich regelmäßig zu einem Dinner. Jeder bringt eine Erzählung mit, der Verlierer muss das nächste Treffen ausrichten. Jede der erhaltenen Erzählungen karikiert einen beliebten Erzählstil der Zeit: von Schauergeschichten über deutsche Romantik bis zum Seemannsgarn. In diesem Falle hilft das Nachwort extrem zu tieferem Verständnis. Natürlich kann man die Texte auch einfach zum Vergnügen lesen, aber mit Hilfe des Nachworts erfährt man, welche damals berühmten und jedermann bekannten Autoren und Magazine Poe vor Augen hatte, welche Persönlichkeiten er verdeckt im Folio Club auftreten lässt und warum. Definitiv kein Buch zum Weglesen, aber ein Vergnügen für Literaturliebhaber und natürlich für Poe-Fans.