Die Farbe von Milch von Nell Leyshon

Nell Leyshon Die Farbe von Milch

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.

Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

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Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: schillerbuch

    Meine Meinung: Dieses Buch hat mich sehr berührt. Mary ist ein aufgewecktes, kluges Mädchen, das schnell durchschaut, was der Pfarrer im Schilde führt. Aber sie sieht keine Möglichkeit, sich zur Wehr zu setzten, denn ihre Familie braucht das Geld, das sie für die Haushaltsführung bekommt. Als Leserin liest man mit großer Anteilnahme, wie Marys Schicksal einen Lauf nimmt, dem sie nicht entrinnen kann. Man ahnt, daß es für sie keinen Ausweg geben wird. Nell Leyshon hat für ihre Geschichte eine einfache Sprache gewählt, mit der sie sich perfekt in das Innenleben ihrer Protagonistin einfühlt. Dadurch gelingt es ihr, uns Mary, die stellvertretend für viele junge Mädchen dieser Zeit steht, besonders nahe zu bringen. Eine Teilnehmerin des Lesekreises, in dem wir das Buch lasen, warf die Frage auf, warum ein solches Buch heute eigentlich noch geschrieben wird. In der Diskussion kamen wir zu dem Schluss, daß das Buch in unserer Zeit noch immer aktuell ist: Missbrauch von Kindern (und Mary ist mit 15 Jahren noch ein Kind) gibt es leider immer noch, für das es inzwischen zum Glück gesellschaftlich keine Toleranz mehr gibt. Und auch wenn Frauen heute meist weitaus selbstbestimmter leben können, gibt es noch immer Strukturen, die Männern, vielleicht nicht mehr ganz so offensichtlich, Macht über Frauen geben. Die Meetoo – Deabatte ist ein ganz aktuelles Beispiel, aber auch die Diskussionen über die Frauenquote oder die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen für die gleiche Leistung zeigen, wie die Machtverhältnisse immer noch sind. Mein Fazit: Ein Buch, das unter die Haut geht, großartig geschrieben, ein Buch, das Sie nicht so schnell vergessen werden.
  • Von: Gedankenlabor

    >>Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.<< „Die Farbe von Milch“ von Nell Leyshon war für mich ein sehr besonderes, sonderbares und absolut bewegendes Buch. Wir lauschen hier Marys Geschichte, die so einfach wie besonders und furchtbar ist. Mary stammt aus sehr einfachen Verhältnissen und ist als Person auch sehr einfach gestrickt. Dennoch merkt man, dass sie alles andere als dumm ist! Ihr Leben ist hart und rau und ich als Leser konnte die Kälte ihrer Welt beim lesen förmlich fühlen. Marys Art ihre Geschichte zu erzählen ist einfach, schnörkellos, man könnte fast sagen ohne Emotionen und dennoch transportieren ihre einfachen Worte so verdammt viel! Insgesamt passiert nicht so viel in dieser Geschichte, aber die Dinge, die geschehen haben mich förmlich aus der Bahn gebracht und erschüttert, berührt und sich tief in mein Herz und meine Gedanken gebrannt. „Die Farbe von Milch“ ist ein Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde und jedem wirklich nur ans Herz legen kann!
  • Von: Eulenmärchen

    Das Buch gestaltet sich wie eine Art Brief, in der Mary ihre Geschichte erzählt. Weil sie erst mithilfe des Pfarrers etwas lesen und schreiben gelernt hat, ist der Schreibstil sehr schlicht und im gesamten Text fehlt die Interpunktion. Aus diesem Grund braucht man als Leser einige Seiten, bis man in die Geschichte hineinkommt. Das macht das Buch allerdings authentisch - sofern man außer Acht lässt, dass Mary wohl kaum über Nacht einen Duden auswendig lernen konnte... Die Geschichte fließt recht langsam vor sich hin, es passiert nur wenig und doch wird durch kleine Vorausdeutungen die Spannung aufrecht erhalten. Etwas hin- und hergerissen war ich erst am Ende. Ich fühle mich herzlos, wenn ich sage, dass ich es etwas enttäuschend fand, da es wirklich tragisch ist. Aber dennoch komme ich nicht davon los, dass mir bei dem Buch noch irgendetwas gefehlt hat. Obwohl ich nicht zu 100% von dem Buch überzeugt war, muss ich aber doch sagen, dass es irgendwie besonders ist und lange Zeit im Kopf bleibt.
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