Die Glasperlenmädchen von Lisa Wingate

Lisa Wingate Die Glasperlenmädchen

Eine Familie getrennt durch die Wirren des Kriegs und eine mitreißende Suche, die ein ganzes Jahrhundert umspannt.

1987: Als die Lehrerin Benedetta das erste Mal die Schule in Augustine, Louisiana, betritt, ist nichts wie erwartet – schon gar nicht ihre Schüler. Erst als sie die Klasse für ihre eigene Vergangenheit begeistert, beginnen die Kinder ihr zu vertrauen. Gemeinsam erforschen sie die Geschichte des Ortes und stoßen dabei auf eine alte Vermisstenanzeige.
1875: Nachdem der Bürgerkrieg das Land verwüstet hat, werden drei Frauen auf ihrer Reise zu Weggefährtinnen: Lavinia, die Tochter weißer Plantagenbesitzer, ihre Halbschwester Juneau Jane sowie Hannie, eine ehemalige Sklavin. Während Lavinia und Juneau um ihr Erbe kämpfen, sucht Hannie nach ihrer Familie, die einst von Sklavenhändlern verschleppt wurde. Nur drei blaue Glasperlen und eine Zeitungsannonce sind ihr als Mittel geblieben, um ihre Liebsten wiederzufinden …

Nach »Libellenschwestern« endlich der neue bewegende Roman von SPIEGEL-Bestsellerautorin Lisa Wingate – inspiriert von einer wahren Begebenheit!

Jetzt bestellen

€ 12.00 [D] inkl. MwSt. | € 12.40 [A] | CHF 16.90 * (* empf. VK-Preis)

Leserstimmen Das sagen andere LeserInnen

  • Von: bookishhearts

    Nachdem ich dieses Jahr bereits den Roman "Libellenschwestern" von Lisa Wingate gelesen und sehr genossen habe, war ich auf ihren neuen Roman "Die Glasperlenmädchen" schon sehr gespannt. Und was soll ich sagen: Auch dieser Roman konnte mich mit seiner sehr eindrucksvollen Geschichte rund um die Sklaverei im Amerika des 19. Jahrhunderts und der immer noch schwelenden Vorurteile des 20. Jahrhunderts sehr überzeugen. Der Roman verknüpft zwei verschiedene Handlungsstränge Stück für Stück ineinander, wenngleich die kompletten Zusammenhänge erst ganz zum Schluss gezogen werden. Die meiste Zeit laufen die Handlungen in den verschiedenen Zeitzonen meistens abwechselnd nacheinander ab. Nach dem amerikanischem Bürgerkrieg wird die Sklavin Hannie noch als Kind von ihrer Mutter und den Geschwistern getrennt, die alle als Erkennungszeichen eine Perlenkette tragen. Durch glückliche Umstände kommt sie raus aus der Sklaverei und begibt sich als junge Erwachsene auf die Suche nach ihren Geschwistern bzw. versucht einen Weg zu finden, um diese auch befreien zu können. Dabei werden Lavinia, die Tochter weißer Plantagenbesitzer, ihre Halbschwester Juneau Jane, die selbst zur Hälfte farbig ist zu unfreiwilligen Weggefährten. Die drei müssen auf ihrem Weg jede Menge Unwägbarkeiten überwinden. Knapp 100 Jahre später tritt die junge Lehrerin Benedetta Silva eine Stelle als Lehrerin in Augustine, Louisiana, an. Dabei erwartet sie etwas ganz anderes, als sie sich vorgestellt hat. Statt eines gut ausgestatteten Klassenzimmers trifft sie auf Armut und viel Skepsis. Um die Schüler zu motivieren, ruft sie ein Projekt ins Leben: Die Schüler sollen sich mit ihrer Vergangenheit und der ihres Umfelds auseinandersetzen. Dabei kommen Dinge ans Licht, die nie jemand für möglich gehalten hätte. Sowohl Hannie, als auch Bernadette sind sehr gut dargestellte Figuren. Beide sind sehr charakterstark und müssen sich intensiv mit ihren individuellen Gegebenheiten auseinander setzen. Während des Lesens entdeckt man immer wieder neue Facetten an ihnen, da sie immer weiter wachsen. Es macht Spaß sie auf ihrem Weg zu begleiten. Generell merkt man, dass der Autorin sehr realistisch und individuelle Charaktere gelungen sind. Bin hin zu den Nebenfiguren wirken diese wohldurchdacht und tragen mit ihrer einzigartigen Art zum Gelingen der Handlung bei. Lisa Wingates Schreibstil ist überaus spannend und sehr bildhaft. Dadurch hat man die Geschehnisse sehr gut vor Augen und hat das Gefühl alles als stiller Beobachter mitzuerleben. Die Autorin schreibt sehr flüssig, so dass man sich von ihrem Worten in eine sehr emotionale und abwechslungsreiche Welt entführen lässt. Den einzigen leichten Kritikpunkt, den ich anbringen muss, ist, dass die Autorin sich zumindest bei der Handlung von Bernadette zunächst anfangs ein wenig in ihren Worten und dem Selbstmitleid ihrer Hauptfigur verliert. Jedoch ist dies auch im Grund schon Jammern auf hohen Niveau. Denn der Autorin ist ein sehr überzeugender Roman gelungen, der vor Detailgenauigkeit nur so strotzt. Fazit: "Die Glasperlenmädchen" von Lisa Wingate ist sehr eindrucksvoll geschrieben. Meiner Ansicht nach ist dies einer der Bücher, welche man gelesen haben sollte, wenn man sich für die Vergangenheit von Familien interessiert. Die Autorin überzeugt durch ihre sehr bildhafte Sprache und erzeugt so Spannung, während sie zugleich historische Fakten sehr anschaulich verdeutlicht. Für mich hat dieser Roman eine unbedingte Leseempfehlung verdient! Note: 2+ (💖💖💖💖)
  • Von: Kathrin Nievelstein

    „Du musst gut auf die Glasperlen aufpassen, kleiner Schatz. Eines Tages werden wir uns wiedersehen und dann werden wir uns mit ihrer Hilfe erkennen.“ (Buchumschlag) Bereits in ihrem letzten, wunderbaren Roman „Die Libellenschwestern“ hat sich die amerikanische Autorin und Journalistin Lisa Wingate einem dunklen Kapitel in der amerikanischen Geschichte angenommen. Da mich dieser Roman begeistert hat und mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist, habe ich der Neuerscheinung „Die Glasperlen Mädchen“ entgegen gefiebert. Dieses Mal geht es um ein weitaus bekannteres Thema in der amerikanischen Vergangenheit: dem Sklavenhandel. Geschickt baut Lisa Wingate die Geschichte, welche erneut auf einer wahren Begebenheit basiert, in zwei Zeitstränge auf: einmal aus der Sicht des Sklavenmädchens Hannie Gossett in Louisiana um 1875 und die der Lehrerin Benedetta/Benny Silva in Louisiana, 1987. Dazwischen findet man immer wieder Suchanzeigen aus der Rubrik „Vermisst“ im Southwestern... und erst nach und nach wird klar, was es damit auf sich hat. Da diese Seiten anders gestaltet sind als der Roman selbst, fallen sie auf und machen das Buch zu etwas besonderem. Allerdings fiel mir der Einstieg in beide Zeitgeschichten tatsächlich so schwer, dass ich das Buch immer wieder weggelegt habe. So habe ich letztendlich 3 Monate dafür gebraucht! Erst als ich mich „gezwungen“ habe, es weiterzulesen, kam ich in den Lesefluss und zum Schluß hat mich der Inhalt regelrecht gefesselt. Da war sie wieder: die Wingate-Magie! Die Autorin, welche nicht nur mit gut recherchiertem Background überzeugt, sondern auch mit einer bildhaften Sprache fesseln kann, da sie einen einsaugt in die Geschichte. Sie klagt an – ohne den Zeigefinger zu erheben. Aber sie bietet auch schwere Kost, die sich teilweise abseits der hier gängigen „Sklaven-Stories“ a la Hollywood bewegt. Man muss dafür bereit sein und ich gebe zu, ich war es zu Beginn des Buches nicht. Im Nachhinein ist „Die Glasperlen Mädchen“ erneut ein ausgezeichneter Roman, ein Jahres-Highlight, dem man sich stellen muss und sich nicht einfach davon unterhalten lassen kann. Der Roman ist vielschichtig, anklagend und wirkt anfangs ein wenig chaotisch. Aber er hat mich letztendlich gefesselt und ich denke gerne an ihn zurück – mit einer gewissen Entschuldigung, da ich mich zu Beginn nicht wirklich auf ihn eingelassen habe...
  • Von: nicci_boox

    1875: Der Amerikanische Bürgerkrieg hat das Land in Chaos gestürzt. 3 Junge Frauen die unterschiedlichster Herkunft sind, werden zu Weggefährtinnen. 1987: Als die neue Lehrerin in Augustine, Louisiana die Schule betritt hat sie es nicht leicht. Doch sie kann ihre Schüler für die Vergangenheit ihrer Stadt begeistern. Was ich erwartet habe: Da es ja um die Glasperlenmädchen geht bin ich davon ausgegangen dass man in der Gegenwart eben diese Glasperlen findet und die Protagonisten dann auf die Suche nach eben diesen Mädchen geht. Das man eine großartige Geschichte aus der Vergangenheit erfährt zB. Doch dem war leider nicht so. Was im Klappentext nicht richtig hervorgeht, was ich sehr schade finde, es geht um die vermissten Sklaven die durch Plantagenverkäufe getrennt wurden, Familien die auseinander gerissen wurden und die sich Jahrzehnte lang gesucht haben. Bis es Zeitungsartikel mit Suchanfragen gab. Das Thema um was es ging war sehr interessant keine Frage, doch hätte ich mir mehr über die "Glasperlen Mädchen" gewünscht, die nur am Rande ein wenig erwähnt wurden. Die Geschichte in der Gegenwart war in meinen Augen etwas blass, die hätte eigentlich auch komplett wegfallen können, da die Personen aus der Vergangenheit überhaupt gar nichts mit diesen zu tun hatten. Der Schreibstil war toll und ich hab das Buch trotzdem gerne gelesen, aber die Libellenschwestern von Lisa Wingate war um Längen besser. Ich bin gespannt was sie als nächstes für ein Buch schreibt. Da sie wahre Ereignisse aus den Südstaaten aufgreift, die fast in Vergessenheit geraten sind.
Mehr laden